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Name gesucht Gedenkstelle am Deichbruch

Wenn am 11. Juni die Gedenkstelle zur Erinnerung an den Deichbruch in Fischbeck eingeweiht wird, soll ihr auch ein Name verliehen werden.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 03.03.2019, 08:00

Fischbeck l Sechs Jahre nach dem Deichbruch bei Fischbeck wird die Stelle, an der in der Nacht zum 10. Juni 2013 das Unglück über das Elbe-Havel-Land herein brach, zu einem emotionalen Platz der Erinnerung, Ruhe und des Gedenkens. Einweihung ist am 11. Juni. Die Gedenkstelle soll mehr als nur Information in Form von Wort und Bild bieten – nämlich auch Erinnerung, wie mit dem Versenken von Schiffen versucht wurde, das Loch im Deich zu schließen. Ganz geschafft wurde das zwar nicht, aber der Durchfluss wurde stark reduziert, so dass sich nicht mehr so viel Flusswasser über das Elbe-Havel-Land ergoss.

Eine Betonplatte in Form eines Schiffskörpers mit originalen Wrackteilen eines damals versenkten Schiffes soll an die dramatische Nacht erinnern. Das berichtet Sabrina Lamcha, die im Stendaler Landratsamt mit der Gedenkstelle betraut ist. Im Amt werden jetzt in enger Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) alle Vorbereitungen für die Einweihung am 11. Juni (der Jahrestag 10. Juni ist Pfingstmontag) getroffen.

Der Landkreis Stendal sucht deutschlandweit nach Ideen, wie die Stelle heißen soll. „Der zu findende Name wird am Denkmal geschrieben stehen und auf den touristischen Zuwegen verortet“, so Sabrina Lamcha. „Die diesjährige Hochwasserkonferenz am 11. Juni findet an der Deichbruchstelle Fischbeck statt und ist Rahmen für die Einweihung des Outdoor-Denkmals. Auf dieser Veranstaltung wird der Name verkündet.“

Namensvorschläge können ab sofort eingereicht werden, Aus allen Einsendungen werden drei Favoriten vorausgewählt und zur Abstimmung veröffentlicht. Im Online-Voting entscheiden die Bürger über den Gewinnernamen – wie, darüber informiert die Volksstimme, wenn es losgeht.

Der kreative Kopf, der den Gewinnernamen erfindet, wird benachrichtigt und zur Einweihung eingeladen. Mit 100 Euro honoriert der Landkreis Stendal den Denkaufwand.

„Ich wusste damals noch nicht konkret, warum ich mich für die Einlagerung der Überreste des gesprengten Schiffs entschied. Es war aus einem Gefühl heraus, eine Erinnerung an solch entscheidende Aktion, die womöglich Menschenleben rettete, aufzuheben. Die Wrackteile werden nun in einem stilvollen Rahmen aufgestellt und für die Menschen hier und auch für Touristen ein Hingucker sein – ein Hingucker, der die Geschichte authentisch erzählt“, begründet Landrat Carsten Wulfänger, der zusammen mit dem LHW die Idee der Gedenkstelle auf dem Deich entwickelte. Der LHW ist Projektträger, den Entwurf zur Gestaltung lieferte Fachbereichsleiter Marco Schirmer.

Und so wird der Ruhepol mit Sitzgelegenheit und Erinnerungsstätte aussehen: Kernstück bilden Wrackteile der versenkten Schute. Es handelt sich um Poller, Anker und Windenzüge. Sie werden mit Ankerbolzen dauerhaft auf einer Betonplatte aufgestellt. Die Platte hat die Kontur einer Schute, die Maße sind entsprechend: 15 Meter lang, vier Meter breit am Bug, fünf Meter breit am Heck, Mittelteil sechs Meter. In der Mitte der Platte wird eine Wetterschutzhütte erbaut. Ein Tisch und zwei Bänke befinden sich unter dem Dach, es gibt einen Fahrradständer. Und eine Informationsstele wird installiert, so dass Besucher das Ereignis nachlesen können.

Bürgermeister Bodo Ladwig freut sich sehr, dass die Freifläche so würdevoll aufgewertet wird und ein Platz entsteht, an dem an das für Fischbeck und das gesamte Elbe-Havel-Land so prägende Ereignis erinnert wird.

Der Landkreis ist gespannt auf die Vorschläge, damit es ab 11. Juni heißen kann: „Wir machen Rast am ...“