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Investitionen Schönheitskur für Herrenzimmer

Was steht noch auf der Agenda der Bauvorhaben, was ist erledigt? Damit hat sich der Bauausschusses der Gemeinde Calvörde beschäftigt.

Von Anett Roisch 23.10.2019, 01:01

Calvörde l Auf der Liste der Arbeiten, die bereits abgearbeitet wurden, stehen zum Beispiel die Sanierungsarbeiten am Dorster Schloss. „Das Schloss hat von der Straßenseite aus gesehen einen neuen schicken Anzug bekommen. Das gesamte Erscheinungsbild ist eine Augenweide“, schwärmte Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU).

 „Das Schloss ist der Mittelpunkt im Dorfleben. Wir nutzen es rege für öffentliche Veranstaltungen, Feste, Gottesdienste, Vorträge und Seniorentreffen. Es dient als Schulungs- und Versammlungsort für die Feuerwehr. Außerdem befinden sich Mietwohnungen im Obergeschoss“, schilderte der Ortsteilbeauftragte Manfred Franke. Um diese Funktionen und die historische Bausubstanz langfristig zu sichern, wurden eine Reihe von Instandsetzungsarbeiten im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) über die LEADER-Förderung vorgenommen. Die Kosten für die Arbeiten zur Werterhaltung des Schlosses betrugen 70.000 Euro. Eine 80-prozentige Förderung gab es in Höhe von 52.500 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde betrug 17.500 Euro.

Im hinteren Teil des einstigen Gutshauses ist hingegen noch einiges zu tun. Die Aufarbeitung des Fußbodens im einstigen Herrenzimmer steht schon auf der Vergabeliste für 2020. Das Zimmer wurde zuvor auf Eigeninitiative von Bewohnern von Dorst entkernt. Eine Vision der Dorster ist es, das Herrenzimmer in ein Trauzimmer für Hochzeiten umzugestalten. „Wir wollen, dass der Ursprungscharakter des Zimmers wieder zum Vorschein kommt. Jetzt haben wir den alten Ofen, der ein Produkt der DDR war, abgebaut und rausgeschafft. Damals wurden auch zwei große Türen einfach zugemauert. Diese Glastüren haben wir jetzt freigelegt, damit das Licht dort wieder durchscheinen kann. Dann kommt der Raum wieder ganz anders zur Geltung“, erklärte Manfred Franke.

 Größere Bauvorhaben stehen für die Sekundarschule „Brüder Grimm“ an. „Dazu wollen wir einen Kredit von 213.000 Euro aufnehmen. Von den 86 Fenstern sollen erst einmal 32 für etwa 188.000 Euro erneuert werden“, erklärte der Bürgermeister. Auch die Kosten für die Dachsanierung wurden bereits ermittelt. Thomas Lange (Die Grünen) aus Wegenstedt hakte nach und wollte wissen, wann und wie die Brandschutzauflagen in der Schule erfüllt werden. „Das ist Sache des Landkreises. Der Landrat hat eine Haushaltssperre ausgesprochen, so dass Investitionen nicht statthaft sind. Ich werde aber nachfragen, wie sich das bei Sachen des Brandschutzes verhält. Da müsste eine Ausnahme möglich sein, schließlich geht es um die Sicherheit“, betonte der Bürgermeister.

Der Straßenbau im Pflaumenweg in Calvörde ist abgeschlossen. „Dort herrscht ein reges Treiben von Bauwilligen. Auch Flächen, die über viele Jahre brach lagen, sind nun mit einem Häuschen versehen. Weitere sind in Planung. Genauso wollen wir es haben“, schilderte Schliep-hake.

 Bei der Trinkwasserversorgung im Naherholungsgebiet Grieps soll es bei einer dezentralen Lösung bleiben. Bei der zentralen Versorgung seien die Risiken zu groß, dass sich Keime auf der langen Strecke bilden könnten. Um die Trinkwasserqualität zu verbessern, wird ein Lösungsansatz durch ein Planungsbüro geprüft. Demnach soll eine größere Pumpe, eine neue Aufbereitungsanlage, ein größeres Auslegungsgefäß und eine anschließende Spülung erfolgen. Dafür seien mehr als 10.000 Euro eingeplant.

Auch bei den Dorfgemeinschaftshäusern gab es einige Schönheitsbehandlungen. Das Parkett in Klüden ist fertig, in Wegenstedt ist es in Arbeit. Die Renovierung der Flure im gemeindeeigenen Wohnhaus Im Drömling 15 in Mannhausen ist in Auftrag gegeben. Einige Arbeiten sollen dort Mitarbeiter des Bauhofes erledigen.

Das Dach und die Grundmauern der Grundschule in Wegenstedt stehen auf der Agenda. „Wir hoffen, dass die Maßnahme noch in diesem Jahr begonnen wird. Die Schulleiterin hat signalisiert, dass es möglich wäre, die Dacharbeiten auch während des Schulbetriebes durchführen zu lassen, ohne die Kinder in Gefahr zu bringen“, blickte der Gemeindechef voraus. Die Trockenlegung der Grundmauern soll erst im Frühjahr umgesetzt werden.

 Im Jahr 2020 sollen Straßenbeleuchtungen in Berenbrock, Dorst und Elsebeck auf LED umgestellt werden. Dazu sei ein Förderantrag in Arbeit. In Eigenregie soll in Elsebeck unter anderem der Fußweg zum Friedhof instand gesetzt werden. Renovierungsarbeiten sind im Saal in Grauingen auf Eigeninitiative geplant. In Klüden soll ein neuer Friedhofszaun gebaut und in Lössewitz die Pfeiler vor der Trauerhalle instand gesetzt werden. In Velsdorf stehen das Instandsetzen der Gossen vom „Alten Weg“ und „Im Dorf“ sowie der Weg „Zum Kanal“ auf der Prioritätenliste ganz oben.