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Schüleraustausch Junge Leute aus 16 Nationen sind zu Gast

Junge Leute aus 16 Ländern der Welt haben ein wunderschönes Wochenende in Havelberg verbracht, Freundschaften vertieft und geschlossen.

Von Andrea Schröder 11.06.2017, 19:44

Havelberg l Bei herrlichem Sonnenschein stiegen am Sonnabendvormittag zahlreiche junge Leute in Kanus und machten sich auf der Havel auf den Weg nach Nitzow. Weitere Jugendliche besuchten das Haus der Flüsse in Havelberg, bevor sie in den Bus nach Nitzow stiegen. Dort war zum Mittag Treff für alle Teilnehmer des Rotex-Treffens, das der Rotary Club Havelberg wieder einmal hervorragend vorbereitet hatte.

„Das ist purer Luxus hier für uns“, sagt Frauke de Buhr, die dem Vorstand des Jugenddienstes von Rotary im Distrikt 1800 angehört. Dieser umfasst Sachsen-Anhalt und große Bereiche Niedersachsens. „Normalerweise organisieren wir die Treffen der Austauschschüler. Hier wird uns das abgenommen“, freut sie sich. Dass das Absicht ist, erklärt Wolfgang Schürmann vom Rotary Club Havelberg. Er ist derzeit Präsident des Clubs und für den Jugenddienst zuständig. Die Rotexer haben das ganze Jahr über viel zu tun, kümmern sich um die jungen Leute, die ihr Austauschjahr in Deutschland verbringen beziehungsweise für ein Jahr ins Ausland gehen. Da haben sie es sich verdient, sich auch mal nicht selbst um alles kümmern zu müssen.

Am Freitagabend war im Kanuzentrum auf der Spülinsel Eröffnung des Rotextreffens. 90 junge Leute waren aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen angereist. Die ausländischen Jugendlichen kommen aus 16 Nationen wie zum Beispiel Brasilien, Mexiko, USA, Taiwan, Thailand, Finnland und Frankreich. Sie setzten sich zunächst in Ländergruppen zum sogenannten Candlelight-Talk zusammen, sprachen über Erlebnisse, Hoffnungen, Probleme. Die künftigen Austauschschüler sind stets sehr interessiert, von jungen Leuten aus dem Land, in das sie gehen, zu erfahren, wie es dort ist, was sie erwartet und wie sie sich verhalten sollten. Aber auch Probleme wie Heimweh oder Sorgen in der Gastfamilie werden angesprochen, weiß Frauke de Buhr. Sie selbst hatte einst ein Austauschjahr in den USA verbracht. Im Anschluss ging es traditionell zum Nachtbaden ins Schwimmbad.

Beim Treff am Havelufer in Nitzow wurde am Sonnabend auch getanzt und gesungen sowie Volleyball gespielt. Lebensfreude pur. Die Gruppen wechselten und es ging per Kanu und Bus wieder nach Havelberg. Dort standen Minigolf und Volleyball auf dem Campingplatz, Grillabend, Spieleabend mit der Suche nach dem Austauschschüler des Jahres und eine Mottoparty zum Thema Hawaii auf dem Plan. Am Sonntag hieß es dann Abschied nehmen.

Aus Halle war Carolina Medellin angereist. Seit August hat die Kolumbianerin dort ihr Zuhause auf Zeit. Kein Wort Deutsch konnte sie sprechen. Mit ihrer Gastmutti kommunizierte sie mit Händen und Füßen, denn sie spricht weder Spanisch noch Englisch. In der Schule, wo sie eine 11. Klasse besucht, fiel die Verständigung etwas leichter, weil zunächst viel Englisch gesprochen wurde. Heute spricht Carolina sehr gut deutsch. Und sie weiß auch mit den – im Vergleich zu Kolumbianern, die gern tanzen und feiern – eher zurückhaltenden Einheimischen umzugehen. „Am Anfang hatte ich ein wenig Angst. Es hieß, dass die Deutschen nicht so nett sind. Aber doch, sie sind nett. Ich habe viele gute Freunde hier gefunden“, erzählt die 18-Jährige.

Die Havelberger Austauschschülerin aus Australien konnte nicht am Rotex-Treffen teilnehmen. Sie befindet sich auf der Europa-Tour der Rotary-Schüler. Einen neuen Austauschschüler kann der hiesige Club in diesem Jahr nicht auf Reisen schicken – es hat sich niemand gefunden. Ein eher seltener Fall. Dafür wird aber Thea Friedebold bald wieder zurück erwartet. Die Schollenerin hatte für ihr Austauschjahr Peru ausgewählt.

Seit 1998 hat der Rotary Club junge Leute in die weite Welt geschickt. Ein Jahr darauf fand das erste Rotextreffen in der Hansestadt statt, das sich seitdem zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat. Die Clubmitglieder machen das gern. „Unser Ziel ist es immer, den Jugendlichen ein schönes Wochenende zu bieten“, sagt Wolfgang Schürmann. Dabei gibt es in Sachen Kanutour eine gute Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum und dem Erlebnispädagogischen Centrum ELCH sowie insgesamt gesehen verschiedene Partner, die die Rotarier unterstützen.