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Restauration Welche bekannte Skulptur in den Dom von Halberstadt zurückkehrt

Wegen massiver Schäden musste die Figur zeitweise aus dem Halberstädter Dom entfernt werden. Sie gilt als wichtiger und erhaltenswerter Bestandteil des Doms. Nach mehreren Monaten steht sie nun wieder an ihrem altbekannten Platz.

18.02.2022, 05:00
Die restaurierte Muttergottes ist an ihren angestammten Platz gegenüber der hölzernen Kanzel  im Halberstädter Dom zurückgekehrt.
Die restaurierte Muttergottes ist an ihren angestammten Platz gegenüber der hölzernen Kanzel im Halberstädter Dom zurückgekehrt. Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Halberstadt (vs) - An festen Gurten befestigt ist die eindrucksvolle Skulptur der Muttergottes im Hauptschiff des Halberstädter Domes zurück an ihren ursprünglichen Standort geschwebt. Jetzt steht sie wieder am fünften Pfeiler vom Altar aus, gegenüber der hölzernen Kanzel, heißt es in einer Pressemitteilung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.

Nachdem massive Schäden an ihrer Konsole festgestellt worden waren, hob Steinrestauratorin Corinna Grimm-Remus die Sandsteinfigur im vergangenen Sommer von ihrem angestammten Platz. Mehrere Monate stand sie auf einem Gerüst, während Grimm-Remus den Konsolstein bearbeitete. Die reich gestaltete, mittelalterliche Konsole gilt als wichtiger, erhaltenswerter Bestandteil des Domes. Ihre gewonnene Stabilität und Statik erlauben nun wieder das Tragen der farbig gefassten Muttergottes.

Figur stammt aus Epoche der Gotik

Diese Madonna mit der Taube ist ein frühes Beispiel des sogenannten schönen beziehungsweise internationalen Stils der Gotik und stammt aus der Zeit um 1380. Typisch für diese Epoche sind ihre ausgewogenen, sanften Bewegungen und weichen Formungen. Schon historische Reisebeschreibungen nennen die künstlerisch wertvolle Figur als „bemerkenswert“. Das Kind in ihrem Arm trägt eine Taube, in ihrer rechten Hand hielt Maria einst ein Zepter, ihr Haupt besetzt eine Krone. Maria ist als Himmelskönigin dargestellt. Auf ihrer Brust bemerkt der Betrachter eine Rose mit einer Vertiefung, in welcher ursprünglich vermutlich Reliquien verbracht waren.

Damit ist diese Skulptur ein weiterer Hinweis auf die intensive Verehrung der Muttergottes am Halberstädter Dom und gehört zu seiner originalen Ausstattung.