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Buga Zweckverband gibt die Stadtkirche zurück

Die Stadtkirche ist wieder in den Händen der Kirchengemeinde. Anfang des Jahres hatte der Buga-Zweckverband die Schlüsselgewalt übernommen.

Von Andrea Schröder 10.11.2015, 18:15

Havelberg l „Die Buga-Mitarbeiter sind sehr, sehr vorsichtig gewesen in der Stadtkirche. Die Absprachen mit dem Zweckverband wurden eingehalten und das wurde auch an die Leute, die hier gegärtnert haben, weitergegeben“, lobt Kirchenratsvorsitzende Sabine Jahnke beim Rundgang anlässlich der Übergabe des Gotteshauses zurück an die Evangelische Kirchengemeinde Havelberg. Es wurde nicht mit Wasser herumgepanscht. In dem denkmalgeschützten Haus, das aus der Zeit um 1300 stammt, war das ebenso wichtig wie der sorgsame Umgang mit der Bausubstanz. Bohrlöcher wurden nur da gesetzt, wo sie sich absolut nicht vermeiden ließen. Die wertvollen Epitaphe waren stets gut geschützt. „Man sieht nicht, dass hier ein halbes Jahr lang Tausende Menschen durchgegangen sind.“

Bei der Abnahme des Hauses waren neben Vertretern der Kirchengemeinde und des Buga-Zweckverbandes auch Bauleute zugegen. Wolfram Schwelgin aus Hoppegarten, der den zweiten und dritten Bauabschnitt der Kirchensanierung geleitet hatte, notierte genau, was von Seiten des Zweckverbandes noch getan werden muss. Dazu gehören das Abschleifen und Versiegeln des Holzfußbodens, das Schließen kleiner Bohrlöcher und anschließendes Aufbringen von Farbe. Am Türbogen am Eingang zur Kirche sind kleinere Stoßspuren zu sehen. Im Großen und Ganzen hat die Kirche die Bundesgartenschau aber sehr gut überstanden.

Behalten will die Kirche die Lichtanlage, die über ein Schienensystem und Strahler das Anleuchten etwa der Epitaphe möglich macht. Das muss mit dem Denkmalschutz noch abgesprochen werden.

Gleichzeitig wurde an dem Tag über Pläne gesprochen, die die Gemeinde für die Stadtkirche hat. Die Sakristei, die im Zuge der Sanierung überhaupt erst wieder zu einem nutzbaren Raum wurde, soll weiter saniert werden. Denn dort bieten sich kleine Veranstaltungen an. Eine Heizung ist angedacht. Da es nun auch eine Toilette in der Kirche gibt, ist die Nutzung noch besser möglich.

Überlegt wird, die Kirchenbänke nur im Bereich der Empore wieder aufzustellen. Im Kirchenschiff sollten Stühle stehen, um flexibler bei diversen Veranstaltungen sein zu können, sagt Pfarrer Frank Städler. Für Andachten und Gottesdienste soll die Kirche künftig wieder genutzt werden. An den Adventssonntagen will Kirchenratsmitglied Friedrich Egberink bereits das Haus von 15 bis 17 Uhr für Führungen und kleine Andachten öffnen.

Zu tun gibt es aber noch eine Menge an der Stadtkirche. Für nächste notwendige Bauabschnitte hat Wolfram Schwelgin ein Konzept erarbeitet. Priorität hätte die Sanierung der Südfassade inklusive der Fenster sowie der Chor. Denn wichtig ist, das Bauwerk von außen trockener zu bekommen, um weitere Schäden zu vermeiden. Welche Fördergelder möglicherweise beantragt werden können, wird geprüft.