1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Osterhasen-Zentrale im Drömling

Naturpark Osterhasen-Zentrale im Drömling

Der Osterhase hat seine Hauptzentrale im Naturpark Drömling. Der Braunhaarige fühlt sich im Land der tausend Gräben sichtlich wohl.

Von Anett Roisch 29.03.2016, 01:01

Kämkerhorst/Mannhausen l Unter den Flügeln des präparierten Adebars basteln die jungen Gäste aus Naturmaterialien wunderschöne Frühlingsdekorationen. Das heutige Informationshaus der Naturparkverwaltung wurde 1791 als Grabenmeisterei erbaut. Bis Anfang der 1950er Jahre wurde das Gebäude noch als Grabenmeisterei genutzt. Danach war es ein Ausflugslokal und in den 1980er Jahren ein Ferienobjekt vom Rat des Kreises Haldensleben. Mit der politischen Wende 1990 wurde die Grabenmeisterei zur Naturschutzstation und diente anschließend der Naturparkverwaltung bis April 1998 als Verwaltungssitz. Jetzt ist es nicht nur das Informationshaus mit einer interessanten Ausstellung, sondern auch heimliche Zentrale des langohrigen Eierlieferanten.

Calotta Offord aus Berlin werkelt mit ihrem Opa Reinhard Mechau aus Wegenstedt. „Unsere Enkelin ist 14 Tage bei uns. Sie lernt im Haldensleber Rolli-Bad schwimmen und macht dort ihr Seepferdchen“, verrät der Großvater. Klarer Fall, dass er seiner fünfjährigen Enkelin auch gleich die Schönheit des Drömlings zeigt und mit ihr auf Abenteuertour unterwegs ist. Geduldig formen sie aus bunten Bändern einen Osterhasen. Auch der sechsjährige Lennox Maschke und der gleichaltrige René Hilliger sind mit ihren Großeltern aus Haldensleben auf einem Streifzug durch den Drömling und helfen in der Hasenwerkstatt. Friederike Böse, die im Naturpark ihr Freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, weiht die jungen Gäste in die Kunst des Linoleumschnittes ein. Vorsichtig schneiden auch die Geschwister Nele, Paul und Pepe mit einer halbrunden Klinge ein Motiv in das Linoleum. Spannend wird es, wenn der Linoleumschnitt mit Farbe versehen und auf ein weißes Blatt Papier gedruckt wird. Stolz zeigen die Kinder ihre Werke der Mutter, die den kleinen Birk auf ihrem Arm wiegt. Im Nebenraum entstehen Naturmobiles, an denen eine Elsterfeder, Früchte und Zapfen hängen.

Beim Eierkochen ist Sabine Wieter, Mitarbeiterin im Naturpark, in Aktion. „Wir haben ein gezacktes Blatt vom Busch mit Hilfe eines Strumpfes um das Ei gewickelt. Jetzt kommt das Ei in die Farbe“, erklärt Katharina Muszynski, während ihre Schwestern Karolina und Elisabeth erklären: „Gefärbt werden die Eier zum Beispiel mit Zwiebelschalen.“ Die drei Mädchen sind in Begleitung ihres Vaters Adam Muszynski auf dem Gelände auf Entdeckungstour. „Spannend finden wir die vielen präparierten Tiere in der Ausstellung“, sagen die drei Schwestern, die in Grauingen zu Hause sind. Frische Luft macht hungrig und deshalb stärken sich alle mit Kuchen und Würstchen. Zum Ende des Bastelspaßes hat der Osterhase eine Überraschung parat - nämlich einen Schatz, den die Kinder natürlich suchen müssen.

Premiere hat der Drömlingsrucksack, der gefüllt ist mit Köstlichkeiten der Region. Die Tasche ist für ein Picknick geeignet. Wanderer, Radler und Passagiere der Kremser können sich den Vorrat selbst zusammen stellen und auf den Rücken schnallen. Die Idee ist in der Arbeitsgruppe „Regionale Produkte und Gastronomie“ aus dem Tourismus- und Vermarktungskonzept entstanden. „Der Landkreis Börde hat es uns ermöglicht, dass wir 500 dieser Beutel drucken lassen konnten. Das Bild darauf stammt vom Malwettbewerb. Lee Ann Röhl aus Salzwedel hat den Fischotter gemalt“, erklärt Sabine Wieter. Der Rucksack, der auch als Umhängetasche genutzt werden kann, wird ganz nach Wunsch zum Beispiel mit Rinderwurst aus Miesterhorst, Dammwildwurst aus Calvörde, Wurst von den Wasserbüffeln aus Piplockenburg, Honig aus Uthmöden, Käse aus Vahldorf, Saft aus Diesdorf sowie Brote und Pralinen mit einem Fischotter als Motiv vom Bäckermeister aus Calvörde gefüllt. Ein Messer aus Holz gehört dazu. Ein Begleitheft mit Informationen über den Naturpark, über die Herkunft der Produkte und Fotos vom Drömling machen die Utensilien perfekt. „Die Tasche ist natürlich auch ein schönes Geschenk. Die Kosten betragen ganz nach Zusammenstellung um die 10 Euro. Die Rucksäcke gibt es in der Naturparkverwaltung, in der Gaststätte Germer in Piplockenburg und in der Bäckerei Nitzschke in Calvörde. Später soll es die Drömlingstaschen auch in den Herbergseinrichtungen geben.