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Kooperation Brücken über 5000 Kilometer bauen

Eine elfköpfige Delegation aus dem russischen Omsk ist in dieser Woche in der Börde zu Gast. Es geht um eine wirtschaftliche Kooperation.

Von Thomas Junk 24.04.2018, 11:00

Haldensleben l Fast 5000 Kilometer liegen zwischen dem beschaulichen Haldensleben und der sibirischen Industrie-Metropole Omsk. Über diese Distanz wollen der Landkreis, die Gemeinde Barleben und die russische Stadt nun Brücken schlagen. Das wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen, als die drei Partner eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben haben. Nun sind Vertreter aus Omsk in der Börde zu Gast. Zu der elfköpfigen Delegation zählen die Direktorin für Wirtschaftspolitik der Stadt, die Präsidentin der Handelskammer Omsk sowie mehrere Vertreter aus der Wirtschaft.

Zunächst gehe es darum, sich besser kennen und verstehen zu lernen, erklärt Börde-Landrat Hans Walker (CDU). „Wir wollen klein anfangen, uns zwischenmenschlich kennenlernen und sehen, wo wir uns gegenseitig unterstützen und voneinander lernen können“, ergänzt Olga Parfenowa. Sie leitet die Delegation und ist Direktorin für städtische Wirtschaftspolitik in der Verwaltung von Omsk. Zunächst gelte es, den kulturellen und sportlichen Austausch anzukurbeln. „Wir wollen gegenseitige Besuche realisieren, aber in einem zweiten Schritt auch den wirtschaftlichen Austausch voran bringen“, so Parfenowa.

Es sei ein gutes Zeichen, dass gerade in Zeiten der Russland-Sanktionen ein solcher Grundstein gelegt werde, von dem vielleicht auch nachfolgende Generationen profitieren würden, sagt Parfenowa.

Sven Fricke vom Barleber Unternehmerbüro verspricht sich von dem ersten Aufeinandertreffen vor allen Dingen sogenannte „Business to Business“-Gespräche. Das bedeutet, dass die Geschäftsleute aus Omsk sich mit hiesigen Unternehmern an einen Tisch setzen, um zu sondieren, wo eine Zusammenarbeit fruchtbringend sein könnte. Dazu findet am Dienstag eine Kooperationsbörse in Barleben statt. „Dort werden wir Thementische bilden, so dass sich Vertreter ähnlicher Branchen finden können“, erklärt Fricke. Dabei werde es sich hauptsächlich um die Bereiche Medizintechnik, Pflege und Metallverarbeitung gehen.

Auf die Delegation wartet auch in den kommenden Tagen ein umfangreiches Programm. Nachdem am Montag der Landkreis Gastgeber war – es wurden mehrere Unternehmen und das Schloss Hundisburg besucht – steht am Dienstag Barleben mit der Kooperationsbörse im Mittelpunkt

Mittwoch steht ein Ausflug nach Wernigerode auf dem Terminplan. Dort wird die IHK-Geschäftsstelle besucht. Denn neben der Kooperation zwischen Omsk, der Börde und Barleben gibt es auch noch eine Kooperation der Handelskammern von Omsk und Magdeburg. Donnerstag geht es dann in die niedersächsische Landeshauptstadt zur Hannover-Messe. Zum Abschluss ihres Besuches werden die Russen am Freitag am traditionellen Unternehmerfrühstück der Gemeinde Barleben teilnehmen, bevor es wieder nach Russland zurückgeht