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SV Rhinow/Großderschau behauptet sich im Elfmeterkrimi / FSV Havelberg landet auf Platz 4 Letzter des Vorjahrsturniers triumphiert am Eichenwald

Von Dieter Haase 26.07.2011, 06:34

Die Buga-Trophy der Herrenmannschaften ist am Sonnabend in Havelberg in die zweite von insgesamt sechs Runden bis 2015 gegangen. Der FSV Havelberg 1911 richtete das Turnier im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu "100 Jahre Fußball in der Domstadt Havelberg" aus. Am Ende gab es in dem Sechserfeld mit dem SV Rhinow/Großderschau einen wahren Überraschungssieger.

Havelberg. "Wir wollten nur besser abschneiden als im Vorjahr. Denn da sind wir in Rathenow nur Letzter geworden. Und wir haben dabei nicht mal ein Tor zustande gebracht, glaube ich. Vom Turniersieg in Havelberg aber haben wir nie und nimmer zu träumen gewagt." Guido Wiesian, Trainer des SV Rhinow/Großderschau, gehörte nach dem Abpfiff der 2. Buga-Trophy-Auflage im Sportforum "Am Eichenwald" zu denen, die sich vom Ausgang der Veranstaltung selbst mit am meisten überrascht zeigten. "Die heutige Leistung meiner Mannschaft zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, was die Vorbereitung auf die neue Punktspielsaison in der Landesklasse betrifft", freute sich Guido Wiesian.

Das Finalspiel gegen den in der Landesliga angesiedelten TSV Chemie Premnitz hätte selbst Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock nicht spannender in Szene setzen können. "Der Gegner spielte zwar drückend überlegen, aber erfolglos. Wir dagegen haben unsere einzige Chance in der Partie genutzt", fasste Guido Wiesian das Geschehen in der 30-minütigen regulären Spielzeit auf Großfeld kurz zusammen. Björn Stuhlmacher hatte die höherklassigen Premnitzer in der 9.Minute zwar in Führung geschossen, doch Michael Haas schlug für die Elf aus Rhinow/Großderschau in der 21. Minute zurück. Somit mussten die beiden Finalisten den Sieger im Elfmeterschießen ermitteln.

Dieses gestaltete sich schier unendlich lange, denn beide Seiten konnten mit nervenstarken, sicheren Schützen aufwarten. Bis die Spieler aus Rhinow/Großderschau ein großes Jubelknäuel auf dem Feld bilden konnten, mussten aus beiden Teams jeweils zwölf (!) Akteure den Weg zum Elfmeterpunkt beschreiten. Der Pechvogel auf Seiten der Premnitzer war in diesen Duellen Sebastian Kaiser, der beim zwölften Elfer an Torhüter Matthias Wille scheiterte. Nach ihm setzte dann Denny Köhler seinem Gegenüber Mario Rotter das Leder in die Maschen - der Sensationserfolg für den Außenseiter war perfekt. "Ein bisschen Glück gehört in einer solchen Entscheidung immer dazu, und das stand heute auf unserer Seite", kommentierte ein glücklicher SV-Trainer Guido Wiesian.

Im Spiel um Platz 3 hatte zuvor Landesligist BSC Rathenow - im Vorjahr erster Gewinner der Buga-Trophy - gegen den in der Kreisoberliga spielenden Gastgeber FSV Havelberg hochverdient mit 1:0 die Oberhand behalten, Torsten Meier war in der 24. Minute der Schütze des "Goldenen Tores". Weitere Gelegenheiten, um noch frühzeitiger alles klar zu machen, vergaben die BSC-Kicker. "Trotz der Niederlage bin ich mit dem Abschneiden unserer Mannschaft zufrieden. In einem starken Teilnehmerfeld haben wir ordentlichen Fußball gespielt und am Ende Platz 4 belegt. Das ist das gleiche Ergebnis wie im Vorjahr", konstatierte FSV-Vorstand Peter Rollenhagen.

In der Vorrunde hatten die FSV-Kicker gleich im ersten Spiel einen Start nach Maß hingelegt und den FSV Optik Rathenow glatt mit 5:0 vom Platz gefegt. Kenny Jährling, Toni Leppin, Sven Leppin und Markus Bröker erzielten die Treffer für die Havelberger, einmal setzten die Rathenower den Ball ins eigene Netz. In der entscheidenden Partie um den Gruppensieg war dann der TSV Chemie Premnitz eine Klasse besser und sicherte sich mit 2:0 den Erfolg. Der FSV als Gruppenzweiter zog ins Spiel um Platz 3 ein.

"Insgesamt gesehen haben alle Mannschaften heute recht guten Fußball geboten", zog Peter Rollenhagen, der zusammen mit Stefan Tietke das Turnier leitete, ein kurzes Resümee. "Auch wenn die eigentlichen Favoriten, der FSV Optik Rathenow und der Brandenburger SC Süd 05 nur mit ihrer Reserve beziehungsweise mit der A-Jugend-Vertretung angereist sind. Aber das machte die Veranstaltung eigentlich nur noch offener und spannender, was am Ende auch der Überraschungssieg des SV Rhinow/Großderschau beweist."

"Es freut mich sehr, dass die Fußballvereine zwischen Brandenburg und Havelberg den Wettbewerb ins Leben gerufen haben und damit auf sportliche Art beste Werbung für die Bundesgartenschau 2015 betreiben", zeigte sich auch Erhard Skupch, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Bundesgartenschau 2015, beeindruckt. Er hatte die Mannschaften zur Eröffnung persönlich begrüßt.

Neben der Ehrung des Siegers und der Platzierten wurden am Ende des Turniers auch besonders auffällige Akteure geehrt. So als bester Torwart Nico Breuer vom Brandenburger SC Süd 05, als bester Spieler Guido Block vom TSV Chemie Premnitz und als bester Torschütze Michael Haas (SV Rhinow/Großderschau), der dreimal ins Schwarze traf.

2012 ist der diesjährige Sieger SV Rhinow/Großderschau Ausrichter des dritten Buga-Trophy Turniers. Der Verein feiert im kommenden Jahr 90 Jahre Fußball in Rhinow.

Ergebnisse:

Gruppe A: FSV Optik Rathenow gegen TSV Chemie Premnitz 0:2, FSV Havelberg gegen FSV Optik Rathenow 5:0, TSV Chemie Premnitz gegen FSV Havelberg 2:0;

Gruppe B: Brandenburger SC Süd 05 gegen BSC Rathenow 0:1, SV Rhinow/Großderschau gegen Brandenburger SC Süd 05 2:1, BSC Rathenow gegen SV Rhinow/Großderschau 1:3.

Spiel um Platz 5: FSV Optik Rathenow gegen Brandenburger SC Süd 05 2:1; Spiel um Platz 3: BSC Rathenow gegen FSV Havelberg 1:0;

Finale: TSV Chemie Premnitz gegen SV Rhinow/Großderschau 11:12 (1:1, 10:11) nach Elfmeterschießen.

FSV: Kleinat; T. Leppin, Bröker, Gennermann, Rollenhagen, Rateitschak, Jährling, Möbius, S. Leppin, Andree, Härtel, Ebel, Seidel, Stamer, Gieseler, Bauz.