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Trockenheit Fischen fehlt es an Wasser

Die Trockenheit zeigt sich auch am Löschteich im Niederndodeleber Ortsteil Schnarsleben. Anwohner sorgen sich um die Fische.

Von Constanze Arendt-Nowak 01.08.2019, 11:00

Niederndodeleben l Die laut quakenden Frösche mögen vielleicht noch freiwillig ein Plätzchen außerhalb des Wassers zum Sonnen gesucht haben, aber der Anblick der Fische im ehemaligen Löschteich an der Mittelstraße im Niederndodeleber Ortsteil Schnarsleben trieb Anwohnern die Sorgenfalten auf die Stirn. Der Wasserstand war infolge eines generell gesunkenen Grundwasserspiegels und anhaltender Trockenheit dermaßen niedrig, dass die Goldfische und Kois zu verenden drohten.

Ortsfeuerwehr-Chef Stefan Libbe und Mitarbeiter des ortsansässigen Landwirtschaftsunternehmens Agro Bördegrün reagierten auf den Hilferuf, den Ortsbürgermeister Wolfgang Schmid absetzte, und leisteten zunächst Erste Hilfe, indem sie den Teich zwei Mal mit Wasser aus eigenen Ressourcen auffüllten.

Doch wahrscheinlich, so meinte auch Dieter Schrader aus der Nachbarschaft, wird das nur kurzzeitig helfen. „Es dauert zwei Tage, dann ist das Wasser wieder abgesackt“, erklärt Schrader, der täglich am Teich ist, um die Fisch zu füttern, Gras zu mähen und auch mal den Teich von Grünem zu befreien. Er weiß auch, dass der Teich früher zum Tränken der Kälber und Schweine auf dem nahen LPG-Gelände genutzt wurde. Die Abdeckung musste aufgrund von Baufälligkeit entfernt werden. 2006 wurde der ehemalige Löschteich dann mit finanzieller Unterstützung durch den Heimat- und Kulturverein über eine Ein-Euro-Jobber-Maßnahme saniert.

Wie hier Steine und Beton verwendet wurden, erwies sich allerdings als wenig zweckmäßig. Auch die Quellen, an die sich einige Anwohner noch erinnern, können so nicht mehr ihren Zweck erfüllen. So ist die Austrocknung des Teiches auch nicht zum ersten Mal aufgetreten. Die Anwohnerinnen Carmen Nicolai und Petra Prohl haben diverse Behörden von kommunaler bis zur Bundesebene schriftlich und telefonisch auf den Zustand hingewiesen. Anstatt von Hilfe fand sich immer nur der Verweis der Nichtzuständigkeit.

Wolfgang Schmid kann sich vorstellen, dass es einzig und allein helfen könnte, Steine und Beton so herauszunehmen, dass die Quellen wieder freiliegen. „In der Hoffnung, dass diese nicht schon versiegt sind“, so Schmid. Wer die Idee mit Fachverstand umsetzen oder den Fischen und Fröschen auf andere Art langfristig helfen könnte, weiß er aber nicht.