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Vorbereitungen Pferdezüchter beseitigen die Sturmschäden

Der Countdown für die Calvörder Fohlenschau läuft. Damit diese stattfinden kann, haben die Pferdezüchter Sturmschäden beseitigt.

Von Anett Roisch 30.06.2017, 01:01

Calvörde l „Wir Züchter der Region präsentieren am Sonntag den Fohlenjahrgang 2017. Die schönsten Fohlen qualifizieren sich für das Championat in Neustadt-Dosse. Eine Teilnahme an diesem Championat ist ein Höhepunkt für jeden Züchter“, erklärte Hans-Joachim Pätz aus Rätzlingen, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Calvörde, als er sich gemeinsam mit tatkräftigen Helfern im Reitstadion traf. Die Mission war, die Sturmschäden zu beseitigen. Im Grieps stehen viele alte Bäume. Große Äste waren herunter gekracht. Um aufzuräumen und Gefahrenquellen wegzuschaffen, krempelten Züchter ihre Ärmel hoch. „Die Gemeinde hilft, so gut wie sie kann, aber die haben ja in allen Ortsteilen noch viel zu tun“, sagte Hans-Otto Lüders aus Calvörde, stellvertretender Vorsitzende.

Die Schau der schönsten Fohlen findet am Sonntag, 9. Juli, ab 10 Uhr im Waldstadion statt. „Zu sehen gibt es über 30 Fohlen verschiedener Rassen von Züchtern aus der Region, aber auch von weither angereisten Pferdefreunden“, sagte Lüders. Zu sehen sind dann Deutsche Sportpferde, Kaltblüter, Kleinpferde und Ponys. „30 Fohlen sind sehr gut. Es gibt Schauen, da waren nur zehn oder 15 Fohlen. Die Zahl der Züchter vielerorts ist rückläufig“, weiß Pätz.

„Die Richter schauen als erstes auf das Äußere, aber auch auf die Korrektheit der Gliedmaßen. Man muss Erfahrungen und auch ein bisschen Fantasie haben, um vorausschauend zu sehen, inwieweit die Eigenschaften der späteren Reitpferde bereits ausgeprägt sind“, beschrieb Lüders. der Zuchtverein hat 80 Mitglieder, die nicht nur in Calvörde zuhause sind, sondern in der gesamten Börde und in der Altmark. Etwa 40 Vereinsmitglieder haben noch Fohlen im Stall.

Großen Wert legen die Calvörder auf die Tradition der Pferdezucht. Die Deckstation gibt es schon seit über 170 Jahren. „Seit der Wende haben wir uns als Pferdezuchtverein organisiert und eintragen lassen“, sagte Lüders. „Die Pferdezucht und auch der Pferdesport sind eine sehr arbeitsintensive Sache und auch eine hohe finanzielle Belastung. Viele der alten Züchter sterben uns weg. Und die jungen Leute müssen viel arbeiten und haben meist keine Zeit“, weiß Lüders, der selbst Fohlen ausstellt.

Trotzdem blickte der Calvörder zuversichtlich in die Zukunft. „In den letzten Jahren ist der Verein konstant geblieben. Darauf sind wir stolz. Wir sind immer für neue Mitglieder und Ideen offen. Natürlich können auch Leute, die keine Pferde besitzen, bei uns im Verein mitwirken“, betonte er und bezeichnet die verbleibenden Züchter als den harten Kern. „Jeder Züchter denkt meist, dass er die besten Tiere hat. Bei einer Fohlenschau hat man ein Mal im Jahr den direkten Vergleich. Außerdem können sich die Züchter bei so einer Veranstaltung austauschen“, schilderte er. Der Calvörder gesteht, dass jeder Züchter insgeheim von einem Olympia-Pferd träumt. „In der Zucht wird der Grundstein gelegt. Die Fohlen sind das Wichtigste, damit der Pferdesport erfolgreich weiter geht“, blickte Lüders voller Vorfreude auf die Fohlenschau am Sonntag voraus. „Bis ein Fohlen ein Olympia-Pferd wird – das ist ein langer Weg. Da muss es in die richtigen Hände kommen. Das Pferd muss immer gesund bleiben“, weiß Pätz.

Groß ist die Hoffnung der Veranstalter, dass recht viele Zuschauer kommen, um den Nachwuchs zu bestaunen. Für das leibliche Wohl der Gäste wird gesorgt. Ein Unkostenbeitrag von 2 Euro wird als Eintritt und für den Katalog erhoben. „Wir müssen ja schließlich unter anderem die Richter bezahlen“, erklärte Pätz.