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Volkssolidarität Ohne Treffpunkt droht das Aus für die Seniorentreffen in Ivenrode

Mehr als ein Jahr ist vergangen, ohne dass sich die Ivenröder Senioren treffen konnten. Und nun droht der Ortsgruppe der Volkssolidarität das Aus, weil ihnen künftig kein Treffpunkt mehr im Ort zur Verfügung steht. Beim ersten Nach-Corona-Treffen wurde darüber ausgiebig gesprochen.

Von Carina Bosse 25.06.2021, 15:46
Ratlose Gesichter beim Treffen in dieser Woche: Die Ivenröder Ortsgruppe der Volkssolidarität steht vor dem Aus, weil sie keine neue Räumlichkeit zum Treffen findet.
Ratlose Gesichter beim Treffen in dieser Woche: Die Ivenröder Ortsgruppe der Volkssolidarität steht vor dem Aus, weil sie keine neue Räumlichkeit zum Treffen findet. Foto: Carina Bosse

Ivenrode - Soll das erste Treffen nach der langen Corona-Durststrecke auch das letzte für die Ivenröder Senioren gewesen ein? Jedes einzelne Mitglied der Volkssolidarität würde es bedauern, wie am Mittwoch bei der Zusammenkunft herauszuhören war.

Leider mangelt es an Alternativen zum bisherigen Treffpunkt, der nun nicht mehr länger zur Verfügung steht, da Familie Pfeiffer längst im Ruhestand ist und ihre Räumlichkeiten der Gaststätte damit nicht mehr genutzt werden können.

Gemeinde und Volkssolidarität haben das Problem erkannt, doch eine Lösung scheint sehr schwierig. Es mangelt ganz einfach an geeigneten Räumlichkeiten in Ivenrode.

Christian Täger, stellvertretender Bürgermeister und selbst Ivenröder, weiß ebenso wenig Rat wie die anderen alteingesessenen Ivenröder. Sein mit Bürgermeister Matthias Horsika abgestimmter Vorschlag, die Räumlichkeiten des Hauses der Vereine im benachbarten Altenhausen zu nutzen, fand bei der ersten Zusammenkunft nach mehr als einem Jahr Corona-Pause wenig Gegenliebe.

Viele sind nicht mehr mobil

Viele der Senioren sind nicht mehr mobil oder gar auf Gehhilfen wie Rollatoren angewiesen. Zwar würde die Gemeinde im positiven Entscheidungsfall versuchen, eine Mitfahrgelegenheit zu schaffen, doch wünschen sich die Senioren einfach einen Treffpunkt im Ort. „Es ist nicht gut, dass es bei uns im Ort gar keine Möglichkeit mehr gibt“ oder „Es ist doch viel schöner, wenn wir im Ort bleiben können“ war von den Teilnehmern des Kaffeenachmittages zu hören.

Als in den 1990er Jahren viele Dörfer Bürgerhäuser als Treffpunkte für sich schufen, sah Ivenrode keinen Handlungsbedarf, denn da gab es noch zwei funktionierende Gaststätten im Ort, die man natürlich auch halten wollte, sagte Karin Osterburg, die sich um die Belange der Ortsgruppe kümmert und auch zu dem Treffen eingeladen hatte. Ortsgruppenleiterin Inge Hobohm ist nämlich erkrankt und liegt im Krankenhaus. Ihr schickten die Frauen und Männer beste Genesungswünsche, können sie sie doch gegenwärtig noch nicht einmal besuchen.

Damals dachte natürlich noch niemand daran, dass es die Gaststätten einmal nicht mehr geben würde. Doch aus Altersgründen wurden mittlerweile beide Betriebe eingestellt.

Feuerwehrhaus auf der Wunschliste

Mehrfach wurde von den Senioren das Feuerwehrhaus zur Sprache gebracht, doch dort findet sich gegenwärtig ebenso wenig eine Möglichkeit wie im alten Konsum oder im einstigen Gemeindebüro. Beide Immobilien wurden von der Gemeinde veräußert und stehen deshalb - wenn auch ungenutzt und dem weiteren Verfall preisgegeben - nicht mehr zur Verfügung.

Es kam sogar der Vorschlag, das Gemeindebüro zurückzukaufen und entsprechend herzurichten. Zwar sei es verkauft, doch der neue Besitzer würde nichts aus dem Gebäude machen, hieß es von den Senioren. Und das an solch zentraler Stelle mitten im Ort. Auch das Gebäude, in dem sich Sozialstation des Deutschen Roten Kreuzes befand, ist mittlerweile verkauft und kann deshalb nicht mehr öffentlich genutzt werden.

Guter Rat war teuer, doch die Ivenröder wollen noch nicht aufgeben. Immerhin besteht die Ortsgruppe aus 15 Mitgliedern, auch wenn nicht mehr jeder an jedem Treffen teilnehmen kann, findet sich doch immer eine Gruppe von zehn, zwölf Teilnehmern zu den Kaffeenachmittagen zusammen.

Cornelia Wollbrück, Koordinatorin für die Ortsgruppen in der Regionalgeschäftsstelle der Volkssolidarität, jedenfalls würde es sehr bedauern, wenn sich wirklich gar keine Lösung finden würde und damit die Ortsgruppe vor ihrer Auflösung stünde.