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Grundschule Unnütze Kosten für Haus ohne Zukunft?

Die Grundschule ist zu klein, das Sekundarschulgebäude nicht saniert. In Havelberg muss eine Entscheidung getroffen werden.

Von Andrea Schröder 04.05.2017, 01:01

Havelberg l Schäden am Giebel im Dachbereich der alten Sekundarschule machten Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Ein Teil des Parkplatzes, der von der Grundschule genutzt wird, musste gesperrt werden, berichtete Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski auf der jüngsten Stadtratssitzung. „Wir müssen klären, wie wir mit dem Gebäude umgehen wollen“, sagte er.

Stadträtin Anke Dorsch, die auch als Lehrerin an der Grundschule das Thema kennt, unterstrich die Dringlichkeit, eine Entscheidung herbeizuführen. Nicht nur, weil von der Sekundarschule Dachziegel her- unterfallen und damit vom Gebäude eine Gefahr ausgeht. Im Blick hat sie dabei auch das Grundschulgebäude, an dem immer wieder Reparaturen erforderlich sind, die viel Geld kosten. Das Problem, dass das für Grundschule und Hort genutzte Gebäude an seine Kapazitätsgrenzen stößt, ist damit jedoch noch immer nicht gelöst. Es wird viel Geld ausgegeben, obwohl die Zukunft des Gebäudes ungewiss ist. Als Alternative wollte die Stadt die alte Sekundarschule sanieren. Doch die dafür erhofften Fördergelder aus dem Stark-III-Programm gibt es dafür nicht. Für die Sanierung waren Kosten von rund vier Millionen Euro ermittelt worden.

Angesichts nicht abgerufener EU-Fördergelder im Land schlug Anke Dorsch eine erneute Nachfrage nach Förderung für das Sekundarschulgebäude vor. Darauf antwortete der Bürgermeister, dass dies nicht möglich wäre, weil eine Voraussetzung ist, dass die Betriebsausgaben geringer sein müssen als bisher. Das wäre jedoch nicht der Fall. „Nach jetziger Konstellation haben wir keine Chance auf Fördergelder.“

Kämmerin und Bauamtsleiterin Petra Jonschkowski berichtete, dass zur Bewilligung von Fördergeldern aus dem Stark-III-Programm ein Punktesystem erarbeitet wurde, nachdem eine Kommission der Landesinvestitionsbank die Bewertung vornimmt. „Die Bewirtschaftungskosten sind nur ein Punkt. Da liegen wir auf jeden Fall höher, weil die Fläche größer ist. Eine Gebäude­sanierung fällt aber gegenüber einem Neubau immer durch.“ Der Bauausschuss will sich auf einer nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.

Im Zusammenhang mit der Grundschule informierte der Bürgermeister auf der Ratssitzung außerdem, dass infolge des Einbruchs in die Grundschule die Versicherung den Einbau eines Alamierungssystems fordert. Dazu wurden von drei Fachfirmen entsprechende Angebote eingeholt, die die Zustimmung der Versicherung benötigen. Im November 2016 hatten Diebe Laptops, Computertechnik und Digitalkameras aus der Schule gestohen.

Zu Baugeschehen und Werterhaltung insgesamt berichtete das Stadtoberhaupt, dass die Erneuerung der Tartanbahn auf dem Platz im Sportforum „Am Eichenwald“ vorbereitet wird. Es gab eine Ortsbegehung mit Fachleuten, um weitere Maßnahmen und Aufwendungen genauer bestimmen zu können. In der Sporthalle wurden vor einigen Tagen die Sprossenwände repariert.

Kosten kommen auf die Stadt auch wieder in Sachen Brandschutz zu. In den Kitas „Regenbogen“ und „Zwergenland“ hat der Landkreis eine weitere Kontrolle zur Einhaltung des Brandschutzes vorgenommen. „Im Ergebnis erwarten wir auch hier wieder bauliche Veränderungen, die zusätzlich abzuarbeiten sind“, sagte der Bürgermeister. Brandschutzauflagen wurden 2015 bereits in der Grundschule erfüllt, wo einige Zehntausend Euro aufgebracht werden mussten, um zum Beispiel Brandschutztüren und ein Brandmeldesystem einzubauen.

Vorbereitet wird vom Bauamt derzeit zudem die Sanierung der Kita „Regenbogen“, wofür aus dem Stark-V-Programm 695 000 Euro fließen. Die Zusage dieser Fördermittel von Land und Bund hat die Stadt bereits erhalten.

Erledigt sind inzwischen die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Hochwasser­investitionen. Hier wurden Schandflecke im Außenbereich beseitigt, zum Beispiel alte Ställe und Scheunen abgerissen. Abgeschlossen ist außerdem die Erneuerung des Fußbodens im Feuerwehrgerätehaus in Warnau.