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Betrugsmasche Gauner rufen bei Seniorinnen an

In Haldensleben und Rogätz sind Fälle von Telefonbetrug bekannt geworden. Gauner wollten von Seniorinnen Geld.

Von Ivar Lüthe 17.08.2017, 16:42

Haldensleben l Zu gleich zwei Betrugsmaschen am Telefon ist es in diesen Tagen im Landkreis gekommen. Mit einer neuen Masche haben Betrüger jetzt versucht, einer Seniorin (81) aus Haldensleben Geld abzunehmen. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte, bekam die Seniorin vor einigen Tagen einen Anruf von einem unbekannten Mann. Der stellte sich als Mitarbeiter der Telekom vor. Wegen aktueller Arbeiten am Telefonnetz könne es zu unerwünschten Anrufen bei der Frau kommen, weil ihre Telefonnummer doppelt vergeben worden sei, erklärte der Anrufer.

Das Problem könne aber sehr schnell behoben werden, wenn die Frau 129 Euro überweise. Die Seniorin lehnte das Angebot ab und beendete das Gespräch. In den nächsten Tagen gab es dann tatsächlich mehrere unbekannte Anrufe. Dann meldete sich der angebliche Telekommitarbeiter dann nochmals bei der Seniorin und kam erneut auf das Angebot zurück. „Richtigerweise ließ sich die Frau nicht auf diesen Betrug ein und beendete das Gespräch, so Polizeisprecher Joachim Albrecht.

Glimpflich ausgegangen ist auch der Fall einer 73-jährigen Seniorin aus Rogätz. Sie bekam in dieser Woche vormittags einen Anruf von einer angeblichen Polizeibeamtin des Bundeskriminalamtes Wiesbaden.Die berichtete der Frau von einer haarsträubenden Geschichte: Angeblich werde gerade verdeckt im Bankenwesen ermittelt – unter anderem auch in der Sparkassenfiliale in Rogätz. Man wolle einen „Maulwurf“ enttarnen, verriet die angebliche Polizistin.

Und bei dieser verdeckten Ermittlung müsse die Seniorin unbedingt helfen. Und zwar solle sie 25.000 Euro aufbringen und den Betrag auf ein Konto überweisen. Der Transfer solle mit einem weiteren Beamten koordiniert werden.

Kurze Zeit später rief ein Kriminalbeamter an und besprach weitere konkrete Modalitäten. Sie möge nun zur Sparkassenfiliale gehen und 10.000 Euro auf eine bestimmte Bank einzahlen. Aufgrund der komplizierten Ermittlungen in der Angelegenheit solle sie aber auf keinen Fall mit der Bankangestellten darüber sprechen.

Die 73-Jährige ging auch tatsächlich sich zur Filiale und wollte das Geld überweisen. Glücklicherweise kam es dazu aber nicht, so Joachim Albrecht. Die Frau beobachtete in der Nähe der Filiale einen fremden Mann mittleren Alters, untersetzt mit blauem T- Shirt bekleidet. Diese Angaben werden derzeit noch geprüft. Noch am selben Tag erhielt die Seniorin weitere Anrufe. Die 73-Jährige sprach zum Glück mit ihrem Mann darüber, der sofort die Polizei informierte.

Die Polizei warnt: kein Polizeibeamter erkundigt sich telefonisch über Geld, Vermögen oder Wertgegenstände, oder bespricht Geldtransfers oder fordert Personen zum Kauf von Gutscheinen auf. „Seien Sie argwöhnisch, wenn sich fremde Personen am Telefon als Behördenmitarbeiter oder Polizisten ausgeben. Teilen Sie keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen mit“, so Albrecht. Auf keinen Fall sollte Geld überwiesen oder ausgehändigt werden. „Sprechen Sie mit Angehörigen darüber und informieren Sie die Polizei“, so Albrecht.