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Bürgerinitiative Straßenausbau sorgt weiter für Diskussion

Für den geplanten Ausbau der Bornschen Straße in Haldensleben scheint eine Einigung zwischen Stadt und Bürgerinitiative nicht in Sicht.

Von André Ziegenmeyer 20.04.2018, 01:01

Haldensleben l Eigentlich hatten sich die Mitglieder des Bauauschusses dafür ausgesprochen, zu ihrer Sitzung am 11. April Vertreter der Bürgerinitiative (BI) einzuladen, die sich an der Bornschen Straße gebildet hat. Die Sitzung fand jedoch nicht statt. Alternativ gab es einen anderen Termin. Dazu teilte Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann gestern mit: „Ein Gespräch zwischen Vertretern der BI, dem Bauamt und Mitgliedern des Bauausschusses, geplant für den vergangenen Montag, wurde von der BI aus Termingründen abgesagt, die BI möchte einen neuen Termin vorschlagen.“

Nach dem letzten Bericht der Volksstimme hatten Vertreter der Bürgerinitiative jedoch ein weiteres Schreiben an die Stadt gerichtet. Darin gingen sie auf die Argumentation der Verwaltung ein. Zur Erinnerung: Nach Darstellung der Stadt müssen an der Bornschen Straße zwischen Kreisverkehr und Jugendherberge Versorgungsleitungen und ein Regenwasserkanal erneuert werden. Ursprünglich sollte das in den Nebenanlagen geschehen. Das sei jedoch nicht möglich. Denn durch die Arbeiten würden die Wurzeln der angrenzenden Bäume gefährdet. Diese unterlägen dem Alleenschutz. Nach neuen Plänen sollten die Leitungen deshalb in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und dem Abwasserverband „Untere Ohre“ in den Straßenkörper verlegt werden. Ein grundhafter Ausbau wurde geplant. Der Kostenanteil der Stadt daran läge bei rund 1,73 Millionen Euro - deutlich mehr als nach den alten Plänen. Die Idee des grundhaften Ausbaus lehnt ein großer Teil der Anwohner jedoch ab. Es bildete sich eine Bürgerinitiative. Diese kritisiert unter anderem, dass sich die Anwohner in Form von Anliegerbeiträgen an Kosten beteiligen sollen.

In ihrem Schreiben stellt die BI auch in Abrede, dass sich die Stadt an Kosten beteiligen müsse: „Die ordnungsgemäße Wiederherstellung des Straßenkörpers, wenn dort neue Leitungen verlegt werden sollen, ist, wie wir bereits betont hatten, Sache des zuständigen Ver- beziehungsweise Entsorgungsträgers, hier des Abwasserverbandes ‚Untere Ohre‘.“

Die BI hatte vorgeschlagen, dass die Leitungen mit Schlitzen in die Fahrbahn verlegt werden könnten. Die Stadt erklärte im Gegenzug, dass dadurch die Spannung im Pflaster verloren gehe, es einen ungleichmäßigen Deckenschluss, sowie Setzungen und Risse geben werde. Das wiederum kann laut BI „nicht überzeugen, da im Zuge der Verlegung einer Schmutzwasserleitung 1995/96 in der Bornschen Straße mit über 50 Hausanschlüssen und weiteren Abzweigen auch kein grundhafter Ausbau des Straßenkörpers nötig gewesen war.“ Nichts deute darauf hin, „dass die Straße in den nächsten 20 bis 25 Jahren grundhaft ausgebaut werden müsste. Der Aufbau ist solide und hat historisch bereits stärkeren Belastungen standgehalten.“

Letztlich führen beide Seiten deutlich mehr Argumente an. Besonders wichtig ist derzeit allerdings, dass sich die Baumaßnahme verschiebt. Dazu erklärt Lutz Zimmermann: „Zwischen der Verwaltung und den beiden Mitbeteiligten, den Stadtwerken und dem Abwasserverband ‚Untere Ohre‘, ist aber nunmehr auch abgestimmt, dass die Ausschreibung des ersten Bauabschnittes in den Herbst (Baubeginn dann im Frühjahr 2019) verschoben wird.“ Ein Grund sei, dass „der Termin für die Ausschreibung durch die Diskussion über das Projekt mittlerweile verstrichen“ sei, „so dass fraglich ist, ob das Zeitfenster für den BA vor dem Winter noch ausreicht.“