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Auf Rollern Oldtimer-Freunde erkunden die Altmark

Historische Motorroller und ein Kabinenroller haben neugierige Blicke auf sich gezogen. Die Touren starteten in Havelberg und Sandau.

Von Dieter Haase 15.08.2017, 18:00

Sandau/Havelberg l „Wir suchen uns in jedem Jahr einen anderen Landstrich in Deutschland für unser mittlerweile traditionelles Treffen aus“, erzählt Markus Schlaugat. Er ist in Kassel zu Hause und ehemaliger Touristikreferent des Heinkel-Club Deutschland e. V. Während seiner Amtszeit rief er die „Heinkel-Touristik“ ins Leben mit dem Ziel, für Fahrer und Freunde von Motorrollern und Kleinwagen der Baujahre vor 1965 und einem Motorhubraum von 100 bis 500 ccm, also von Fahrzeugen aus der sogenannten „Wirtschaftswunderzeit“, touristische Ausfahrten anzubieten.

Seit ungefähr zehn Jahren organisiert er jährlich eine solche Tour, meistens für den Monat August. „Wenn die eine vorbei ist, beginne ich umgehend mit der Vorbereitung der nächsten.“ Stets sucht er sich neue Gegenden für diese Treffen aus. „Für 2017 war es mal wieder an der Zeit, den Osten der Republik besser kennenzulernen.“ Denn bei allen bisherigen zehn Touren war dieser mit der Region um Gommern erst einmal das Ziel gewesen. „Nach einigen Recherchen fiel meine Wahl dieses Mal auf die Altmark und das Havelland. Denn es gibt dort so viel Interessantes zu entdecken.“

26 Oldtimer-Freunde – mit 25 Motorrollern und einem Kabinenroller, alle zwischen 1953 und 1965 von der Firma Heinkel in Stuttgart gebaut und alle mit 10 PS und Viertaktmotoren ausgestattet – meldeten sich für diese einwöchige touristische Erkundungsfahrt an. Alle haben in Westdeutschland ihr Zuhause. Die meisten sind bereits im Rentenalter. Die beiden ältesten Teilnehmer brachten es immerhin bereits auf jeweils 85 Lebensjahre.

„Von Sandau und Havelberg unternahmen wir mit unseren Fahrzeugen die ganze Woche lang Tagestouren durch die Region“, berichtet der Organisator. Über 600 Kilometer pro Teilnehmer sind dabei zusammengekommen. Die Tagesziele waren sorgfältig ausgewählt worden. Ribbeck im Havelland mit der Besichtigung des Schlosses und des Birnengartens war die erste Station. Weiter ging es in die Funkstadt Nauen, wo die historische Altstadt und das ehemalige Funk­amt angefahren wurden.

Auch Arendsee (Besichtigung des Klosters, des Heimatmuseums sowie Schiffsfahrt auf dem Arendsee), Stendal (Besuch der Kaffeerösterei mit anschließendem Kaffeetrinken im „Kaffeekult“ am Marktplatz), Tangermünde (Stadtbummel) und das Schloss Bismarck in Döbbelin, in dessen Keller sich eine wunderbare „Weihnachtswelt“ befindet, lernten die Teilnehmer kennen. Außerdem ging es ins Otto-Lilienthal-Museum nach Stölln. „Am Ende zeigten sich alle von der Tour und dem Erlebten begeistert“, freut sich Markus Schlaugat. Auch von Havelberg, wo das Gros der Teilnehmer übernachtete, sei geschwärmt worden. „Eine auch landschaftlich wunderschöne kleine Stadt, in die ich bestimmt auch noch einmal privat kommen werde“, so der Organisator.

Und auch in Sandau hat es den Oldtimer-Freunden gefallen. „Im Schützenhaus haben wir uns zu unserem traditionelles Abschlussessen getroffen und einen schönen Abend verlebt.“

Ob seine touristische Tour noch einmal in die Umgebung von Havelberg führen wird? „Für 2018 beginnt jetzt die Vorbereitung für Garmisch“, verrät Markus Schlaugat. „Und dann gibt es ja Jahr für Jahr immer wieder eine neue Tour. Mal sehen, wohin diese dann führen“, lässt er sich nicht mehr entlocken. Allerdings, so gibt er zu verstehen, habe er auch schon mal ein Auge auf die Prignitz geworfen. Die historischen Motorroller werden von ihren Besitzern übrigens so gut in Schuss gehalten, dass einige auch eine hunderte Kilometer lange Anreise, wie zum Beispiel die nach Sandau, nicht gescheut haben. Andere haben sich für einen längeren Transport ihrer Oldtimer aber auch spezielle Autoanhänger zugelegt.