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Dorfkirche Nach sieben Jahren nun fast fertig

Die umfassende Sanierung der Dorfkirche in Vehlgast geht nun, nach sieben Jahren Arbeit, langsam aber sicher ihrem Ende entgegen.

Von Dieter Haase 29.11.2019, 00:01

Vehlgast l Derzeit befinden sich die Arbeiten des dritten Bauabschnittes in den letzten Zügen. Dabei handelt es sich um die Instandsetzung der Westfassade und des Kirchturms.

Anfang September war die Baustelle eingerichtet worden, kurz darauf wurden das alte Dach und die Schalung abgenommen. „Dabei kamen einige böse Überraschungen ans Tageslicht, mit denen vorher keiner gerechnet hatte“, berichtete der für die Vehlgaster Kirche zuständige Breddiner Pfarrer Henning Utpatel.

„Vor allem durch Feuchtigkeit waren Dachsparren und andere Balken so gut wie vollständig zerstört worden. Diese Tatsache machte es erforderlich, gut 80 Prozent aller Hölzer auszutauschen.“ Im Klartext heißt das: Der Dachstuhl musste erneuert werden. „Den geplanten Bauablauf hat das etwas durcheinandergebracht“, erklärt Henning Utpatel. „Der Abschluss des dritten und letzten Bauabschnittes verzögert sich dadurch um etwa drei Wochen.“ Vorausgesetzt, die derzeitige milde Wetterlage hält sich so lange. Bei Regen und vielleicht sogar Frost müssten die laufenden Arbeiten unterbrochen werden.

Neben den Dachdeckern haben auch die Maurer seit Oktober gute Arbeit geleistet, um Schäden, von denen es eine ganze Menge gab, am Mauerwerk des Kirchturmes auszubessern beziehungsweise mit neuen Mauersteinen zu verfüllen. Auch sechs Fenster des Turmes sind erneuert worden. Die Tischler haben vier neue Schallluken eingebaut. „Damit sind die allerwichtigsten Arbeiten erledigt“, informiert der Breddiner Pfarrer, der die Sanierung all die Jahre intensiv begleitet hat.

Derzeit ist Dachdeckermeister Klaus Jankowski aus Plänitz, für den der Breddiner Pfarrer viele lobende Worte übrig hat, mit Schiefer-Eindeckarbeiten beschäftigt. Auch er sagt: „Hoffentlich hält das Wetter.“ So dass die Rüstung Mitte Dezember auch endlich abgebaut werden kann – sie schlägt sich in den Gesamtkosten übrigens mit 500 Euro pro Tag nieder – und sich die Vehlgaster dann noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest über ihre alte neue Kirche freuen können.

Für später soll dann noch die Sanierung des Glockenstuhls eingeplant werden.

Apropos Kosten: Drei Viertel davon trägt eine Leader-Förderung, so dass die Kirche lediglich ein Viertel für die Eigenbeteiligung aufbringen muss. „Davon tragen der Kirchenkreis Prignitz und die Landeskirche jeweils 9000 Euro. Den verbleibenden Rest wollen wir aus Spenden und eigenen Einnahmen begleichen“, so Henning Utpatel. Unter anderem aus der Reihe der „Wassermusiken“ in Vehlgast, die auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Diese Veranstaltungen haben in den vergangenen Jahren immer sehr gute Spendenerlöse für die Sanierung der Vehlgaster Dorfkirche eingebracht.

Festlich wird es bereits am 30. November an der Kirche zugehen. Denn die Kirchengemeinde Breddin-Vehlgast lädt zu einem kleinen Festakt ein. Es ist die neue Turmbekrönung. In der seit 1906 auf der Turmspitze befindlichen Kugel ist eine Kupferhülse mit einigen Dokumenten und Münzen aus der Zeit gefunden worden. Anlässlich der Turmrestaurierung werden am 30. November weitere Dokumente und aktuelle Münzen in die neue Kugel gegeben. Sie sollen nachfolgenden Generationen von der heutigen Zeit erzählen. Ganz oben wird ein kleines vergoldetes Kreuz seinen Platz haben und zukünftig in die weite Havellandschaft leuchten.

Zu der festlichen Turmbekrönung sind alle Vehlgaster und alle anderen Interessenten zu 10.30 Uhr herzlich willkommen. Im Anschluss soll dann gemeinsam darauf angestoßen und ein kleiner Imbiss gereicht werden. Musikalisch umrahmt wird dieser abschließende gemütliche Teil von den „Jäglitz-Hörnern“ aus Stüdenitz.