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Coronavirus Corona-Schnelltests wider Willen

Bei den flächendeckenden Gratis-Test gibt es Probleme. Der Landkreis Börde bereitet die Testungen zwar vor, sieht aber wenig Sinn dahinter.

11.03.2021, 00:00
08.03.2021, Nordrhein-Westfalen, Hagen: Ein Apotheker nimmt in einem Nebenraum bei einer Frau einen Abstrich in der Nase vor. Die kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürger wurden wegen vieler ungeklärter Fragen zunächst nur von wenigen Apotheken in Nordrhein-Westfalen schon am Starttag angeboten. (Zu dpa/lnw: "Kostenlose Schnelltests erst in wenigen Apotheken möglich") Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
08.03.2021, Nordrhein-Westfalen, Hagen: Ein Apotheker nimmt in einem Nebenraum bei einer Frau einen Abstrich in der Nase vor. Die kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürger wurden wegen vieler ungeklärter Fragen zunächst nur von wenigen Apotheken in Nordrhein-Westfalen schon am Starttag angeboten. (Zu dpa/lnw: "Kostenlose Schnelltests erst in wenigen Apotheken möglich") Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ dpa

Haldensleben l Im jüngsten Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Krise ist festgelegt worden, dass der Bund ab diesem Montag die Kosten für einen Schnelltest pro Bürger und Woche übernimmt. Doch die dafür erforderliche Rechtslage trat erst am Dienstag in Kraft. Vielerorts gab es deshalb Startschwierigkeiten wegen nicht verfügbarer Tests und zahlreicher offener Fragen. Martin Stichnoth (CDU) als Landrat der Börde moniert die massenhaften Testungen an sich.
„Ich halte von diesem blinden Aktionismus nichts“, sagt er. Viele Landkreise würden nun Testzentren aus dem Boden stampfen – doch der Bürger profitiere davon nicht. „Die Schnelltests bringen erst einen Erfolg, wenn die Menschen mit einem negativen Test beispielsweise ins Kino können“, sagt er. Bisher könne sich der Privatmensch über ein negatives Ergebnis freuen, es bringe ihm aber in Bezug auf Lockerungen nichts.
Gegenwärtig verordnet das Gesundheitsamt des Landkreises anlassbezogene Tests – wenn beispielsweise eine Person Symptome einer Corona-Infektion aufweist oder wenn er nachweislich Kontakt zu einem Corona-Patienten hatte. „Wenn wir mehr Menschen testen, steigen die Inzidenz-werte“, schlussfolgert Stichnoth. Überschreite der Landkreis Börde den kritischen Wert von über 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, müssen die jetzigen Lockerungsschritte wie die teilweise Öffnung des Einzelhandels per Terminvergabe wieder rückgängig gemacht werden.