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Initiative Klietzer lädt zum Freizeitschach

Bis vor etwa 50 Jahren wurde in vielen Orten nach Feierabend Schach gespielt. Diese Tradition möchte ein Klietzer jetzt wiederbeleben.

Von Ingo Freihorst 26.10.2019, 11:26

Klietz l „Feierabend-Schach“ – so taufte der Klietzer Thomas Arnold sein Angebot an all jene, welche früher schon mal das älteste Brettspiel der Menschheit gespielt haben und die Grundkenntnisse beherrschen. „Wer seitdem keine Zeit oder Gelegenheit zum Schachspielen hatte, ist ab der kommenden Woche jeden Freitagabend herzlich ins Schullandheim eingeladen“, lädt der Initiator zum Mitmachen ein.

Die Treffen sollen auf die dunkle Jahreszeit beschränkt bleiben. Ohne Leistungsdruck oder Vereinszugehörigkeit kann hier dann ganz entspannt Schach gespielt werden. Zehn Bretter hat der Klietzer zu Hause in der Seesiedlung, daran dürfte also kein Mangel herrschen.

Es ist zugleich ein Versuch, eine alte Tradition wiederzubeleben. Denn einst wurde in vielen Orten der Region dem Schachspiel nach Feierabend gefrönt. Der Klietzer erinnert sich dabei an Schönhausen, Schollene, Müggenbusch und natürlich auch Klietz. Man traf sich regelmäßig zum Schach und hatte Freude an diesem Spiel. „Zum Ende der 1960er Jahre ist dies leider überall eingeschlafen, jetzt wird in der Region nur noch in Havelberg im Verein Schach gespielt“, berichtet der Klietzer.

Sein Dank gilt Stefan Kertz vom Schullandheim, welcher ihm die Räumlichkeit zur Verfügung stellt. Der erste Treff ist am kommenen Freitag, 1. November, ab 19 Uhr sind Interessenten willkommen. Erscheinen dürfen auch „Kiebitze“ – jene, die nur zuschauen.

Eröffnen möchte der Gastgeber die Schachtreffen jeweils mit einem etwa 15-minütigen Vortrag über das vermutlich aus Indien stammende strategische Spiel. Spieltypische Begriffe wie Rochade, Opposition, en passant oder Gardez werden den Anwesenden dabei näher erläutert. Mit „Gardez“ wurde zum Beispiel im 19. Jahrhundert der Gegenspieler bei einem Angriff auf die Dame vorgewarnt. Heute wird dieser Begriff maximal noch unter Freizeitspielern verwandt. Auch das „Schach“ bei der Bedrohung des Königs wird im Turniersport inzwischen eher selten ausgesprochen.

Nach dem Vortrag heißt es dann: „Die Bretter sind freigegeben!“ Das Spiel kann also beginnen.