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Kinderschutzbund Unterstützung auf dem Weg ins neue Leben

Mit Familienpaten soll Flüchtlingen die Integration erleichtert werden. Das Projekt des Kinderschutzbundes Börde trägt erste Früchte.

Von André Ziegenmeyer 14.08.2017, 12:00

Haldensleben/Wolmirstedt l Sie sollen Flüchtlingen im Alltag zur Seite stehen und die Integration erleichtern: Zwölf Familienpaten arbeiten derzeit im Landkreis Börde. Träger des Projektes ist der Kreisverband des Kinderschutzbundes mit Sitz in Haldensleben. Um den Kontakt zu intensivieren, besucht die zuständige Koordinatorin Desdimona Wiegmann derzeit alle Familienpaten.

Dazu gehört unter anderem Gisela Krohn. Im Herbst 2015 lernte sie junge Flüchtlinge kennen. Im Dezember desselben Jahres wurde sie zur Familienpatin. In Wolmirstedt betreut sie Familie Sido aus Syrien. „Am Anfang war es nur Basem Sido, der alleine nach Deutschland einreiste“, blickt Desdimona Wiegmann zurück. „Seine Frau mit den drei Kindern (5, 7 und 9 Jahre) kam nach sehr großen Anstrengungen und Bemühungen von Familienvater und Frau Krohn erst im Dezember 2016 nach.“ Es sei ein sehr enger Kontakt zwischen Gisela Krohn und Familie Sido entstanden. Unter anderem habe die Familienpatin bei der Wohnungssuche und -einrichtung geholfen.

„Frau Sido kann leider noch an keinem Integrationskurs teilnehmen, da dieser immer von 11 Uhr bis 14 Uhr stattfindet. Für diese Zeit gibt es für den Kleinen keine Kinderbetreuung mehr“, führt Desdimona Wiegmann aus. Daher übe Gisela Krohn mit Dalia Sido täglich eine Stunde lang Deutsch. „Auch die beiden Mädchen, die bereits die Schule besuchen, werden bei Bedarf bei den Hausaufgaben unterstützt“, erklärt Wiegmann. Basem Sido macht sich mittlerweile selbst für die Integration weiterer Flüchtlinge stark. „Er versucht, bei kleineren Konflikten in der Schule Gespräche mit den Familienvätern zu führen, hilft bei Arztbesuchen und Behördengängen sowie der Aufnahme in die Fahrschule anderen syrischen Neubürgern, so wie er vorher selbst Hilfe erfahren hat“, erläutert Wiegmann. Nicht zuletzt habe er bereits einen Führerschein gemacht. Finanziert wird das Projekt der Familienpaten durch das Land Sachsen-Anhalt.