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Coronavirus Haldensleben wird wieder lebendig

Ab 28. Mai werden die Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie deutlich gelockert. Viele Einrichtungen brauchen jedoch mehr Zeit.

28.05.2020, 01:00

Haldensleben l Es ging ein Aufatmen durch Haldensleben. Viele Einrichtungsbetreiber – ob kultureller, sportlicher oder geselliger Art – sind froh, dass nun wieder Leben in die stillgelegten Gebäude einzieht. Nun müssen Hygienekonzepte ertüftelt werden und mitunter neu gedacht werden.

Im Fitnessstudio Lucky Fitness wurden die schweren Sportgeräte in den letzten Tagen gerückt, damit die Kunden ab heute in einem Mindestabstand von 1,50 Meter sporteln können. Für mehr Desinfektionsmittel ist gesorgt, die Kursräume für Fitness- und Rehasportkurse sind abgemessen, ein Plan fürs regelmäßige Lüften steht. „Wir werden die Sportler auf die neuen Hygienemaßnahmen hinweisen“, sagt Inhaber Henning Schneider. „Die Sportler sind aber in der Pflicht, auf sich selbst und andere aufzupassen.“ Doch die beste Nachricht für alle Sportler: Der Mund-und Nasenschutz kann Zuhause bleiben.

Auch die Mitarbeiter der Kulturfabrik freuen sich über die Lockerungen. Trotzdem ist noch viel zu tun, wie der stellvertretende Leiter Dirk Losensky sagt: „Vieles ist noch in der Schwebe. Kleine Veranstaltungen sind wieder möglich, aber der Rest ist abgesagt.“ So könne durchaus über Kinovorstellungen nachgedacht werden, doch dazu müsse erst das Dachgeschoss unter die Lupe genommen werden. An kleineren Veranstaltungen werde getüftelt.

Leben zieht ab Dienstag, 2. Juni, auch in den Standorten der Volkshochschule ein. In Haldensleben, Wolmirstedt und Oschersleben wird der Kursbetrieb wieder aufgenommen, wie Leiterin Sylvia Wolf mitteilt. Auch hier gibt es Hygieneauflagen sowie Stühle und Tische auf Abstand. „Einige Kurse, die abgebrochen werden mussten, gehen nun weiter“, so Sylvia Wolf. Schüler informieren sich am besten im Internet über ihren jeweiligen Kurs.

Ebenfalls am Dienstag nach Pfingsten öffnet das Mehrgenerationenhaus EHFA seine Türen. „Uns fällt ein Stein vom Herzen“, sagt Quartiersmanagerin Sylke Kühling. So wird ab dem 2. Juni wieder Mittagstisch angeboten. Außerdem werde an kleinen Veranstaltungen mit maximal 20 Gästen getüftelt. „Wir freuen uns ganz besonders auf die Senioren“, so Kühling.

Im Ameos-Klinikum dürfen Patienten nun wieder Besucher empfangen. „Soziale Kontakte und vor allem der Besuch der Familie tragen auch zur Genesung bei, daher ist es uns wichtig und ein Anliegen dies auch wieder, wenn auch unter besonderen Vorkehrungen, zu ermöglichen“, sagt Klinikdirektor David Kayser. Dabei gilt die Regel: ein Besuch je Tag je Patient für maximal eine Stunde. Die Besucher müssen außerdem registriert werden. Die Mund-Nasen-Bedeckung wird für alle Beteiligten zur Pflicht.

Wann das Rolli-Bad wieder für Besucher öffnet, soll nach Pfingsten entschieden werden. Derzeit werde ein Schutz- und Hygienekonzept für das Bad erarbeitet, berichtete Antje Streck, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei den Stadtwerken, dem Betreiber des Bades. Aktuell befänden sich alle Mitarbeiter des Rolli-Bades in Kurzarbeit. Es sei auch noch kein Wasser im Schwimmbecken. Sofort wieder zu öffnen, sei nicht möglich. Das Zeitfenster sei einfach zu knapp, sagt Streck.

Auch der Bar- und Restaurantbetrieb wird mancherorts nicht sofort wieder aufgenommen. Frank Schünemann, Inhaber der „Blechtrommel“ an der Bülstringer Straße, will in der kommenden Woche einen „Probelauf“ machen. Am Abend einen Whisky bei ihm zu trinken, das werde dann möglich sein, sagt er. Er spüre bei den Kunden allerdings noch eine große Verunsicherung. Mit vielen Gästen rechnet er nicht.