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Ostern Nis Clason stellt Grußkarten aus

Im Prignitz-Museum sind in einer Kabinettausstellung ab sofort alte Ostergrußkarten zu bewundern.

Von Dieter Haase 24.03.2016, 00:01

Havelberg l Ostern wird auf Grußkarten in der Regel als Aufbruch der Natur aus dem Winterschlaf gefeiert. Kinder, Lämmer, Küken und Eier, Frühlingslandschaft und Frühlingsblumen, bevorzugt auch Palmkätzchen, sind beliebte Motive. Der Osterhase als Fruchtbarkeitssymbol wird gerne im Zusammenhang mit Eiern dargestellt. Auf religiösen Osterpostkarten sind die Auferstehung Jesu Christi, Christus als Hirte oder das Lamm Gottes (Agnus Dei) häufig verwendete Darstellungen.

Der Brauch, Grußkarten zu den Festen im Jahreslauf an Verwandte, Freunde und Bekannte zu versenden, wurde um 1900 üblich. 1872 stellte der Münchner Lithograf Ludwig Zrenner als erster Massenproduzent eine Reihe verschiedener Ansichtskarten, darunter die erste Grußpostkarte, her. Ansichtskartenverlage beauftragten Künstler und Lithografen, Entwürfe für ihre Karten zu gestalten. Als Blütezeit aufwendig gestalteter Motivkarten kann man die Jahre zwischen 1898 und 1918 ansehen.

Der Erste Weltkrieg (1914-1918) veränderte auch die Grußkarten, patriotische Osterkarten wurden verschickt.

Die süßen Mädchen von einst stecken nun in feldgrauen Uniformen. Hasenkinder tragen statt Eierkiepen kleine Fahnen der Kriegsverbündeten Deutschland und Österreich auf der Schulter. Fahnen flattern – man ist zunächst von einem baldigen Sieg überzeugt – in einem Siegerkranz oder an einem Kriegsschiff. Ostergrün wird mit Bändern in den Farben des Deutschen Kaiserreiches gebunden.

In einer Kabinettausstellung werden im Prignitz-Museum derzeit 76 Osterkarten aus der Sammlung des Havelbergers Nis Clason gezeigt. Die ältesten stammen aus dem Jahre 1903, die jüngsten aus den 1980er Jahren. Bis zum 10. April haben alle Havelberger und Gäste die Gelegenheit, die Kabinettausstellung zu betrachten.

Zum Osterfest ist das Prignitz-Museum am Dom übrigens an allen Tagen von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr geöffnet, ab 1. April auch wieder eine Stunde länger bis 18 Uhr.