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Polizeiruf 110 in Velsdorf Von Claudia Schiffer bis Claudia Michelsen: Koch vom Hollyfood plaudert über seine Erlebnisse

Die Dreharbeiten zum Polizeiruf 110 werden von Männern der Security abgeschirmt. Hollyfood-Koch Joachim Bähre bereitet für die Stars am Set die Speisen zu und plaudert über seine Erlebnisse.

Von Anett Roisch Aktualisiert: 23.11.2023, 09:45
Joachim Bähre (links) vom Hollyfood Catering und sein Mitarbeiter  versorgen das Filmteam auf dem Areal des Sportplatzes in Velsdorf mit kulinarischen Köstlichkeiten. Gedreht wird im naheliegenden Wald derzeit eine neue Folge vom „Polizeiruf 110“.
Joachim Bähre (links) vom Hollyfood Catering und sein Mitarbeiter versorgen das Filmteam auf dem Areal des Sportplatzes in Velsdorf mit kulinarischen Köstlichkeiten. Gedreht wird im naheliegenden Wald derzeit eine neue Folge vom „Polizeiruf 110“. Foto: Anett Roisch

Velsdorf. - Im Moment laufen im Wald bei Velsdorf die Dreharbeiten zum „Polizeiruf 110“. Derzeit soll noch nichts über den Inhalt der neuen mörderischen Folge, die den Arbeitstitel „Widerfahrenes“ trägt, an die Öffentlichkeit geraten. Unbefugte haben – wie bei einem echten Tatort – keinen Zugang.

Bereits seit Anfang der Woche ist die Kreisstraße 1651 von Calvörde entlang des Mittellandkanals nach Velsdorf wegen der Aufzeichnungen Tag und Nacht voll gesperrt. Der Umkreis zum Ort des Geschehens wird von Männern der Security bewacht.

Auf dem Sportplatz unter den alten Eichen in Velsdorf steht die Basis-Station der Fernsehleute, die ihre Wohnwagen-Kolonie liebevoll „unseren Wanderzirkus“ nennen.

„Als die Anfrage kam, ob das Dreh-Team unser Gelände nutzen darf, haben wir sofort zugestimmt. Das Sportlerheim ist auch bei diesem Regenwetter ein geeigneter Ort zum Aufwärmen. Wenn sich die Gäste wohlfühlen, ist das ja auch für unseren Verein eine gute Werbung“, sagt Andy Berck, Vorsitzender der Sportgemeinschaft Velsdorf-Mannhausen.

Dreh-Team ist pflegeleicht

Der wichtigste Mann auf dem gemeindeeigenen Areal des Sportvereins ist nun Gastronom und Koch Joachim Bähre. Seit 1996 bekochen er und sein Team vom Hollyfood Catering die Sterne und Sternchen bei Filmproduktionen. Seine Foodtrucks sind europaweit unterwegs.

„Mit unserem frischen Angebot steht und fällt alles. Es geht morgens mit dem Frühstück los und zieht sich über die Mittagspause bis hin zum Abendessen. Gute Stimmung herrscht nur bei gutem Essen“, beschreibt der Koch, der gerade Hähnchengyros zubereitet.

„Wir sind dem Wanderzirkus angeschlossen und immer mit dabei“, sagt der Koch und zeigt auf die verschiedenen Mobile, in denen Kostüm- und Maskenbildner arbeiten sowie die technischen Utensilien transportiert werden.

Nach seinen Ausführungen sind die Schauspieler und auch das Kamera-Team am Set überaus pflegeleicht. Gibt es Extrawünsche bei den Stars? „Nein! Sie speisen, wie ganz normale Leute“, erklärt er.

Die Straße von Velsdorf nach Calvörde ist voll geperrt. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit wird im Laubmischwald ein neuer Kriminalfilm gedreht.
Die Straße von Velsdorf nach Calvörde ist voll geperrt. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit wird im Laubmischwald ein neuer Kriminalfilm gedreht.
Foto: Anett Roisch

Aber bei den ganz berühmten Stars gäbe es schon den einen oder anderen besonderen Wunsch, den der Koch gern erfüllt. Sehr viele deutsche Prominente hätten schon an seiner Theke diniert.

„Eigentlich schon alle – von Claudia Schiffer über Thomas Gottschalk und Jürgen Prochnow bis hin zu Heidi Klum“, sagt Bähre, der – wie einige andere Stars – die meiste Zeit des Jahres mit seiner Familie auf der Insel Mallorca lebt. Besonders stolz ist der Boss vom Hollyfood, dass eines seiner veganen Menüs jetzt sogar in einem Kochbuch „So bunt isst Mallorca“ von Autorin Elke Clörs nachzulesen sei.

Tote werden wieder lebendig

Kein Vier-Gänge-Menü, aber heißer Kaffee und warme Mahlzeiten sind jetzt auch beim Dreh bei der dick eingemummelten Filmcrew sehr gefragt. Egal, ob Regisseur, Schauspieler, Regieassistenten, Nebendarsteller, Komparsen, Kameraleute oder Tontechniker – alle finden sich an der rollenden Küche ein.

Auch Claudia Michelsen, die seit 2013 in der Rolle der Kommissarin Doreen Brasch in der Landeshauptstadt spielt, habe bereits – nach den Erzählungen von Bähre – am Frühstückstisch gesessen und sich für den nächsten Dreh gestärkt. „Bei unseren Speisen werden sogar die Toten wieder lebendig“, sagt der Koch feixend.

Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) instruiert die Kollegen für die Leichensuche im „Polizeiruf 110: Der Verurteilte" aus dem Jahr 2020.
Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) instruiert die Kollegen für die Leichensuche im „Polizeiruf 110: Der Verurteilte" aus dem Jahr 2020.
Foto: Stefan Erhard

Der Wald in der Nähe des Mittellandkanals sei – nach den Ausführungen des Dreh-Teams – eine ideale Filmkulisse. „2019 haben die Filmleute schon mal einen Polizeiruf mit dem Titel ,Tod einer Toten’ in einem unserer Wälder in Flechtingen gedreht. Das Film-Team war so begeistert vom Umfeld und natürlich auch von der Freundlichkeit der Menschen und der Mitarbeiter der Behörden hier in der Region, dass sie nun wieder zu uns kommen“, erklärt Thomas Roßbach, Leiter des Betreuungsforstamtes Flechtingen. Für ihn als Forstamtsleiter sei so ein Filmdreh eine spannende Abwechslung mit interessanten Begegnungen.

Obwohl der Laubmischwald bei Velsdorf nicht gleich Hollywood ist und auch die Calvörder Berge weit entfernt von den Rocky Mountains seien, ist Roßbach stolz auf die mörderisch gute Kulisse, die seine Reviere zu bieten haben.

Straße bis zum 27. November gesperrt

„Um was es im Film geht, wird am 23. November preisgegeben“, kündigt MDR-Pressesprecherin Bianca Hopp an. Dann soll auch offiziell bekannt gemacht werden, wer alles mitspielt und wann der Film zu sehen ist.

Noch bis zum Montag, 27. November, ist die K 1651 zum Filmtatort für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert.