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Domgebiet Brücke verschwindet aus Stadtbild

Ein halbes Jahr lang gehörte sie zum Stadtbild Havelbergs und hat viele erfreut. Doch die Tage der Brücke über den Nußberg sind gezählt.

Von Andrea Schröder 08.10.2015, 01:01

Havelberg l Wenn der Stadtrat am 8. Oktober zu seiner Sitzung zusammentrifft, lautet ein Tagesordnungspunkt „Kommunale Nutzung der Ausstellungsflächen im Domgebiet“. In der Auflistung ist die Brücke zwar nicht mehr mit aufgezählt. Sie war als temporäres Bauwerk vom Buga-Zweckverband ohnehin nur für die Zeit der Gartenschau geplant gewesen. Doch war sie in den Ausschusssitzungen zuvor Thema. Immerhin hatte es Wünsche aus der Bevölkerung gegeben, die Brücke zu erhalten, um auch nach der Buga den Rundweg vom Dombereich aus über den Nußberg zum Domfriedhof nutzen zu können. Auch in einer gemeinsamen Sitzung von Umwelt- und Bauausschuss im Mai dieses Jahres gab es Stimmen dafür.

Der Erhalt ist allerdings vom Tisch. In der Hauptausschusssitzung hatte Bürgermeister Bernd Poloski darauf verwiesen, dass für eine langfristige Nutzung der Brücke statische Veränderungen erforderlich wären, die einen großen finanziellen Aufwand bedeuten würden. Für eine intensivere Nutzung nur in den Sommermonaten – in den Wintermonaten käme die Verkehrssicherungspflicht hinzu – sei dieser Aufwand nicht zu vertreten. Zumal die jetzige Wegeführung über Dekaneigarten und Kleingartenanlage am Nußberg hin zum Domfriedhof auch nicht zur Verfügung stehen würde.

Die Gartensparte sei zwar bereit, zu bestimmten Höhepunkten die Anlage zu öffnen. Damit wäre dann auch die Nutzung der Weinloge aus der Partnerstadt Saumur etwa bei Festen möglich. Ansonsten soll die Gartenanlage aber – wie vor der Buga vereinbart – durch Tore verschlossen werden.

Der Zweckverband hat die Brücke bereits zum Verkauf angeboten. Sie ist Bestandteil der Listen des zu veräußernden Buga-Inventars.

Zurückgebaut werden auch sämtliche Zaunanlagen in den Buga-Arealen – bis auf die am Camps. Die Rampe vom Prälatenweg zum Domplatz verschwindet ebenfalls. Auf dem Domfriedhof werden alle Grabanlagen entfernt.

Die Wegebeziehungen und die Freifläche sollen erhalten bleiben. Die Wechselflorflächen am Krugtorhohlweg werden durch Rasenansaat mit Frühblühern ersetzt. Der Pfingstrosengarten am Camps und die dauerhafte Staudenbepflanzung soll als Parkanlage bestehen bleiben.

Für das Blumenherz des Blaue-Herzen-Vereins will die Stadt eine 30 Quadratmeter große Fläche bereitstellen, in die der Zweckverband die Lieblingsblumen der Prominenten pflanzen kann.

In den Ausschüssen votierten die Stadträte jeweils einstimmig für diese Beschlussvorlage. Am 8. Oktober beschließt der Stadtrat darüber. Weitere Themen sind unter anderem die Förderung des Grundschulstandortes mit dem beabsichtigen Umbau der alten Sekundarschule und die finanzielle Unterstützung der Sanierung der Garzer Fachwerkkirche durch die Stadt mit 25 000 Euro.

Die CDU-Fraktion hat im Vorfeld der Sitzung dazu angeregt, über die Polizeipräsenz in Havelberg zu diskutieren (wir berichteten am Donnerstag). Ausschlaggebend waren der erneute schwere Raubüberfall auf den Havelberger Juwelier, die Schließung des Revierkommissariats in Havelberg und die daraus folgende Verunsicherung der Bürger. Ziel ist es, mit allen Fraktionen einen Stadtratsbeschluss zu erarbeiten, in dem realisierbare Verbesserungen zur Sicherheitslage gefordert und beantragt werden.

Die öffentliche Sitzung beginnt am 8. Oktober um 19 Uhr im Rathaus, Bürger sind willkommen. Zu Beginn gibt es eine Einwohnerfragestunde.