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Eigeninitiative Bauhof-Carport aus eigenem Holz

Eine Baustelle befindet sich dieser Tage auf dem Kamernschen Bauhof: Die Gemeindearbeiter errichteten in Eigenregie ein Doppel-Carport.

Von Ingo Freihorst 04.02.2021, 00:01

Kamern l Nicht nur, dass sie alles selbst konstruierten und errichteten, auch das Holz dazu hatten sie eigenhändig aus dem Wald geholt, in Mahlitz gattern lassen und nach dem Ablagern auf dem Schönfelder Campingplatz zuletzt für den Zusammenbau zugeschnitten.

„Das verwendete Kiefernholz ist alles Windwurf aus dem Bauernwald nahe Neukamern“, informierte Gemeindearbeiter Detlef Rieck, der gemeinsam mit seinen Kollegen Werner Bioletti und Horst Becker das riesige Holzgerüst an nur einem Tag zusammengezimmert hatte.

Sieben Meter lang und sieben Meter breit ist die neue Unterstellmöglichkeit, somit ist die Bauhoftechnik künftig nicht mehr der Witterung ausgesetzt. Vor dem Aufbau hatten die Gemeindearbeiter auch den kompletten Boden gepflastert, die Pflastersteine stammten von Gehwegen. Das Dach ist inzwischen auch drauf, nun wird noch der Wetterschutz an den Seiten befestigt.

Solch ein Carport, wofür andere Kommunen zigtausende Euro bezahlen, bekam die Gemeinde Kamern dank ihrer kreativen Angestellten letztendlich lediglich für eine dreistellige Euro-Summe. Zugekauft werden mussten neben der Dachrinne und dem Blechdach noch Borde, H-Träger und Kleineisenteile wie Schrauben, Nägel und ähnliches. Unter dem schützenden Dach sind unter anderem der Radlader und die Feldküche der Feuerwehr untergestellt.

Nach dem Sturm war auch Eichenholz angefallen, dieses wurde und wird auch noch von den Gemeindearbeitern verarbeitet. An der Badestelle in Kamern wurden im Vorjahr mit Eichenpfählen die Parkplätze markiert und begrenzt, gleiches ist in Kürze auch noch für den Parkplatz am Gemeindesaal vorgesehen.

Auch ohne diese Baumaßnahme haben die kommunalen Angestellten in der jetzigen kalten Jahreszeit genug Arbeit. Denn jetzt, wo keine Vögel nisten, ist auch die Zeit, in welcher die Bäume beschnitten oder gefällt werden dürfen.

Unter anderem auf dem Hof der Kindertagesstätte soll ein hohler alter Apfelbaum zur Gefahrenabwehr gefällt werden, wozu aber erst eine Genehmigung vom Amt eingeholt werden muss. Beispielsweise auf dem Schönfelder Campingplatz, in Schönfeld selbst oder auf dem Rehberger Friedhof müssen noch diverse trockene Äste abgesägt werden. Das erfolgt mit Hilfe einer Arbeitsbühne. Außerdem ist noch die Werkstatt an der Turnhalle zu malern, ein Vorhaben für regnerische Tage. Ferner müssen die Sitzbänke, welche in der wärmeren Jahreszeit in Kamern und Rehberg aufgestellt sind, aufgearbeitet werden.

Dann gibt es noch die „Feuerwehreinsätze“: Fällt zum Beispiel mal kurzzeitig der Strom aus, muss die Heizung in der Kindertagesstätte wieder in Gang gebracht werden. „Was wir selbst erledigen können, wird gemacht“, so Werner Bioletti.