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Gesundheit Praxis sorgt für kurze Wege in Schönhausen

Beeindruckt zeigte sich Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne bei ihrem Besuch in der Arztpraxis Lüke und der Physiotherapie Mund.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.07.2019, 01:01

Schönhausen l Beieindruckt  zeigte sich Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) nicht nur von den großzügig und ansprechend eingerichteten Räumlichkeiten in den herrschaftlichen Häusern (einstiges Bismarcksches Gut II) in Schönhausen, sondern auch von der Vernetzung der Praxen miteinander. „Das ist die Zukunft.“

Erster Anlaufpunkt der Ministerin in Begleitung des SPD-Kreistags-Fraktionsvorsitzenden Patrick Pohlmann war die Praxis von Dr. Carola Lüke. Sie ist genau wie ihr inzwischen auch in der Praxis niedergelassene Kollege Dr. Boris Kiselov auf Diabetologie spezialisiert.

2010 hatte die Genthinerin die Filialpraxis eröffnet. Bald wurden die Räumlichkeiten im Rathaus zu klein, weil der Patientenstamm immer mehr anwuchs – auf inzwischen bis zu 1800 im Quartal. „Die Gemeinde hat mich immer sehr unterstützt und mir dann auch den Umzug ins Bürgerzentrum ermöglicht.“

Und auch hier reichen die Räumlichkeiten inzwischen nicht mehr aus.

Deshalb steht nun die untere Etage des gerade fertig sanierten Nebengebäudes für alles rund um Diabetologie zur Verfügung. Regelmäßig finden Sprechstunden eines orthopädischen Schuhmachers – auch spezialisiert auf Füße von Diabetikern – sowie einer Podologin statt, die sich um die medizinisch notwendige Fußpflege von Diabetikern kümmert. Und die Arztpraxis hat einen Schulungsraum mit Küche. Hier werden Diabetiker geschult – auch im Zubereiten von Speisen entsprechend des Krankheitsbildes. „Das ist unser ganzer Stolz“, führte Dr. Lüke die Gäste durch die neuen Räume. „So eine Küche samt großem Schulungsraum zu haben und mit Orthopädieschuhmacher und Podologin alles unter einem Dach abzudecken, war schon lange unser Traum. Wir schließen hier eine Versorgungskette.“ Die Ärztin berichtete von der guten Vernetzung mit anderen Arztpraxen in der Region – sie selbst gehört auch noch zur Praxisgemeinschaft Jerichow – und auch mit dem Krankenhaus in Stendal. Die Ministerin lobte: „Hier haben die Patienten kurze Wege und es gibt keine Grenzen zwischen niedergelassenen und Klinikärzten, die Rundum-Absicherung der Patienten gerade hier auf dem Land ist beispielhaft.“ Und sie würdigte das Engagement der Gemeinde: „Gut, wenn sie etwas tut, um Ärzte zu binden und so die Attraktivität des Ortes steigert. Hier in Schönhausen gibt es auch eine Physiotherapie und eine Apotheke – mehr geht nicht!“

Carola Lüke erklärte, dass es weitere Ideen gibt: Die Ehefrau von Boris Kiselov steuert das Ende ihrer ärztlichen Ausbildung an und hat einen besonderen Draht zu Kindern – auch sie könnte das Schönhauser Team verstärken und dann sogar U-Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen durchführen. Dafür sind aber noch einige Dinge zu klären.

Und auch der Telemedizin, die sich gerade bei der Überwachung der Daten von Diabetikern hervorragend eignet, steht die Schönhauser Praxis offen gegenüber. Die Ministerin: „Solche Konzepte sind die Zukunft! Aufgabe für die Politik ist es, all das in Gesetze zu verpacken und solche Vernetzungen zu fördern.“