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Vereinsleben Calvörder Heimatverein feiert 30-jähriges Bestehen: Gäste reisen durch die Zeit

Urkunden, Geschenke und Blumen gibt es für die Gründungsmitglieder des Heimatvereins. Wie die Geschichte der Region mit einem QR-Code lebendig wird.

Von Anett Roisch 13.05.2024, 10:15
 Adelheit von Burgund, zweite Gemahlin Kaiser Ottos des Großen, gespielt von Andrea Naunapper, heißt die Gäste zur Festveranstaltung des Calvörder Heimatvereins willkommen. Sie spielt auch im ersten Video der virtuellen Reise mit. Urkunden, Blumen und Geschenke gibt es von der Vereinsvorsitzenden Christa Merker (v. l.) für vier Gründungsmitglieder Günter Baake, Dieter Schweickert, Manfred Freyhold  und Sieglinde Hänsel.
Adelheit von Burgund, zweite Gemahlin Kaiser Ottos des Großen, gespielt von Andrea Naunapper, heißt die Gäste zur Festveranstaltung des Calvörder Heimatvereins willkommen. Sie spielt auch im ersten Video der virtuellen Reise mit. Urkunden, Blumen und Geschenke gibt es von der Vereinsvorsitzenden Christa Merker (v. l.) für vier Gründungsmitglieder Günter Baake, Dieter Schweickert, Manfred Freyhold und Sieglinde Hänsel. Foto: Anett Roisch

Calvörde. - Vor 30 Jahren begann mit dem Förderkreis Heimatstube in Calvörde die Geschichtsforschung in einer Gemeinschaft. „Eberhard Verwohlt war der erste Vorsitzende. 2001 nahm Karl-Heinz Lindeke die Leitung in die Hand. Damals hat der Förderkreis den Namen Heimatverein Calvörde bekommen“, erinnert sich die heutige Heimatvereinsvorsitzende Christa Merker und begrüßt zahlreiche Gäste zu Festveranstaltung im Saal der Kirchengemeinde.

Unzählige Stunden hatten – nach den Ausführungen von Christa Merker – Lindeke, der Vorstand und viele Calvörder investiert und die Heimatstube im ehemaligen Gerichtsgebäude eingerichtet, Exponate ausgestellt, später verschönert und renoviert. „Viele fleißige Helfer hatten beim Zusammentragen der Dokumentationen geholfen. Die Namen Rudi Fischer, Rudolf Rumler, Reinhard Rücker und Jürgen Schrader möchte ich in diesem Zusammenhang unbedingt nennen“, betont die Vorsitzende.

Am 7. Mai 1994 wurde die Heimatstube mit einem großen Fest und vielen einheimischen Akteuren eingeweiht.

Nun lädt Christa Merker die Gäste ein, sich die vielen originalen Dokumente, die über die Calvörder Geschehnisse und Besonderheiten Auskunft geben, in der Schatzkammer des Vereins anzusehen. „Geschichtsliebhaber haben uns Exponate gebracht, bei deren Anblick uns das Herz lacht“, reimt die Vorsitzende. Ausstellungsstücke seien zum Teil über 100 Jahre alt. Schöne Zeichnungen und Bastelarbeiten von Calvörder Künstlern sind in der Heimatstube zu sehen. Heinz-Ulrich Freytag hat zum Beispiel ein Modell von Calvörde angefertigt, das die Besucher immer wieder zum Staunen bringt.

Viel Zeit und Mühen haben die Heimatfreunde bereits im neuen QR-Code-Projekt investiert. Die ersten beiden Filme wurden schon gedreht. Zur Feier des Tages sind die beiden Videos auf der Leinwand zu sehen. Das Besondere ist, dass neben den Fakten Szenen aus der Vergangenheit mit Laienschauspielern nachgestellt werden. Im ersten Video führt Christa Merker durch die Ausstellungsräume der Heimatstube, in der es unter anderem das Rüstzeug vieler Handwerker zu sehen gibt. „Mit einem Smartphone können Geschichtsinteressierte den QR-Code an der Fassade der Heimatstube scannen und schon wird die Geschichte erlebbar“, erklärt Bernd Fritzsche. Seine Idee ist es, an historischen Gebäuden die regionale Geschichte lebendig werden zu lassen. Der Initiator der virtuellen Reisen lädt die Gäste ein, den Code auf ihren Handys zu testen. Christa Merker bedankt sich bei Fritzsche und bei Sebastian Wenzel, der die Filme gedreht hat.

Eine Ehrung gibt es auch für Rudolf Rumler, der mit 91 Jahren das älteste Mitglied des Vereins ist. „Er hat unzählig viele Artikel für die Zeitung geschrieben, eine Silhouette von Calvörde für die Heimatstube angefertigt und viele Nachforschungen betrieben“, zählt die Vorsitzende auf. Geehrt wird auch der 87-jährige Reinhard Rücker, der seit 30 Jahren der stellvertretende Vorsitzende ist. Rücker habe sich im Besonderen bei den Nachforschungen zum Schicksal der jüdischen Familien, die in Calvörde wohnten, verdient gemacht.

Zu den vielen Gratulanten gehören der Schützenverein Velsdorf, der Feuerwehrverein Calvörde und natürlich Calvördes Bürgermeister Hubertus Nitzschke (UWG). Er überreicht eine Ehrenurkunde an Christa Merker für das außerordentliche Engagement der Heimatfreunde, die sich für den Erhalt der Geschichte von Calvörde einsetzen.

Gemeinsam mit allen Gästen wird auf die nächsten 30 Jahre angestoßen. Groß ist die Hoffnung, dass die nachfolgende Generation die ehrenamtliche Arbeit des Vereins fortsetzen wird.