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Mehr Nachwuchs Container sollen Kita erweitern

Betreuungsplätze für Kinder werden in Haldensleben knapp. Daher soll die „Sonnenblume“ in Wedringen mit Containern erweitert werden.

Von André Ziegenmeyer 06.10.2017, 01:01

Wedringen l „Wir haben einen sehr starken kurzfristigen Bedarfsanstieg“, erklärte Mario Schumacher (CDU) als Vorsitzender des Wirtschafts- und Finanzausschusses bei einer Sitzung am Mittwoch. Laut einer Beschlussvorlage der Verwaltung wurden im Jahr 2016 40 Haldensleber Kinder mehr geboren als sich nach dem Durchschnitt der letzten Jahre erwarten ließ.

Hinzu kommt der Unterlage zufolge ein zweiter Faktor. Nämlich eine „spürbare Häufung von Zuzügen von Familien mit Kindern im Krippen- und Kindergartenalter“. Für die Stadt ist das positiv. Aber sie muss reagieren. „Sonst wird es 2018 nicht möglich sein, den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen“, erläuterte Doreen Scherff, die Leiterin des Amtes für Bildung, Kultur, Soziales, Jugend und Sport. Im März oder April würden die Kapazitätsgrenzen der Einrichtungen im Stadtgebiet voraussichtlich erreicht sein.

Wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht, denkt die Verwaltung darüber nach, das „derzeitige Kita-Ausweichobjekt im Waldring 113c“ mittelfristig zu nutzen, um einem hohen Bedarf zu begegnen. Bis Ende 2019 stehe es jedoch nicht zur Verfügung – wegen der Bauarbeiten in der Althaldensleber Kita „Regenbogen“.

Die Container sollen daher als Übergangslösung dienen. Eine solche Lösung hätten Mitarbeiter der Verwaltung laut Scherff in Angern besichtigt. Für die Aufstellung sei das Gelände rings um die Kita „Sonnenblume“ „als einzig geeigneter Ort identifiziert“ worden. Allerdings wird damit laut Doreen Scherff ein guter Teil des Bolzplatzes in Anspruch genommen. Die Container sollen Platz für etwa 30 Krippenkinder sowie die pädagogischen Fachkräfte bieten. Voraussichtlich werde es drei Gruppenräume geben – ergänzt von Sanitärräumen, einem Garderoben- und einem Personalraum.

In der Beschlussvorlage heißt es weiter: „Um die Aufstellfläche der Container (...) herzurichten und kindersicher zu machen, sind diverse Maßnahmen notwendig. Hierzu muss das Grundstück mit neuen Hausanschlüssen (Gas, Wasser, Abwasser, Strom) erschlossen werden. Er muss ein frostsicherer Unterbau für die Container geschaffen, die Außenanlagen angepasst/hergerichtet, das zu bebauende Grundstück eingezäunt und an das bestehende Kita-Grundstück angeschlossen werden, um Zugang zu den Spielmöglichkeiten zu erhalten.“

Um die entsprechenden Planungen zu erstellen, Genehmigungen einzuholen und Vergabeverfahren durchzuführen, brauche es eine Vorlaufzeit von mindestes sechs Monaten. Damit alles rechtzeitig geschehen könne, müssten die Mittel noch in den Haushalt 2017 eingestellt werden – in Form einer außerplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 91.000 Euro.

Die Kosten für die Betreuung der Kinder, die Ausstattung und die monatliche Miete der Container seien darin nicht enthalten. Diese müssten in den Haushalt 2018 aufgenommen werden. Eine Entscheidung über die Container-Lösung wird der Stadtrat voraussichtlich auf seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Oktober, fällen.

Doreen Scherff teilte weiterhin mit, dass die Stadt bereits das Gespräch mit freien Trägern gesucht habe. Dahinter stehe der Wunsch, dass auch diese die Kapazitäten in ihren Einrichtungen erhöhen. Einer hätte sich bereits gesprächsbereit gezeigt. „Es wird uns sicherlich gelingen, den Bedarf zu befriedigen“, zeigte sich die Amtsleiterin optimistisch.