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Unfallstatistik Weniger Tote auf den Autobahnen

Auf den Autobahnen im Bereich der Autobahnpolizei Börde hat es 2015 mehr Unfälle gegeben. Dafür sank die Zahl der Todesopfer.

Von Thomas Junk 07.04.2016, 01:01

Hohenwarsleben l Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsgebiet der Autobahnpolizei Börde haben sich im vergangenen Jahr deutlich mehr Verkehrsunfälle ereignet als noch im Jahr zuvor. Das geht aus der aktuellen Verkehrsunfallstatistik des Reviers mit Sitz in Hohenwarsleben hervor. Demnach kam es im Jahr 2015 zu 2303 Verkehrsunfällen. Bei 289 Unfällen kamen insgesamt 434 Menschen zu Schaden. Bei 11 Menschen kam jede Hilfe zu spät.

Der Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei Börde umfasst insgesamt rund 250 Straßenkilometer. Dazu gehört die komplette A 2 in Sachsen-Anhalt – etwa 85 Kilometer – sowie die 77 Kilometer der A 14 zwischen Colbitz und dem Plötzetal. Außerdem zählt die autobahnähnliche Schnellstraße B 6 n mit zum Zuständigkeitsbereich des Bördereviers. Hierbei handelt es sich um die 86 Kilometer von der Landesgrenze Niedersachsen bis zur A 14 bei Bernburg.

Die meisten Unfälle fanden im vergangenen Jahr wieder auf dem Teilstück der A 2 statt. Insgesamt waren es zwischen Marienborn und Ziesar 1194 Vorkommnisse. Auch wenn die Zahl um 22 anstieg, sind hier deutlich weniger Menschen verstorben als in den vergangenen Jahren.

Ein etwas anderes Bild hat sich auf der A 14 abgezeichnet. Hier stiegen nicht nur die Zahl der Unfälle und der Verletzten deutlich an, es gab auch wesentlich mehr Todesopfer. Während 2014 ein Todesopfer auf der A 14 zu beklagen war, waren es im Folgejahr sechs.

Auch auf der oft als „Harzautobahn“ bezeichneten B 6 n stieg die Zahl der Verkehrsunfälle an, von 332 im Jahr 2014 auf 378 im vergangenen Jahr.

Laut der Unfallstatistik der Autobahnpolizei liegen den meisten Unfällen Fehler beim Überholen beziehungsweise Vorbeifahren zugrunde. Jeder fünfte Unfall ist auf diese Ursache zurückzuführen. Auch ein zu dichtes Auffahren hat im vergangenen Jahr häufig zu Verkehrsunfällen geführt. 17 Prozent der Unfälle kamen so zustande. Weitere Unfallursachen waren Wildunfälle (12 Prozent) sowie überhöhte Geschwindigkeit (7 Prozent) und technische Mängel am Fahrzeug (7 Prozent). Fahruntüchtigkeit durch Alkohol, Drogen oder durch Übermüdung war für 3 Prozent der Unfälle verantwortlich.

Die Kriminalität auf und neben den Autobahnen hat im vergangenen Jahr ebenfalls leicht zugenommen. So wurden insgesamt 916 Straftaten zur Anzeige gebracht. Das waren 32 mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote ist hingegen leicht gesunken. Wurden 2014 noch 40,2 Prozent aller Straftaen aufgeklärt, waren es ein Jahr später nur noch 38 Prozent.

Bei den meisten Straftaten handelte es sich um den Diebstahl von Kraftstoff. 267 mal wurde Benzin oder Diesel aus Fahrzeugen abgezapft. Der Gesamtschaden von allen 338 registrierten Diebstählen rund um die Autobahn wird von der Polizei auf etwa 650 000 Euro geschätzt.

Weiterhin schlagen sich 333 Fälle von Betrug in der Statistik nieder. Auch hier ging es in der Regel um Kraftstoff. Von den Tankbetrügereien konnten immerhin 46,2 Prozent von der Polizei aufgeklärt werden.

Auf eine deutliche höhere Aufklärungsquote kann die Polizei im Bereich der Nötigung verweisen. Von den 104 Anzeigen wegen Nötigung im Straßenverkehr konnten 83,7 Prozent von den Beamten aufgeklärt werden.