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Heimatmuseum Sterilisator und Sammeltasse

Das Weferlinger Heimat- und Apothekenmuseum hat Spenden erhalten. Dazu zählt Mobiliar aus dem früheren Schwesternzimmer in Böddensell.

Von Anett Roisch 11.07.2018, 01:01

Weferlingen l Viele Spenden tragen dazu bei, das Heimat- und Apothekenmuseum in Weferlingen noch attraktiver zu machen. Und dabei wird auch das Profil des Museums weiter ausgeprägt. Hier geht es nicht allein um Weferlinger Geschichte. Mit der historischen Einrichtung der alten Weferlinger Apotheke von 1835/36, die einen Raum füllt, begann auch die Dokumentation der medizinischen Entwicklung der ländlichen Region.

In einer Vitrine auf dem Flur sind zudem medizinische Gerätschaften zu sehen, die aus der früheren Praxis von Dr. Hüsgen stammen. Dr. Hüsgen war Facharzt für Röntgenologie und Strahlenheilkunde in Haldensleben. Auch ein Notarztkoffer aus den 1960er Jahren ist vorhanden.

Kürzlich bekam der ehrenamtliche Museumschef Gerd Müller eine Anfrage, ob Interesse an der Einrichtung der Schwesternstation einschließlich Wartezimmer in Böddensell bestände, denn die Räume sollten ausgeräumt werden. Gerd Müller und Bernd Hoffmann sahen sich das Inventar an und nahmen vieles mit.

Damit konnte das Landarzt- beziehungsweise Gemeindeschwesternzimmer im Weferlinger Museum weiter komplettiert werden. Eine alte zusammengerollte Trage, einen Glastisch mit Rollen und einen Schrank für viele Utensilien, einen Paravent, einen Sterilisator und viele andere kleine Utensilien haben hier Platz gefunden. Dafür sind die Vereinsmitglieder den Böddensellern sehr dankbar.

Auch zwei kleine Tische und vier kleine Sessel aus dem Wartezimmer finden wieder Verwendung. Sie stehen jetzt im Erdgeschoss im Eingangsbereich, wo sich auch der Burgladen befindet. Hier standen bislang noch landwirtschaftliche Geräte. Die aber haben jetzt in einem Holzhaus im Bergfried „Grauer Harm“ einen neuen Platz gefunden. Museum und Aussichtsturm öffnen parallel, so können diese Geräte auch im Turm besichtigt werden. Im Eingangsbereich haben die Vereinsmitglieder nun ein kleines Museumscafé eingerichtet. Die Stühle sind Spenden von Nachbarn beziehungsweise vom Sperrmüll gerettet.

Auch der Geschirrbestand des Vereins konnte mit Spenden erweitert werden. Gerade erhielt der Bürgerverein sogar einige Sammeltassen. So können die Besucher des Heimat- und Apothekenmuseums jetzt hier in originellem Ambiente bei Kaffee und Kuchen verweilen. Geöffnet ist wieder am nächsten Sonntag, 15. Juli, von 14 bis 16 Uhr.

Zum letzten Mal ist an diesem Sonntag die jetzt laufende Sonderausstellung mit Bildern des Amtsrichters E. Herr, von Fritz Witte und Dr. Rudolf Fügner mit Weferlinger Motiven zu sehen. Das Museum ist dann wieder am dritten Sonntag im August geöffnet. Am 19. August wird die nächste Ausstellung im Rahmen der Reihe „Auf den Spuren Weferlinger Künstler“ eröffnet werden. Dazu werden die Vereinsmitglieder vor allem weitere Gemälde mit Weferlinger Motiven aus dem Archiv der früheren Ortsgruppe des Kulturbunds zeigen. Vier Bilder sind vorhanden, die Hermann Schrader in den 1950er Jahren gemalt hat. So hat es Paul Liebert auf den Rückseiten der Bilder notiert. Dabei handelt es sich aber teilweise um alte Ansichten, die er neu gemalt hat. Außerdem gibt es verschiedene einzelne Bilder von Malern, zu denen nichts weiter bekannt ist. Mehrere Bilder werden von Friedrich Schwandt gezeigt, die Weferlinger Einwohner leihweise zur Verfügung stellen. Sie sind größtenteils in den 1970er Jahren entstanden. Wer die neue Sonderausstellung noch mit Leihgaben bereichern möchte, kann sich gern an den Bürgerverein wenden. In der Bibliothek und Tourist-Information kann der Kontakt auch vermittelt werden.