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Feuerwehr Abgasabsauganlage kommt 2019

Ortswehrleiter Rainer Mech hat bei der Jahreshauptversammlung der Wehr in Jederitz auf das Jahr 2018 zurückgeblickt.

Von Dieter Haase 26.03.2019, 18:13

Jederitz l Die schönste Beschäftigung für die Jederitzer Kameraden 2018 war die, sich mit dem 2017 durch die Stadt Havelberg angeschafften gebrauchten, neuen Löschfahrzeug zu befassen. „Da gab es natürlich auch gleich jede Menge Arbeit an dem Fahrzeug, um es nach unseren Vorstellungen nutzen zu können. Vor allem der Kamerad Marco Kieslich machte sich mit großem Fleiß an die notwendigen An- und Umbau- beziehungsweise Wartungsarbeiten, wofür man ihm nicht genug danken kann“, würdigte Rainer Mech. Diese Arbeiten seien aber bis heute noch nicht abgeschlossen, „denn noch immer kommen neue Ideen der Kameraden für Verbesserungen hinzu“. Nicht immer können diese jedoch sofort umgesetzt werden, da bestimmte Teile oder Ausrüstungen erst über die Stadtverwaltung bestellt werden müssen.

In dem Zusammenhang gehört auch stets die Fahrzeug- und Gerätekunde zur Ausbildung dazu, um immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Die Teilnahme an den Ausbildungen ist seit der Inbetriebnahme des neuen Fahrzeuges auch deutlich besser geworden, lobte der Redner. „Intensivieren sollten wir aber wieder die gemeinsame Ausbildung mit Kuhlhausen, Garz und Warnau oder auch mit Havelberg. Es ist nun einmal Fakt, dass diese Wehren im Einsatz zusammenarbeiten müssen.“

Zum 31. Dezember 2018 hatte die Ortswehr Jederitz eine personelle Stärke von 20 Kameraden, davon elf aktiven Kräften, darunter eine Frau. Weiterhin gibt es mit Peter Hirth, der seit 1959 Mitglied der Wehr ist und auch schon einmal elf Jahre deren Leiter war, einen Alterskameraden. Vier Frauen arbeiten in der Versorgungsgruppe, und weiterhin gibt es vier fördernde Mitglieder – „drei davon stehen aber nur noch auf dem  Papier“, merkte Rainer Mech an.Auch wenn die Zahl der aktiven Kameraden und der Mitglieder der Versorgungsgruppe auf den ersten Blick nicht  besonders hoch erscheint, so macht sie aber doch immerhin zehn Prozent der Dorfbewohner aus, was den Jederitzern erst einmal eine andere Ortswehr nachmachen muss.

Alle elf aktiven Kameraden könnten auch die Einsätze gemeinsam fahren, „wenn da nicht solche Hindernisse wie Montagearbeit oder der Arbeitsort weit weg von Jederitz wären. Allerdings sind das Probleme, welche schon seit mehreren Jahren bekannt sind und die wir auch nicht ändern können. Dennoch fuhren wir alle Einsätze im vergangenen Jahr mindestens in Staffelstärke und sogar einen Einsatz nach Havelberg, zu welchem die Havelberger Wehr nicht ausrücken konnte“, berichtete der Ortswehrleiter nicht ohne Stolz. Die Jederitzer waren somit bei jeder Alarmierung einsatzbereit.

Insgesamt stehen davon 21 in der Einsatzstatistik für 2018 – genau wie im Jahr 2017. Aufgegliedert, handelte es sich um 19 Brandmeldungen und zwei Hilfeleistungen. Brandeinsätze gab es in Havelberg, Kuhlhausen und Garz. Unter anderem handelte es sich dabei um Wohnungs-, Keller-, Stall- und Strohmietenbrände sowie um einen Laubenbrand. Ein Brandeinsatz führte nach Garz zur dortigen Biogasanlage. „Der mit Abstand längste Einsatz war der Stroh- und Heumietenbrand in Kuhlhausen, wo wir uns mit zehn Kameradinnen und Kameraden etwa elf Stunden im Einsatz befanden“, erinnerte Rainer Mech. Auch gab es Einsatzabbrüche, hauptsächlich bei Fehl­alarmierungen durch Brandmeldeanlagen.

Bei den Hilfeleistungen handelte es sich um eine Ölspur auf der Bundesstraße 107 durch das gesamte Havelberger Stadtgebiet und um einen Giebelteileinsturz in Jederitz – der einzige Einsatz 2018 im eigenen Dorf.

Sorgen und Wünsche der Ortsfeuerwehr bildeten ein eigenes Kapitel in der Berichterstattung von Rainer Mech. Sorgen bereiten zum Beispiel schon seit längerer Zeit die Funkmeldeempfänger der aktiven Kameraden. „Inzwischen ist es so, dass zum Glück noch ein oder zwei davon die unbedingt erforderlichen Einsatzangaben anzeigen – allerdings nicht immer die selben. Trotz mehrfachen Aufspielens von neuer Software hat sich nichts geändert. Als Notlösung nutzen wir jetzt noch zusätzlich unsere Handys. Das ist kein haltbarer Zustand.“

Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler, der an der Jahreshauptversammlung teilnahm, versprach den Jederitzern, zu prüfen, woran das liegt. Eine Möglichkeit dafür könnte ein schlecht ankommendes Funksignal in Jederitz sein. Die Stadtverwaltung habe zudem neue Meldeempfänger geordert, die aber noch programmiert werden müssten, merkte Ordnungsamtsmitarbeiterin Silke Lisges zu dem Thema an.

Auch ein anderer Wunsch, „über den wir bestimmt schon seit fast zehn Jahren immer wieder reden“, kam zur Sprache: eine Abgasabsauganlage für das Jederitzer Gerätehaus. Diese für die Gesundheit der Kameraden so wichtige Investition stehe nun schon so lange auf dem Zettel, getan hat sich leider aber noch nichts. Diese Frage konnte Amtsleiter André Gerdel aus der Stadtverwaltung auf der Versammlung gleich beantworten: „In den Haushalt für das Jahr 2019 haben wir Geld für den Einbau einer Abgasabsauganlage eingeplant; in diesem Jahr wird dieses Erfordernis für das Jederitzer Gerätehaus also endlich verwirklicht werden“, versicherte er.