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Kleingärtner Weferlinger lieben ihre Scholle

Seit 70 Jahren gärtnern Weferlinger in der Kleingartenanlage "Am Meerpfuhl" in ihren Schrebergärten. Das Jubiläum wurde jetzt gefeiert.

Von Carina Bosse 12.09.2017, 01:01

Weferlingen l Seine eigene, ganz private Scholle, das Stück Natur zum Bewirtschaften und Erholen - in Weferlingen kann man es in der Kleingartenanlage „Am Meerpfuhl“ finden. Und das seit mittlerweile 70 Jahren. Dieses Jubiläum nahmen die Weferlinger Kleingartenfreunden zum Anlass für eine größere Vereinsfeier. Höchste Zeit, denn die letzte lag schon zehn Jahre zurück, als nämlich das 60-jährige Bestehen begangen werden konnte, wie Gartenfreunde Werner Budde zur Begrüßung erzählte. Viele Mitglieder halfen auf vielfältige Weise bei der Vorbereitung der Party. Es galt zu organisieren, zu planen, Sponsoren zu suchen, Zelte auf- und abzubauen, Kuchenbäcker zu finden und noch einiges mehr. Doch wenn es drauf ankommt, dann klappt das auch.

Werner Budde berichtete, dass es ganz viele Weferlinger Bürger und Unternehmen gegeben hatte, die - erst einmal angesprochen - auf vielfältige Weise ihre Unterstützung gewährten. Das habe ihn sehr beeindruckt. Ein kurzer Blick auf die Mitgliederbilanz gibt Anlass zum Optimismus. Zwar hätten drei Gartenfreunde alters- und gesundheitsbedingt ihren Kleingarten aufgeben müssen, dafür konnten aber auch sechs neue Parzellenbesitzer gewonnen werden, darunter auch ganz junge Leute, die es sich nicht nehmen ließen, bei der Jubiläumsparty dabei zu sein.

Olaf Weber, Vorsitzender des Kreisverbandes Ohre-Börde der Kleingärtner, nutzte den Anlass für einen Besuch und zeichnete langjährige aktive Mitglieder aus. Urkunden gab es übrigens auch vom Weferlinger Verein für seine aktiven Mitglieder. „Der Anlass vor 70 Jahren, sich einen Kleingarten zu nehmen, war ein ganz anderer als heute“, betonte Olaf Weber. Die Familien hätten die Gärten nahezu ausschließlich genutzt, um sich zu ernähren. „Zu DDR-Zeiten kam der Erholungsaspekt dazu“, blickte er in die Geschichte. Heute stünde die Erholung neben der körperlichen Arbeit an der frischen Luft ganz oben auf der Wunschliste. „So ein Kleingarten ist das Beste für Kinder und Enkel“, stimmte Werner Budde zu. Es sei ein ganz persönliches Fleckchen zum Beackern und Erholen. Darum würde der Kleingartenverein auch keine strengen Restriktionen vorhalten, was im Garten wieviel angebaut werden müsse. Hauptsache, er sei gepflegt.

Mit einer Urkunde und einer Ehrennadel zeichnete Olaf Weber Wolfgang Lang als langjähriges Mitglied und stellvertretenden Vereinsvorsitzenden aus. Auch für Werner Budde gab es die Ehrennadel samt Urkunde. Seit 52 Jahren ist Waltraut Willecke aktives Vereinsmitglied, Anni Lehmann immerhin schon 51 Jahre, Walter Körtge 49 Jahre. Werner Böse ist seit 47 Jahren begeisterter Kleingärtner, Ernst Walter seit 44 Jahren, und obwohl ihm eine Krankheit das Leben nicht leicht macht, möchte er seinen Kleingarten nicht aufgeben. „Hier draußen fühle ich mich wohl“, ließ er über Werner Budde ausrichten, weil er an der Party nicht selbst teilnehmen konnte. Helmut Barnstorf gehört seit 42 Jahren zum Verein, Silvia Müller seit 40 Jahren, Wolfgang Grandke seit 36 Jahren, Dietmar Rieck seit 33 Jahren und Anneliese Elmanowski seit 31 Jahren. Dank der Kleingärtner konnte jedem ausgezeichneten Mitglied ein bunter Sommerblumenstrauß überreicht werden, selbst gepflückt und eigens für den Anlass zu ansehnlichen Sträußen gebunden, die aus der Festtafel im Festzelt gleich noch ein blühendes Fleckchen Erde erzeugten. Bevor der gemütliche Teil eingeläutet wurde, gab es noch einen tollen Fest-Jodler.