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Was fürs Angelhobby im Bereich Havelberg zu beachten ist

Urlaub im Elb-Havel-Winkel. Die schöne Landschaft genießen. Und das Angelhobby. Aber was ist gerade bei letzterem in der Umgebung von Havelberg zu beachten?

Von Dieter Haase 21.07.2023, 11:01
Angeln im Elb-Havel-Winkel. Wo und unter welchen Bestimmungen ist das erlaubt? Vor allem die Angelfreunde, die hier Urlaub machen, sollten sich zunächst genau erkundigen.
Angeln im Elb-Havel-Winkel. Wo und unter welchen Bestimmungen ist das erlaubt? Vor allem die Angelfreunde, die hier Urlaub machen, sollten sich zunächst genau erkundigen. Symbolfoto: istockphoto

Havelberg - Es ist ein eigenes großes Kapitel mit dem Angeln in der Region. So kann es ganz schnell einmal vorkommen, dass die Angel an einem falschen Ort ausgeworfen wird – und man dann dabei erwischt wird. Und das kann, ohne eine gültige Angelkarte für das Gebiet beziehungsweise das Gewässer sehr teuer werden.

„Jeder Ortsunkundige, aber auch jeder Einheimische, der sich mit den örtlichen Anforderungen hier noch nicht so richtig auskennt, sollte sich zunächst schlau darüber machen, wo er angeln darf und wo nicht“, rät Frank Schniegler, Inhaber eines Angelfachgeschäftes im Gewerbegebiet Nord in Havelberg.

Fast alle Angelkarten für die Gegend vorrätig

Bei ihm gibt es für so fast alle Gewässer in der Umgebung die richtigen Angelkarten – für einen Tag, eine Woche, einen Monat und für länger. Zu beachten ist dabei jedoch für Jedermann: Für das Angeln in Sachsen-Anhalt sind ein staatlicher Fischereischein (Angelschein) sowie eine Lizenz für das jeweilige Gewässer in Form einer Angelkarte/Gewässerkarte oder eines Fischereierlaubnisscheins notwendig. Zudem muss eine jährliche Fischereiabgabe bezahlt werden. „Eine Angelkarte kann auch nur derjenige erwerben, der einen gültigen Fischereischein und ein gültiges Personaldokument vorweist“, erklärt Frank Schniegler. Hier in Sachsen-Anhalt gilt das übrigens auch für Kinder und Jugendliche – egal aus welchem Teil Deutschlands oder Europas sie kommen.

Obwohl er durchaus als Fachmann auf diesem Gebiet bezeichnet werden kann, findet Frank Schniegler das Thema durchaus „recht kompliziert“. Denn für Havel/Elbe groß, für den Bereich Vehlgast, den Kamernschen See und für den Fischereibetrieb Matus (Teile von Havel und Elbe) machen sich jeweils gesonderte Angelberechtigungen in Form von Angelkarten erforderlich. So ist eine Landesgrenze zum Beispiel nicht gleichbedeutend mit einer Gewässergrenze.

„Ich habe, was die unterschiedlichen Angelkarten betrifft, bereits eine gewisse Stammkundschaft aufbauen können. Darunter sind selbst Ausländer, die in Havelberg oder der Umgebung Urlaub machen“, berichtet der Inhaber des Angelfachgeschäftes. Im Land Brandenburg allerdings stellt sich das Ganze ein bisschen anders dar. „Dort kann man auch auf Friedfisch angeln, ohne im Besitz eines Fischereischeines zu sein. Aber generell nur fürs Stippangeln auf Friedfisch.“ Jedoch macht sich für Gäste beziehungsweise Urlauber ohne Fischereischein dafür der Erwerb einer Urlaubergastkarte erforderlich.

Andere Regeln im benachbarten Brandenburg

Das Friedfischangeln ist im Land Brandenburg übrigens ab Vollendung des 8. Lebensjahres ohne Altersbeschränkung nach oben und ohne Fischereischein möglich. Die Ausübung auch dieser Art von Angeln ist jedoch nur erlaubt, wenn zuvor eine Fischereiabgabe entrichtet wurde und nachgewiesen werden kann.

Fürs Angeln auf größere Fischarten werden aber auch im Nachbarland ein gültiger Fischereischein und die entsprechende Angelkarte für das jeweilige Gewässer verlangt.

In Kellys Angelshop in der Robert-Koch-Straße in Havelberg gibt Julien Goldner ähnliche Auskünfte. In diesem Geschäft gibt es fast ausschließlich Angelkarten für den Bereich der Havel von Havelberg bis oberhalb Nitzow. „Hausbootfahrer, die sich in Richtung Brandenburg aufmachen und dabei auch dem Angelhobby nachgehen möchten, sollten sich die passende Angelkarte dafür online vom Landesanglerverband Brandenburg herunterladen“, empfiehlt er.

Auch Wilfried Ebert als Vorsitzender der Fischereigenossenschaft Vehlgast ist der Meinung, „dass sich jeder zuerst danach erkundigen sollte, wo geangelt werden darf“. Für die Gemarkungen Kuhlhausen, Garz und Kuhlhausen zum Beispiel gilt wiederum anderes Fischereirecht. Die Fischereigenossenschaft Vehlgast übt in ihrem Bereich für die Havel, die Jäglitz, die alte und die neue Dosse die Fischereirechte aus und vertreibt dafür gesonderte Angelkarten. „Wir betreuen und bewirtschaften diese Gewässer auch – im Osten Deutschlands gibt es das anderswo kaum noch. Das ist sehr selten geworden“, so der Vorsitzende der Fischereigenossenschaft.

Kinder benötigen – wie auch im gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt – mindestens einen Kleinen Fischereischein und dazu eine Angelkarte von der Fischereigenossenschaft, um zur Angel greifen zu können.

Wo die Angelkarten für den Vehlgaster Raum erhältlich sind? „Eine Ausgabestelle ist das Geschäft von Frank Schniegler in Havelberg“, antwortet Wilfried Ebert. „Ansonsten gibt es sie – für verschiedene Zeitabschnitte – natürlich auch hier im Vehlgaster Raum, bei mir und bei anderen Mitgliedern der Fischereigenossenschaft.“