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Landkreis Börde In der Warteschleife der Corona-Hotline

Die Corona-Hotline des Landkreises Börde beantwortet Fragen zur Pandemie. Doch Anrufer bleiben oft in der Warteschleife.

Von Jasmin Teut 13.11.2020, 00:01

Haldensleben l Die Nummer der Hotline ist gewählt. Eine weibliche Stimme meldet sich und sagt den Warteplatz an. Nun kann es nicht mehr so lange dauern, bis man einen Mitarbeiter der Hotline am Hörer hat. Einen Platz nach vorne gerutscht und dann bricht das Telefonat ab. So ging es vor Kurzem einer Volksstimme-Leserin. Dass es ab und an zu diesen technischen Problemen kommen kann, ist dem Landkreis bekannt. Momentan sei die Vielzahl an Anrufen überproportional, erklärt Uwe Baumgart, Pressesprecher des Landkreises Börde, auf Nachfrage der Volksstimme. Durchschnittlich gehen etwa 400 Anrufe täglich ein, wodurch es zu einer Überlastung der Leitungen komme. „Vor vier Wochen waren es noch etwa 80 bis 100 Anrufe. Teilweise auch weniger“, teilt Uwe Baumgart mit.

Im April dieses Jahres ist die Hotline aufgrund des damals aktuellen Infektionsgeschehens in Betrieb genommen worden. In der Sommerzeit schrillten die Telefone allerdings nicht mehr in Dauerschleife wie zu Anfang – die Anrufe nahmen ab. Durch die neuen Bestimmungen, die seit Anfang November bundesweit gelten, explodierten die Leitungen nun wieder. Die Börde-Bewohner sind verunsichert und suchen Antworten. Daher entschied sich der Landkreis, die Hotline zu splitten. Seit dem 9. November steht eine Nummer für Privatpersonen und eine weitere für Unternehmen und Einrichtungen zur Verfügung (siehe Infokasten). Dadurch soll eine Überlastung vermieden werden.

Momentan stehen zwischen 10 und 13 Mitarbeiter des Amtes für Gesundheit und Verbraucherschutz sowie aus anderen Ämtern der Kreisverwaltung für die Fragen der Anrufer bereit. „Im Augenblick haben wir Unterstützung durch die Bundeswehr“, berichtet Uwe Baumgart weiter mit. Mit vier Personen wird das Telefon-Team aufgestockt. Die Bundeswehr bearbeitet ebenfalls Anliegen, Sorgen und Fragen der Anrufer. Auf Telefonpausen müsse das Team der Hotline aktuell aufgrund der hohen Nachfrage verzichten.

Aber was sind eigentlich die häufigsten Fragen, die sich die Börde-Bewohner stellen? „Die Fragen gehen von A bis Z. Je nach Verunsicherung des Verbrauchers“, teilt der Sprecher mit. Fragen zu aktuellen Verhaltensweisen und Quarantäne kämen gehäuft vor.

Uwe Baumgart schätzt den Aufwand durch die Anzahl der Anrufer (Verbraucher, Unternehmen und Einrichtungen), um die Corona-Hotline zu betreiben, verhältnismäßig hoch ein. Er verweist vor allem auf die Informationen des Landkreises und weiterführende Links, die auf der Internetseite des Landkreises stehen. So wird beispielsweise auf die Seite des Landes Sachsen-Anhalt, des Landesamtes für Verbraucherschutz und des Robert-Koch-Institutes verwiesen, wo sich die Bürger zum aktuellen Geschehen schlau lesen können. Dort können meist schon allgemeine Fragen beantwortet werden, bevor man bei der Hotline anruft.

Doch die meisten Anrufer informieren sich seltener auf den Internetseiten und tendieren eher zum Anruf, um vor allem den „menschlichen Dialog“ zu suchen, erklärt der Sprecher des Landkreises.

Besonders nach den Wochenenden und morgens herrsche bei den Bürgern Redebedarf. Das seien erwartungsgemäß die Stoßzeiten bei allen Telefon-Hotlines. Wer allerdings nicht in der Warteschleife verharren will oder keine Zeit für ein Telefonat hat, der kann an die Mitarbeiter auch einfach eine E-Mail mit seinem Anliegen an covid19@landkreis-boerde.de senden.

Aktuelle Informationen zum Coronavirus im Landkreis Börde finden sich im Internet auf der Seite www.landkreis-boerde.de/corona