1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Klassen sind weiterhin getrennt

Pandemie Klassen sind weiterhin getrennt

Bislang war der Schulunterricht wegen der Pandemie nur eingeschränkt möglich. Spätestens am 15. Juni soll wieder Normalität einziehen.

Von Ingo Freihorst 07.06.2020, 18:00

Elbe-Havel-Land l Laut Verordnung der Landesregierung haben die Schulen diese gesamte Woche lang Zeit, wieder zum normalen Präsenzunterricht überzugehen. Es ist die vierte und letzte Stufe des Neustarts für die Schulen nach der Corona-Zwangspause – und zugleich deren größte Herausforderung seit der Wiedervereinigung. Weshalb manches vielleicht nicht gleich so rund laufen dürfte wie erhofft. Solche Situation hatte es schließlich noch nie gegeben.

 In dieser Woche wird in der Grundschule Schönhausen jede der fünf Klassen auch weiterhin in zwei Gruppen aufgeteilt bleiben, informierte Schulleiterin Kerstin Gebhardt. Die A-Gruppen haben Montag, Mittwoch und Freitag Unterricht, die anderen Dienstag und Donnerstag – die Woche drauf wird dann gewechselt. Sie wolle erst einmal abwarten, wie von den Gerichten entschieden wird, denn erste Klagen gegen den Präsenzunterricht wurden von einigen Schulleitern bereits eingereicht, berichtete Kerstin Gebhardt.

Sollte die Festlegung der Landesregierung beibehalten werden, dürfen die Klassen aber nur von ihren jeweiligen Klassenlehrern unterrichtet werden. Es wird getrennte Pausenzeiten geben, der Schulhof wird in Areale für jede Klasse aufgeteilt, damit sich die Schüler nicht vermischen. Spätestens Ende dieser Woche sollen die Eltern der 110 Schüler informiert werden. Hier ist das komplette Kollegium im Dienst, obwohl über die Hälfte zur Risikogruppe gehört.

Unterrichtet wird weiterhin nur in den Kernfächern Mathematik, Deutsch, Englisch und Sachkunde. Der Ethik- und Religionsunterricht erfolgt jahrgangsübergreifend, so etwas ist derzeit nicht möglich – die Kinder würden sich vermischen, was zwecks Infektionsschutz vermieden werden soll.

Ähnlich wird in der Klietzer Schule verfahren, auch hier sind die Klassen zweigeteilt. Die eine Hälfte der etwa 80 Schüler war in der Vorwoche in der Einrichtung, die andere folgt in dieser Woche. Die anderen haben jeweils Fernunterricht.

Ab dem 15. Juni sollen dann wieder alle Kinder in die Grundschule am Wäldchen kommen, die Eltern wurden bereits informiert, berichtete Schulleiter Gunnar Berg. Auch hier wird lediglich in den Kernfächern unterrichtet, mit dem Stoff wolle man bis zu den Sommerferien möglichst weit kommen. Defizite wurden bereits in den Pfingstferien bei freiwilligen Angeboten abgebaut, dieser Service der Pädagogen war gut angenommen worden. Auch in der Seegemeinde ist das Kollegium komplett.

Der Plan, welcher vor den Pfingstferien galt, bleibt in der Grundschule Sandau auch in dieser Woche bestehen. Bis auf den Mittwoch bleibt die 1. Klasse demnach zu Hause, denn von den vier Pädagoginnen ist leider eine erkrankt. Die Erstklässler sind in zwei Gruppen aufgeteilt, eine davon wird am Mittwoch präsent sein. Alle anderen Klassen werden in der Schule unterrichtet. Auch hier nur in den Kernfächern, gesungen werden darf wegen der erhöhten Ansteckungsgefahr ohnehin nicht.

Genauere und aktuelle Angaben erhalten die Eltern auch auf der Homepage der Schule. Wie es ab dem 15. Juni weitergeht, wird in Sandau noch festgelegt – spätestens dann soll im Bundesland wieder überall der reguläre Präsenzunterricht stattfinden. – So dies denn vor Ort die räumliche und personelle Situation überhaupt gestattet...

In der Freien Schule Kamern gibt es bereits seit längerem Präsenzunterricht für alle Schüler, es sind hier schließlich nur 21. Auch die Räume sind für die Abstände groß genug. Ab dieser Woche wird wieder eine Mittagsversorgung angeboten, informierte Schulleiterin Katharina Bensch. Das erfolgt auch wegen der Pandemie noch getrennt: Montag und Dienstag sind die Erst- und Zweitklässler an der Reihe, die beiden Folgetage die Dritt- und Viertklässler. Das Essen verteilen die Kollegen. Nach dem Mittag folgt für die jeweiligen Schüler ein zweiter Unterrichtsblock, welcher sich bis 15 Uhr erstreckt. Die anderen gehen Mittags nach Hause, am Freitag ist mittags dann für alle Kinder Schulschluss.

Auch in der Freien Schule ist die Personalsituation wegen der Pandemie angespannt, denn vom achtköpfigen Kollegium gehören zwei zur Risikogruppe, sie fehlen derzeit. Hier muss zudem noch das Schul-eingangsprogramm vorbereitet werden, am 15. Juni findet dazu ein Info-Abend für die Eltern statt. Zwölf Erstklässler sind angemeldet, hinzu könnten aber auch noch einige Seiteneinsteiger kommen.