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Coronavirus Mund-Nasen-Masken weiter hoch im Kurs

Immer mehr Geschäfte bieten die Bedeckungen an. Welche Anlaufstellen es in Haldensleben gibt:

Von Jasmin Teut 04.05.2020, 13:39

Haldensleben l Es ist ruhig geworden in den Gemeinschaftsräumen der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) in Haldensleben, in denen sich auch das Café International befindet. Die Corona-Pandemie hat auch hier das rege Treiben lahmgelegt. Doch seit einiger Zeit surren Nähmaschinen, denn hier werden nun Mund-Nasen-Masken genäht.

Mit diesem Nähprojekt werden die Räume wieder mit etwas mehr Leben erfüllt, wie Anett Ranwig, Sozialarbeiterin des LKG Ohreland und Leiterin des Café International, sagt. Anfangs nähte Anett Ranwig zusammen mit ihrer Tochter die Behelfsmasken. „Sie besitzen keine Filter. Trotzdem können sie eine Hilfe sein, gerade jetzt wo eine Maskenpflicht eingeführt wurde – und sie werden kostenlos verteilt“, fügt sie hinzu.

Mittlerweile bekommen die Näherinnen Unterstützung von freiwilligen Helfern, die sich mit einbringen wollen. Der Kreis, in dem die Schutzmasken verteilt werden, wird immer größer. So sollen diese Woche auch Masken in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gebracht werden.

Finanziert wird das Projekt vom Verein Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen über einen Engagementfonds. Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem Koordinator der Netzwerkstelle für engagiertes Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe im Landkreis Börde, der Wanzleber Interkulturellen Runde und der AG Willkommenskultur Oschersleben.

Und auch nach Covid 19 soll das Nähprojekt weitergeführt werden, teilte Anett Ranwig mit. Daher sollen zum Beispiel Nähkurse für Frauen mit Migrationshintergrund und auch kleine Aushilfsnäharbeiten angeboten werden.

Doch in Haldensleben gibt es noch weitere Anlaufstellen, um sich mit einer Maske auszustatten. Allerdings waren die Volksstimme-Leser Knut und Annemarie Stern nicht sonderlich angetan, sich eine Maske beschaffen zu müssen. Um einer Ansteckung vorzubeugen, schickte das Seniorenpaar seinen Sohn zum Maskenkauf.

„Er ging in die Apotheke Althaldensleben und kaufte für uns ganz einfache, wie es aussieht selbstgenähte Mundmasken, für den stolzen Preis von 9,95 Euro das Stück“, schreibt das Seniorenpaar in einem Leserbrief. Diesen Preis finden sie selbst für überteuert. „Die Masken sehen zwar selbstgenäht aus, werden aber von einer Firma einzeln eingeschweißt geliefert“, versicherte jedoch eine Mitarbeiterin der Apotheke auf Nachfrage. Auf die Maskenpreise gebe es kaum einen preislichen Aufschlag, da der Maskenverkauf nicht das Hauptgeschäft der Apotheke ist, erklärt Inhaber Markus Dunkel. Obwohl in der Apotheke auch Einwegmasken zum Verkauf stehen, rät er seinen Kunden von diesen ab, da sie nur für kurze Zeit verwendet werden können.

Doch nicht nur in Apotheken gibt es die begehrten Masken, sondern auch in anderen Geschäften, wie zum Beispiel im Baumarkt Appel. Angeboten werden Einwegmasken im Zehnerpack für 10,90 Euro und Stoffmasken für jeweils 3,49 Euro, die in Mikrowelle, Backofen und Waschmaschine gereinigt werden können.

Auch im Kaufhaus SB Lüning werden die Mundmasken den Kunden angeboten. Verkauft werden sowohl waschbare Mund-Nasen-Masken für 6,99 Euro sowie Einwegmasken im Zehnerpack für 14,99 Euro. Die verschiedenen Masken seien auch weiterhin vorrätig und es könne auch nachbestellt werden, informierte eine Mitarbeiterin.

In der Roland-Apotheke erhalten Kunden den chirurgischen Mundschutz für einen Euro pro Stück. Etwa 25 000 Stück seien Mitte der vergangenen Woche noch vorrätig gewesen, sagte Apotheker Alfred Schmidt. Auch wenn die Nachfrage nachlasse, sei der Bedarf an Mundmasken ungebrochen. Denn die sogenannten FFP1-Masken werden nach dem Gebraucht entsorgt.

Ganz neu im Maskenverkauf mit dabei ist das Geschäft Hörgeräte Dietz. Etwa 1000 FFP2-Masken hat Anika Dietz laut eigenen Angaben bestellt. „Ich möchte den Menschen einfach etwas Gutes tun“, sagt sie. Zwei Masken kosten bei ihr 17 Euro.

Das Tragen eines Mundschutzes ist für die Bürger beim Einkaufen zur Pflicht geworden. Eine Volksstimme-Leserin wunderte sich, dass die Verkäuferinnen beim Fleischer und Bäcker im Edeka in der Hagenpassage keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Auf Nachfrage erklärte Inhaberin Peggy Hartmann, dass an den Ständen Plexiglasscheiben angebracht sind, die den Kunden zum Schutz dienen, weshalb die Mitarbeiter hinter der Theke keine Maske tragen. Sobald diese aber den Thekenbereich verlassen, tragen sie, wie die anderen Mitarbeiter ebenfalls einen Mundschutz.