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Sommerkino „Die Friseuse“ aus altem Vorführgerät

In Kamern wird auch in diesem Jahr wieder zum Sommerkino eingeladen.

Von Dieter Haase 19.07.2016, 18:57

Kamern l Am 6. August gibt es in Kamern wieder Nostalgie-Kino zu erleben. Gezeigt wird „Die Friseuse“ von Doris Dörrie aus dem Jahr 2010. Die deutsche Filmkomödie handelt von der alleinerziehenden und arbeitslosen Kathi König aus Berlin-Marzahn, die ihren eigenen Friseursalon aufmachen will und sich dabei auch von den widrigsten Umständen nicht kleinkriegen lässt.

Wie bereits in den Jahren zuvor verzichten die Macher des Kinosommers dabei auf Beamer und moderne Digitaltechnik. Stattdessen wird der Film stilgerecht mit 35-Millimeter-Projektoren aus den 1950er Jahren vorgeführt – Schnarren und Wackler inklusive. Auch das Ambiente des Kamernschen Kinosommers weckt alte Erinnerungen – Ort der Veranstaltung ist das alte Kinozelt am See.

„Es wird immer schwieriger, Filme auf 35 Millimeter zu bekommen“, sagt Vorführer Hans Carnol. „Nur wenige Verleiher pflegen dieses historische Material. Die Filmrollen mit Material für 20 Minuten müssen regelmäßig gespult werden, damit sie nicht kleben. Außerdem müssen sie platzaufwändig gelagert und per Kurier ins Kino vor Ort geliefert werden.“

Um diese Tradition des Kinos auf Zelluloid in Kamern zu bewahren, hatten die Kinoenthusiasten Jürgen Brandt, Guido Krull und Hans Carnol vor einigen Jahren eine eigene historische Kinoanlage gekauft. Mindestens einmal im Jahr kommt sie seitdem beim Kinosommer in Kamern zum Einsatz und lockt Kinofreunde aus der näheren und weiteren Umgebung.

Die Vorstellung am 6. August – ein Sonnabend – beginnt um 21 Uhr. Einlass ist bereits eine Stunde vorher. Für Grillwurst, Popkorn und Getränke ist gesorgt. Bei kühlen Temperaturen sind Decken empfehlenswert.