Widersprüchliche Angaben durch Mobilfunkanbieter Vertriebsleiter versichert: Sandauer können ab Juli schneller ins Internet
Von Ingo Freihorst
Sandau. Ab dem Monat Juli soll Sandau kein weißer Fleck mehr auf dem Breitbandatlas sein: Wie Vertriebsleiter Mario Weinkauf von der Firma Arche NetVision auf Nachfrage mitteilte, sei die Freigabe des W-DSL-Funknetzes in der Elbestadt zur Monatsmitte durch die Technikabteilung erfolgt. Das geschehe immer erst nachdem der Empfang im Gebiet ausgiebig getestet und zudem Rücksprache mit der Kommune gehalten wurde. Die Freigabe bedeute für ihn, dass er Verträge mit den Kunden abschließen kann.
In den nächsten Tagen sei geplant, dass ein Team der Firma einen Informationsstand am Rathaus der Elbestadt aufbaut, über die Funktechnik informiert und Verträge anbietet. Vorab sollen die Sandauer mit Wurfzetteln über die Aktion informiert werden. Ansprechpartner ist Detlef Tank.
Das Thema war kürzlich auch auf der Ratssitzung angesprochen worden. Thomas Gniech wollte in der Bürgerfragestunde Auskunft zum Stand der Dinge haben. Detlef Tank habe noch keine Verträge erhalten, antwortete er. Das hat sich bislang nicht geändert, wie er gestern auf Nachfrage informierte. Eigentlich sollte dies bereits nach Pfingsten geschehen. Faltblätter und Preislisten liegen aber in seinem Geschäft aus. Er erhielt allerdings von der Firma die Auskunft, dass das Funknetz erst im August in Betrieb geht.
Bürgermeister Henry Wagner gab auf der Ratssitzung zu verstehen, dass das Fördergeld in Höhe von über 6300 Euro, was die Stadt zur Breitbanderschließung in den Etat des Vorjahres eingestellt hatte, erst fließen werde, wenn das Funknetz stehe. Er persönlich habe seinen alten Vertrag bereits gekündigt und warte nun aufs W-DSL. Ehe das Netz in Betrieb gehen kann, muss die Stadt es abnehmen, einen Termin dafür bekam er noch nicht.
Bereits seit einigen Jahren ringen die Sandauer um einen Breitbandanschluss. Zuerst scheiterte der Vorgänger des jetzigen Anbieters am Zellstoffwerk, auf dem Betriebsgelände durfte keine Antenne errichtet werden. Dann erhielt Vodafone den Zuschlag, durfte aber letztendlich seine schwere UMTS-Antenne nicht auf dem maroden Rathausdach installieren und gab die Fördermittel zurück. Auch jetzt gab es Probleme, so verweigerte sich die Grundschule wegen der Strahlung als Antennenstandort.