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Corona Ostereinkauf auf Abstand

In den Tagen vor dem Osterwochenende herrscht Hochkonjunktur auch in Havelberger Supermärkten. Abstand halten ist nur eine Regel.

Von Andrea Schröder 09.04.2020, 21:12

Havelberg l Nur mal schnell ein Brötchen holen und rein in den Supermarkt ohne Korb. Was vor wenigen Wochen noch völlig normal war, ist in den meisten Märkten jetzt nicht mehr erlaubt. „Eintritt nur mit Einkaufswagen“ heißt es zum Beispiel bei Norma in Havelberg. Pro Person ist ein Einkaufswagen Pflicht. Damit in den Gängen und an den Kassen der Abstand gewahrt wird, dürfen maximal 60 Kunden den Markt betreten. Ist kein Wagen mehr da, wird um Geduld beim Warten gebeten.

Diese Korbpflicht gilt in vielen Märkten deutschlandweit. Doch was ist mit der Desinfektion der Griffe? Das fragten Volksstimme-Leser am Telefon. Eine Havelbergerin beschwerte sich, weil in den hiesigen Märkten dies nicht geschehe. Deshalb fahre sie nun schon nach Stendal oder Rathenow, weil dort die Wagen desinfiziert werden oder zumindest Tücher vorhanden sind, mit denen die Kunden das selbst übernehmen können. Die Volksstimme schaute sich am Mittwoch in Märkten in Havelberg und in Schönhausen um, wie es hier gehandhabt wird.

Kurz vor Ostern ist der Kundenansturm groß, das Abstandhalten gar nicht so einfach. Allerdings ist die Anzahl der Körbe überall reduziert. An den Kassen oder an Frischetheken helfen Aufkleber, die es leichter machen, die geforderten anderthalb bis zwei Meter einzuhalten. Auch ein Theken- oder Kassenschutz durch sogenannte Hygienewände ist überall zu finden. Und fast überall der Hinweis auf die Korbpflicht. Im Edeka stehen die zu nutzenden Körbe im Markt. Draußen gibt es keine mehr. Manch einer holt sich vom Aldi gegenüber den Einkaufswagen, weil er das Hinweisschild übersehen hat. Die dürfen jedoch nicht genutzt werden. Hatten zu Beginn der Sicherheitsmaßnahmen noch Mitarbeiter des Marktes die Desinfektion eines jeden Korbes nach jedem Gebrauch übernommen, ist inzwischen der Havelberger Sicherheitsdienst im Einsatz, um die Kollegen zu entlasten. Griffe werden per Tuch desinfiziert. Manch einer macht es auch selbst, denn im Eingangsbereich steht ein Spender mit Desinfektionstüchern bereit.

Beim bereits erwähnten Norma werden die Körbe alle Stunde desinfiziert. Das wird in einem Reinigungsplan festgehalten. Einen solchen gibt es auch im Schwarzen Netto. Regelmäßig werden die Wagen desinfiziert. Bei großem Kundenansturm stellt sich ein Mitarbeiter draußen hin, um alles zu koordinieren. Denn nicht jeder Kunde sieht ein, dass er einen Korb nehmen muss – auch wenn er nur an die Bäcker- oder Fleischertheke möchte – oder unter Umständen warten soll, bis wieder ein Korb frei ist. Gut würden es die Verkäuferinnen finden, wenn noch mehr Kunden von der Bezahlung mit Karte Gebrauch machen würden.

Im Roten Netto in Havelberg wird ebenfalls auf Abstand geachtet. Entsprechende Hinweise befinden sich an der Eingangstür. Jedoch können die Kunden selbst entscheiden, ob sie einen Korb nehmen wollen. Hauptsache, es wird auf den Abstand geachtet. Desinfiziert werden die Körbe auch dort öfter am Tag. Beim Aldi wird auf Einmal-Handschuhe gesetzt. Diese hängen direkt an den Stangen, wo die Einkaufswagen stehen. Die Tragekörbe wurden weggeräumt. Auch dort muss jeder Kunde einen Wagen nehmen.

Im NP in Schönhausen stehen im Eingangsbereich Desinfektionstücher bereit. Damit kann jeder Kunde selbst den Griff reinigen und sich auch nach dem Einkauf die Hände desinfizieren.

Auffallend ist, dass es mittlerweile mehr Kunden gibt, die mit Mundmaske einkaufen gehen und zum Teil auch Handschuhe tragen. So zum Beispiel Rosel Dedeas, die sich mit Handschuhen beim Einkaufen schützt.