Erneuerbare Energien Solaranlage bei Calvörde soll zügig ans Netz
Auf 54 Hektar entsteht die Photovoltaikanlage „Calvörde Ost“. Wann geht die Anlage ans Netz? Und wird es ein zweites Vorhaben in der Nähe des Silbersees geben?

Calvörde. - „Wir sind gerade dabei, in Calvörde eine Freiflächenphotovoltaikanlage zu realisieren, die im Land Sachsen-Anhalt eine der größten ist“, erklärt Henning Mau, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Somikon.
Rückblick: Der Bau von Solaranlagen war in der Gemeinde Calvörde über drei Jahre lang ein umstrittenes Thema. Um ein Abstimmungsergebnis zum Für und Wider zu bekommen, hatte es eine Bürgerbefragung in den betroffenen Ortsteilen gegeben. Während sich die Mehrheit der Wahlberechtigten von Calvörde, Grauingen und Klüden für den Solaranlagenbau aussprach, lehnte die Mehrzahl der Zobbenitzer, Dorster und Wegenstedter die Vorhaben ab.
Seit September 2019 gab es den Antrag der Somikon-Projektentwicklungsgesellschaft, nordöstlich der Gemeinde Calvörde eine Freiflächenphotovoltaikanlage zu errichten. Der Solarpark wird durch die Landesstraße (L) 25 geteilt.
„So ein Vorhaben bedarf einer lange Planungs- und Vorbereitungszeit. Wir haben vier Jahre daran gearbeitet, dieses Objekt in die Umsetzung zu bringen. Dabei haben wir viel Unterstützung erfahren – nicht nur von den Bürgern vor Ort, sondern auch von den Mandatsträgern und der Verwaltung“, sagt Mau im Rahmen des Neujahrsempfanges der Gemeinde Calvörde.

„Die Baugenehmigung lag seit Dezember 2023 vor. Es gab Verzögerungen. Deshalb musste für die Solarplatten eine Zwischenlösung gefunden werden. Die Platten kamen aus China und wurden aus Sicherheitsgründen in Wegenstedt eingelagert“, blickt Calvördes Bürgermeister Hubertus Nitzschke (UWG) zurück.
Modultische werden montiert
Inzwischen herrscht auf dem Gelände an der L 25 in Richtung Damm-Mühle auf beiden Straßenseiten reges Bautreiben. Die Vorrichtungen für die Solarplatten werden fundamentlos tief in die Erde geschlagen. „Die Anlieferung der parkinternen Trafostationen ist erfolgt. Die Montage der Modultische ist in vollem Gange. Erste Leitungen wurden in die Erde gebracht. Modulbelegungen haben stattgefunden“, beschreibt der Bürgermeister.
„Der Plan sieht eine Bebauung mit 108.800 Modulen auf einer Fläche von etwa 54 Hektar landwirtschaftlich geringwertigem Boden vor“, schildert der Geschäftsführer des Solarunternehmens.
Die Leistung dieser Module beträgt – nach Auskunft der Planer - etwa 60 Megawattpeak (MWp). Die Höhe der MWp sei im Bereich Photovoltaik eine gebräuchliche Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen. Es beschreibt die Spitzenleistung eines Moduls, also wieviel Leistung eine PV-Anlage hat.
Die im Plan festgelegten Bepflanzungen sollen später entlang des Zaunes an der L 25 erfolgen. Neben dem Areal werde es – wie in den Planungen mit dem Land Sachsen-Anhalt abgesprochen – erst mal einen Schotterweg geben.
Nach den Ausführungen von Mau soll das Projekt Mitte 2024 in Betrieb genommen werden. Die Gäste des Empfanges hat der Geschäftsführer schon mal zum Einweihungsfest des Solarparks, das im Spätsommer stattfinden soll, eingeladen.
Zweites Projekt am Silbersee
Ein zweites Solargebiet „Calvörde West“ soll nahtlos folgen. „Parallel zum ersten Vorhaben laufen die Vorbeitungen für das zweite Umspannwerk, das für das Solar-Projekt Calvörde West den Solarstrom in das Netz der Avacon leiten wird“, erklärt der Bürgermeister.
Der Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes des „Solarparks West“ liegt in der Nähe des Silbersees und grenzt unmittelbar an die Landesstraße (L) 24 in Richtung Wegenstedt.