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Hohe Börde Erste Flüchtlinge angekommen

98 Flüchtlinge sollen bis Jahresende in die Hohe Börde kommen. Die ersten sind bereits da.

Von Constanze Arendt-Nowak 01.10.2015, 01:01

Hohe Börde l Die ersten Flüchtlinge haben in der Hohen Börde ein Obdach gefunden. Seit Montag leben 19 syrische Flüchtlinge auf dem Gut Glüsig und werden dort auch betreut. Die Flüchtlinge werden nach Aussage der Migrationsbeauftragten der Gemeinde Hohe Börde, Kerstin Pitschmann, vom Landkreis Börde zugewiesen. Dabei findet der sogenannte Königsteiner Schlüssel Anwendung, der die Zuteilung der Asylbewerber nach der Bevölkerungszahl und der Steuerkraft festlegt.

„Wir haben die Mitteilung, dass bis zum Jahresende 98 Flüchtlinge in unsere Gemeinde kommen sollen“, erklärt Kerstin Pitschmann. Angekündigt sind derzeit zwei weitere Familien mit jeweils vier Kindern, die in Groß Santersleben eine Bleibe finden sollen.

Die Zuständigen des Landkreises mieten auch die Wohnungen an und organisieren die Betreuung der Asylsuchenden. „Wir bekommen nur die Information, dass Flüchtlinge kommen“, so Kerstin Pitschmann. Ziel ist es aber, die Flüchtlinge nicht in einem Ort zu konzentrieren. So hält die Gemeinde unter anderem nach wie vor an dem Nachnutzungskonzept für die Eichenbarleber Schule fest, die zu einer Einrichtung für betreutes Wohnen umgebaut werden soll.

Nach einem simplen Beispiel würde die Zahl der derzeit angekündigten Flüchtlinge heruntergerechnet auf alle Ortschaften der Hohen Börde bedeuten, dass etwa sieben pro Dorf ansässig werden. Jedoch hat die Verwaltung der Gemeinde Hohe Börde, wie Pressesprecher Maik Schulz betont, keine Kenntnis, wie es mit den Zuweisungen nach dem Jahreswechsel weitergeht. In der Regel – so war es die Praxis bisher – erfolge die Ankündigung, dass tatsächlich Flüchtlinge in die Hohe Börde kommen, etwa eine Woche vorher.

Sind die Asylbewerber in ihrer neuen Wohnung angekommen, werden sie vom Einwohnermeldeamt erfasst. Die Kinder haben das Anrecht auf einen Platz in den Kindertagesstätten und es besteht Schulpflicht.

Der Gemeinde ist sehr daran gelegen, die Neubürger aus den fremden Ländern in das dörfliche Leben zu integrieren. Die Ersten, darunter auch Vereine, haben in diesem Bereich bereits ihre Unterstützung zugesagt.

Jedoch werden auch sprachkundige Bürger gesucht, die vorrangig in Englisch kommunizieren können, und/oder solche, die sozialpädagogische Kompetenzen haben. Wer auf ehrenamtlicher Basis bei der Integration, bei Übersetzungen oder der Betreuung helfen möchte, kann sich gern mit der Migrationsbeauftragten Kerstin Pitschmann unter der Telefonnummer 039204/78 11 00 in Verbindung setzen. „Jedoch ist der Bedarf nach solchen Leistungen für uns derzeit noch schwer einzuschätzen“, fügte sie an. Bedarf an materiellen Spenden, beispielsweise in Form von Spielzeug, Bettzeug, Geschirr oder Besteck, ist allerdings sehr hoch. Auch hierfür ist die Migrationsbeauftragte Ansprechpartnerin. „Nur Kleiderspenden nehmen wir bei uns nicht an“, so Kerstin Pitschmann.