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Bundeswehr Standort nähert sich seiner Sollstärke

Über die Vorhaben am Bundeswehrstandort Havelberg für 2018 hat der Kommandeur des Panzerpionierbataillons berichtet.

Von Andrea Schröder 22.01.2018, 00:01

Havelberg l Als Standortältester hatte der Kommandeur des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg, Oberstleutnant Markus Schulze Harling, als Erster das Wort beim Neujahrsempfang von Stadt und Bundeswehr ergriffen. Er berichtete, dass die Personalstärke in der Elb-Havel-Kaserne mittlerweile auf 909 Soldatinnen und Soldaten angewachsen ist. „Wir nähern uns damit langsam aber stetig unserer Sollstärke von knapp 1000.“

Er fasste 2017 als gutes, interessantes und erfolgreiches Jahr für alle Dienststellen am Standort Havelberg zusammen. Für Baumaßnahmen und Bauunterhalt wurden knapp zwei Millionen Euro ausgegeben. „Ein Wert, den wir 2018 fast verdoppeln werden, da für die Sanierung der Schwimmhalle im Sommer knapp 1,65 Millionen Euro anfallen“, blickte er voraus.

Im Gegensatz zu den Vorjahren waren die Havelberger Soldaten im vorigen Jahr nur in geringer Anzahl mit Einzelabstellungen in Auslands­einsätzen gebunden. Drei Pioniere und eine Ärztin waren in Afghanistan. Der Leiter des Sanitätsversorgungszentrums Dr. Schwab leistete seinen Dienst in Mali. „Der Schwerpunkt lag bei den Versorgern und den Pionieren auf Übung und Ausbildung in unserem Kerngeschäft, dem Kampf. In verschiedenen Ausbildungseinrichtungen und Übungsvorhaben unterstützten wir dabei die Kampftruppenbataillone unserer Brigade mit unseren speziellen Fähigkeiten. Gleichzeitig beübten wir uns auch selbst. Die Feldeinsatzübung unserer Versorgungskompanie sei hier beispielhaft genannt.“

Ein Höhepunkt 2017 war die Brigadeübung Haffschild im Mai. Diese startete mit einem Marsch vom Truppenübungsplatz in Klietz zum Truppenübungsplatz Bergen. Integriert in die Übung war das nächtliche Übersetzen von gut 400 Fahrzeugen und 1400 Soldaten über die Elbe bei Hohengöhren mit drei Fähren der Havelberger Pioniere. „Für uns ein traumhafter Auftrag.“

Seit September steht die einsatzvorbereitende Ausbildung für Soldaten der 1. Panzerdivision im Mittelpunkt der Arbeit. Ein Auftrag, der noch bis Mitte 2018 läuft und nur mit Unterstützung der Versorger und Sanitäter sichergestellt werden kann.

Mit Blick auf die Öffentlichkeitsarbeit hob der Kommandeur das Havelbiwak im Juni auf dem Wasserübungsplatz in Nitzow hervor, zu dem über 4000 Gäste gekommen waren. Ein dabei privat aufgenommenes Video wurde auf Youtube bereits über 91.000 mal aufgerufen. Markus Schulze Harling erinnerte auch an die Unterstützung des Batailons beim evangelischen Kirchentag in Wittenberg. Dort bauten die Pioniere eine Brücke über die Elbe, damit Kirchentagsbesucher auf direktem Weg aus der Stadt auf die Festwiese gehen konnten. „Kein alltäglicher Auftrag, aber einer mit sehr positivem Feedback der Kirchentagsbesucher.“ Erfolgreich war auch wieder das Adventskonzert im Dezember, das einen Erlös von 4800 Euro für soziale Zwecke erbracht hat.

Für 2018 steht der Einsatz wieder im Vordergrund. Einzelabstellungen aller Dienststellen nach Afghanistan, Mali und in den Nordirak wird es geben. „Aktuell sind vier Soldatinnen und Soldaten im Nordirak und in Mali, die ich hiermit besonders grüßen will. Mögen sie heil und gesund wieder zurückkehren“, sagte der Kommandeur vor den rund 200 Gästen des Neujahrsempfanges.

Im Rahmen der Very High Readiness Joint Task Force – schnell verlegbarer Eingreifverband der Nato – werden knapp 50 Soldaten des Standortes und wesentliche Teile des Gerätes gebunden sein, was Einfluss auf die Ausbildungs- und Übungsvorhaben des Bataillons haben wird.

Auch in diesem Jahr werden sich die Soldaten des Standortes wieder mit dem Havelbiwak der Öffentlichkeit präsentieren. Dafür ist der 16. Juni geplant. Das Benefizkonzert in der Adventszeit findet am 4. Dezember in Havelberg statt. Seinen Dank richtete der Kommandeur an alle, die die Soldaten bei ihrer nicht immer einfachen Auftragserfüllung unterstützen, „und für den Rückhalt, den wir hier in der Region erfahren“.