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Ansitzjagd Zwölfender ist stärkste Trophäe in Klietz

Immer im Herbst lädt der Bundesforstbetrieb zu Gesellschaftsjagden auf den Übungsplatz nach Klietz. Die erste fand am Wochenende statt.

Von Ingo Freihorst 14.10.2015, 15:59

Klietz l Signale aus Waldhörnern erklangen am Sonntagvormittag vorm Klietzer Landgasthof, Schwedenfeuer brannten und auf dem Rasen lagen diverse erlegte Tiere: Hirsche, Mufflons, ein Wildschwein und Rehe – das Ergebnis der ersten Gesellschaftsjagd der Klietzer Bundesforst.

„Diese Jagd war eine reine Ansitzjagd, also ohne Hunde und Treiber – das Wild wurde in seinen Einständen nicht beunruhigt“, erklärte Gastgeber Kurt-Werner Balke, der Bereichsleiter des Bundesforstbetriebes „Nördliches Sachsen-Anhalt“. Viermal wurde zwischen Freitag und Sonntag angesessen, spät abends sowie früh morgens. Geschossen werden dürfen jetzt alle Wildarten – es sei denn, es sind noch Jungtiere bei der Mutter.

Die etwa 80 Jäger kamen wieder aus ganz Deutschland – inzwischen hat sich schon ein fester Stamm herausgebildet. Die stärkste Trophäe war am Ende ein ungerader Zwölfender, den Hirsch streckte Carsten Kramer – er wohnt im niedersächsischen Papenburg – in der Nähe von Schollene in einer Waldschneise. An der selben Stelle lief ihm zudem auch noch ein Muffel-Widder vor die Flinte. Mit den beiden kapitalen Trophäen wurde er Jagdkönig – und dankte in dieser Funktion den Gastgebern und Helfern für die gute Organisation.

Insgesamt blieben 14 Stück Rotwild auf der Strecke – geschossen werden sollten laut Vorgabe nur ungerade Kronenhirsche. Unter den elf erlegten Mufflons waren immerhin neun Widder. Geschossen wurden ferner ein Wildschwein und 24 Rehe. „Das war die letzte Sau des Übungsplatzes“, meinte Kurt-Werner Balke bei der Auswertung augenzwinkernd.

Die Schweine sind dank der ausufernden Maisschläge in der Region stark vertreten, den hier eigentlich nicht heimischen Mufflons geht es weit schlechter. Denn die Wildschafe fallen oftmals dem Wolf zum Opfer – sie sind eine leichte Beute für den Räuber.

Ende des Monats folgt bereits die nächste Jagd auf dem Klietzer Platz, diese ist dann eine Ansitz- und Drückjagd – also mit Treibern und Hunden. Weitere Gesellschaftsjagden dieser Art finden Mitte November und Anfang Dezember statt. Im Mai hatte es bereits eine Bockjagd gegeben, wobei neben Rehen auch Schweine erlegt werden konnten.

Bei der Auswertung der Strecke wurde jede erlegte Wildart mit ihrem Signal verblasen – ein letzter Gruß der Jäger.