1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Schöner wohnen für zehn Millionen

Wohnungsbau Schöner wohnen für zehn Millionen

Die Halberstädter Wohnungsgesellschaft HaWoGe errichtet weitere Neubauten. Auch in den vorhandenen Bestand wird investiert.

Von Sabine Scholz 31.01.2019, 00:01

Halberstadt l Die Großbaustelle bleibt Großbaustelle. An der Kühlinger Straße, mitten im Stadtzentrum werden ab Sommer 2019 wieder Bohrpfähle ins Erdreich getrieben, um drei weiteren Häusern Halt zu geben. Drei Häusern, die in Form, und Farbe denen entsprechen werden, die bereits neu entstanden sind. „Wir haben uns entschlossen, auch den zweiten Bauabschnitt vom Büro arc Architekturconzept betreuen zu lassen. Es ist sinnvoll, bei einer architektonischen Linie zu bleiben und die Formensprache an dieser Stelle fortzuführen“, sagt Beate Grebe, Geschäftsführerin der Halberstädter Wohnungsgesellschaft HaWoGe. Das städtische Unternehmen ist Bauherrin der Lindenhofterrassen.
„Bevor wir jedoch mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen, wollen wir den ersten fertigstellen“, sagt Grebe. In den nächsten Wochen sollen vor allem die Fassadenarbeiten am Haus 3, Kühlinger Straße 26, vorangetrieben werden. Wenn denn das Wetter mitspielt, das in den vergangenen Monaten zahlreiche Bauverzögerungen verursacht hat. In dem Haus gibt es 34 Wohnungen, die ab Februar bezogen werden. Auch die Außenanlagen und der Gehweg müssen dann neu gestaltet werden. Wobei der Gehweg vor der Kühlinger Straße 24-26 von der Stadt Halberstadt gebaut werden wird. Hierfür liegt der Stadt bereits eine Fördermittelzusage des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr vor.
„Wir werden im Februar auch die Gewerberäume im Haus Kühlinger Straße 25 belegen. Hier wird die Barmer einziehen“, sagt Grebe. Die Räume im Erdgeschoss des neuen Blocks sind als Mietercafé eingerichtet. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Halberstadt bietet in den Lindenhofterrassen ihr „neues wohnen“ an, ein Angebot, bei dem die Nutzer als Mieter komplett selbstständig agieren und nach Bedarf Leistungen der Diakonie nutzen können. Dazu gehört, dass man gemeinsam Mittag essen kann, ein Angebot das täglich rund 30 Mieter nutzen. Das Mietercafé werde generell gut angenommen, sagt Beate Grebe.
Mit dem zweiten Bauabschnitt soll im zweiten Halbjahr begonnen werden. „Voraussetzung hierfür ist das rechtzeitige Vorliegen der Baugenehmigung“, so Grebe. Die sei bereits beim Landkreis eingereicht worden, so dass die Zielstellung zweites Halbjahr realistisch sei. Es entstehen wieder drei Häuser mit insgesamt 76 Wohnungen und einige Gewerbeeinheiten.
Der zweite Bauabschnitt ist dabei etwas größer – wenn man auf die Wohnungszahl blickt. „In diesen Gebäuden werden wir nur eine Drei-Raum-Wohnung anbieten, alle anderen 75 Wohneinheiten werden Zwei-Raum-Wohnungen“, berichtet die HaWoGe-Chefin.
In beiden Bauabschnitten werden somit 167 Wohnungen errichtet; das sind 17 mehr, als durch den Abriss der Plattenbauten an dieser Stelle vom Markt genommen wurden. Beate Grebe erklärt diesen Zuwachs mit dem gut nachgefragten Standort. Das Unternehmen reagiere damit auf einen sich ändernden Anspruch der Mieter hinsichtlich Wohnungszuschnitte und -größen.
So seien von den 167 Wohnungen 150 mit zwei Zimmern. In dem abgerissenen Block dominierten Drei- und Vier-Raum-Wohnungen. „Aber Küchen und Bäder sind, anders als bei den DDR-Plattenbauten, großzügiger geschnitten und meist auch mit Fenstern versehen“, sagt Beate Grebe.
Der Neubau wird einen Großteil der 9,6 Millionen Euro ausmachen, den das Unternehmen in diesem Jahr investiert. „Aber natürlich bauen wir nicht nur neu, sondern kümmern uns um den vorhandenen Bestand“, ergänzt Sebastian Ohm, zuständiger Abteilungsleiter der HaWoGe.
So sind in diesem Jahr Modernisierungen an fünf Gebäuden geplant: In der Industriestraße 2/3, in der Rudolf-Diesel-Straße 47/49 und 51/53 sowie in der Wilhelm-Trautewein-Straße 145 und 146/147. „Bei einigen Häusern haben wir Feuchtigkeitsschäden oder es platzt Putz ab. Nun sollen die Gebäude eine Dämmfassade erhalten“, kündigt Beate Grebe an.
Die Mieter seien bereits informiert worden, dass neben den Fassadenarbeiten auch die Balkone verändert werden. „Wir haben festgestellt, dass die alten Balkone zum einen zu klein sind, und zum anderen das damals gewählte Material nicht mehr modernen Anforderungen entspricht. „Deshalb stellen wir jetzt neue Aluminum­konstruktionen auf“, so Ohm. Man habe in den Häusern auch bewusst leerstehende ­Wohnungen nicht neu vermietet. Die werden komplett modernisiert.