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ASB-Wünschewagen im Harz Wie Halberstädter Rezepte für Curry, Mohntorte und Fischsauce helfen, letzte Wünsche zu erfüllen

Letzte Wünsche wagen - unter diesem Motto sind Ehrenamtler für den Arbeiter-Samariter-Bund ASB auch im Harz unterwegs, um schwerstkranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen. Was das mit einem Halberstädter Kochbuch und dem Halberstädter Ameos-Klinik zu tun hat.

Von Sabine Scholz Aktualisiert: 18.12.2024, 15:38
Michael Voland, Udo Knochenhauer, Karin Fleischer, Beatrice Weiß und Mario Fahsel (von links) vor dem ASB-Wünschewagen bei der Spendenübergabe.
Michael Voland, Udo Knochenhauer, Karin Fleischer, Beatrice Weiß und Mario Fahsel (von links) vor dem ASB-Wünschewagen bei der Spendenübergabe. Foto: Sabine Scholz

Halberstadt. - Noch einmal die Enkelin tanzen sehen, dem Meer Lebewohl sagen, den Lieblingsverein live erleben. Oder sich ein letztes Mal in seiner Büchersammlung daheim umsehen, wenn man für seine letzten Lebenstage im Hospiz verbringt. Die Wünsche sind so verschieden wie die Menschen, die sie äußern. Oder so verschieden, wie die Lieblingsgerichte, die sich in einem Kochbuch finden, das jetzt das Ameos-Klinikum Halberstadt herausgegeben hat.

Die Idee dazu entstand vor gut zwei Jahren, berichtet Beatrice Weiß, Pflegedirektorin des Klinikums. „Wir haben so eine multikulturelle Belegschaft, das würde in einem Kochbuch eine spannende Mischung ergeben“, so Weiß. Es dauerte etwas, doch dann wurde die Umsetzung der Idee konkret.

Rezepte sollen im Ameos-Klinikum Halberstadt nachgekocht werden

„Wir haben die Belegschaft gebeten, uns Rezepte zu schicken und als Anreiz einen Thermomix verlost“, ergänzt Karin Fleischer. Die Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin unterstützte das Projekt von Anfang an, ebenso wie Mandy Uysal, die als Diabetesberaterin zudem die Idee hatte, die Rezepte in der Lehrküche der Abteilung mal nachzukochen. „Das wollen wir im kommenden Jahr machen und dazu einzelne Teams einladen“, sagt Beatrice Weiß.

So entstand das Büchlein „Kulinarische Köstlichkeiten“, das 32 Rezepte vereint. Von Dips wie Guacamole und süß-saure Fischsoße über Herzhaftes wie Eier in Senfsoße oder Kartoffel-Linsen-Curry bis hin zu Nussbrot, Mohntorte oder Kirschsuppe mit Schlückerchen reicht die Palette. „Das ist eine tolle Idee, um die Vielfalt unserer Mitarbeitenden sichtbar zu machen“, sagt Krankenhausdirektor Michael Voland, der vor allem die Idee, mit diesem Buch Gutes zu tun, bestechend findet.

Kochbuch ist in der Caféteria des Halberstädter Krankenhauses zu bekommen

Denn die Kochbücher wurden zum Tag des Kinderkrankenhauses gegen eine Spende abgegeben und fanden extrem guten Absatz, berichtet Karin Fleischer. Innerhalb der Belegschaft wurde das Buch angeboten und auch Besucher und Patienten des Krankenhauses können ein Exemplar in der Caféteria erwerben.

Bislang sind so 2004 Euro zusammengekommen - Geld, dass man dem Team des ASB-Wünschewagens zukommen lassen wollte. „Einige unserer Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich im Helferteam des Wünschewagens, da lag es nahe, dieses für den Betreffenden so wichtige Angebot zu unterstützen“, sagt Beatrice Weiß. „Zumal wenn man weiß, dass die Arbeit komplett aus Spenden finanziert wird“, so Michael Voland.

Jeder Euro hilft dem ehrenamtlichen Team des ASB-Wünschewagens

Udo Knochenhauer, der mit Mario Fahsel und dem Wünschewagen zum Ameos-Klinikum gekommen war, freut sich über die Unterstützung. Sowohl über die finanzielle als auch über die personelle aus der Ameos-Belegschaft. Jeder Fahrgast, dem ein Wunsch erfüllt wird, wird von einem medizinisch vorgebildeten Ehrenamtler in dem speziell umgebauten Krankentransportwagen begleitet. Dazu kommt ein ebenfalls ehrenamtlich tätiger Rettungssanitäter als Fahrer.

Zwischen 250 und 300 Euro werden pro Wünschefahrt im Schnitt fällig. „Da ist jeder Euro hilfreich“, so Knochenhauer.