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Ori-Marsch Fischbeck: 347 Starter beim Jugendwehr-Marsch

Einmal im Jahr treffen sich die Jugendwehren des Landkreises zum Orientierungsmarsch. Diesmal war Fischbeck an der Elbe Gastgeber.

Von Ingo Freihorst 22.04.2018, 10:42

Fischbeck l Die Gastgeber der Feuerwehr Fischbeck sind mit der Materie gut vertraut, hatten sie doch vor etwa zehn Jahren schon einen Ori-Marsch – so wird der Orientierungsmarsch beim Feuerwehrnachwuchs genannt – ausgerichtet. Unterm wolkenlosem Himmel hatten sich immerhin 34 Teams auf dem Fischbecker Sportplatz eingefunden, 347 Kinder, Jugendliche und Betreuer wurden von den Verantwortlichen zur 15. Auflage des Marsches registriert. Osterburg und Badingen kamen sogar im Doppelpack.

Kreisjugendwart Klaus Hörnke begrüßte zur Eröffnung neben Verbandsbürgermeisterin Steffi Friedebold auch den Landrat Carsten Wulfänger, welcher für die jungen Starter wieder Nährstangen aus Tangermünde mitgebracht hatte. Diese „Kalorienbomben“ waren auch wieder nötig, denn insgesamt musste ein Rundkurs von viereinhalb Kilometern Länge mit insgesamt sechs Stationen bewältigt werden.

Bevor je zwei Mannschaften im Abstand von fünf Minuten losmarschierten, hatten etwa ein Dutzend Helfer vom Förderverein der Wehr alle Hände voll zu tun: Sie versorgten die Starter. Unter anderem waren seit 6 Uhr früh immerhin 800 halbe Brötchen belegt, Obst und Gemüse aufgeschnitten sowie diverse Kannen Kaffee gekocht worden. Die Mittagsversorgung kam aus den Elbe-Havel-Werkstätten aus Schönhausen.

Der Landrat wies auf die hohe Bedeutung der Nachwuchsarbeit bei den Feuerwehren hin: So waren im Vorjahr 60 Kameraden im Kreis aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, 40 neue Aktive rückten aus den Jugendwehren nach. Das reicht aber noch nicht ganz.

Um das Ereignis abzusichern, hatten die Gastgeber nicht nur alle eigenen Kräfte mobilisiert, sondern diverse Helfer aus Wust und Hohengöhren gefunden. Polizist Thomas Wende sicherte die Straßenüberquerung an der Einfahrt zur Darre, ganz Fischbeck war an dem Tag zudem Tempo-30-Zone.

Mit dabei waren auch Sanitäter der Johanniter-Unfallhilfe, welche eine Station absicherten. Hier musste eine Kopfplatzwunde verarztet werden, auch die stabile Seitenlage war zu beherrschen. Es war zugleich die erste Station für die Gastgeber, welche die Volksstimme ein Stück begleitet hatte. Monique Worm schminkte ihrer Tochter Vivien die Wunde an die Stirn, Dominik Gurke verband diese. Einen Fehler gab es: Das Kinn muss frei bleiben. Neu war, dass alle Stationen doppelt besetzt waren, dennoch gab es öfters Wartezeiten.

Diverse Sandsäcke lagen im Gerätehaus, deren Inhalt musste ertastet werden. Für angehende Feuerwehrleute kein Problem: Strahlrohr, D-Schlauch, Kupplungsschlüssel, Stützkrümmer, Verteiler oder Druckminderer wurden sicher erkannt. Schwieriger war es denn schon, zu wissen, wozu diese Dinge benötigt werden.

Am Standort des einstigen Gerätehauses vorbei ging es in Richtung Elbe. Kurz vor dem Deich folgte die dritte Station: Hier musste ein vierköpfiges Team auf Getränkekästen eine Strecke überwinden, die Zeit wurde gestoppt.

Der nächste Stopp erfolgte an der alten Deichbruchstelle, wo Ortswehrleiter André Köppe Wissenswertes zum Hochwasserschutz vorlas. Zu erfahren war, dass der Deich hier am 10. Juni 2013 gebrochen war und 260 Quadratkilometer Land überflutet wurden. Danach waren entsprechende Fragen zu beantworten: Womit werden Deiche verteidigt? Wer kontrolliert diese bei Hochwasser? Oder womit werden Sickerstellen gesichert?

Hier auf dem Deich hatten die Organisatoren auch ihr Feuerwehrboot und Sandsäcke postiert, um die Mannschaftsfotos anzufertigen.

An der nächsten Überfahrt stand der Hohengöhrener Fischermeister Gernot Quaschny, er berichtete über die Bewohner der nahen Elbe. Es gibt dort 45 Fischarten. Deren größter ist der Wels, welcher bis 2,5 Meter lang werden kann. Aber auch der Hecht kann bis zu anderhalb Meter groß werden. Mit dabei hatte er Wollhandkrabben, welche einst eingeschleppt wurden. Auch hier mussten danach Fragen beantwortet werden.

Etwas Geschick war bei der letzten Station gefragt: Mit drei Feuerpatschen war ein Tischtennisball über eine Slalomstrecke zu treiben.

Badingen I hatte am Ende die meisten Punkte gesammelt, gefolgt von Beuster und Lüderitz. Sandau gewann den Disziplinpreis.