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Amtlich festgestellt Faulbrut bei Bienen ausgebrochen

Völker eines Bienenzüchters aus dem Imkerverein Klötze sind von der Amerikanischen Faulbrut befallen. Ein Sperrbezirk ist eingerichtet.

Von Siegmar Riedel 15.11.2018, 13:52

Klötze l Bereits am 26. Oktober 2018 ist bei den Bienen eines Imkers in der Region Klötze die Amerikanische Faulbrut (AFB) festgestellt worden. Am Donnerstag informierte Kreissprecherin Amanda Hasenfusz darüber. „Zum Schutz gegen eine weitere Ausbreitung dieser anzeigepflichtigen Bienenseuche wurden die von der AFB betroffenen Bienenvölker des Imkers getötet und unschädlich beseitigt“, heißt es in einer Erklärung.

Um den Standort der betroffenen Bienenvölker herum ist ein Sperrbezirk mit einem Durchmesser von drei Kilometern angelegt worden. Dieser gesperrte Bereich umfasst die Stadt Klötze und auch Klötze-Nord. Alle Imker, deren Bienen sich in dem Sperrbezirk befinden, aber noch nicht beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises registriert sind, werden von dem Amt aufgefordert, das umgehend nachzuholen.

Um einen eventuellen Befall weiterer Immenvölker festzustellen, werden Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes die Imker im Sperrbezirk zwecks Beprobung ihrer Völker kontaktieren, stellte die Sprecherin in Aussicht. Diese Beprobungen laufen bereits.

Nach bisherigen Erkenntnissen befinden sich in dem gefährdeten Sperrbezirk 15 Imker mit geschätzten 110 Bienenvölkern.

„Weiterhin erhalten alle Imker in diesem Bereich eine Sperrverfügung mit der Maßgabe, an ihrem Bienenstand keine Veränderungen wie das Entfernen von Bienenvölkern, Waben, Wabenteilen, Honig zur Verfütterung an Bienen oder benutzte Gerätschaften vorzunehmen“, erläuterte Amanda Hasenfusz. „Alle Imker werden aufgefordert, ihre Völker nicht in den Sperrbezirk zu bringen und klinische Auffälligkeiten an ihren Völkern umgehend zu melden.“

Allerdings können Verbraucher beruhigt aufatmen: Die AFB stellt keine Gefährdung für den Menschen dar. Selbst der Honig von betroffenen Bienenvölkern kann problemlos genossen werden, bestätigte Amanda Hasenfusz.

Von der AFB wird ausschließlich die Brut befallen. Erwachsene Bienen können zwar nicht erkranken, verbreiten die Seuche aber über ihr Haarkleid oder das Futter und führen so die Infektionskette fort, wodurch es zum Massensterben von Völkern kommen kann. Hasenfusz: „Die durchzuführenden Maßnahmen sind erforderlich, ... um die Imker im Altmarkkreis Salzwedel vor größeren Schäden zu bewahren.“

Bereits 2013 war bei Bienen eines Wanderimkers im Raum Kunrau die AFB ausgebrochen. Für Uwe Przybilla, Vorsitzender des Imkervereins Klötze und Umgebung, war der vorherige und ist der aktuelle Fall kein Grund zur Panik. „Diese bakterielle Krankheit ist für den Menschen völlig ungefährlich, auch der Honig ist weiterhin genießbar“, betont der langjährige Imker.

Doch wie können Bienenzüchter den Befall mit der AFB erkennen? „Mit bloßem Auge kann man das nicht sehen, nur bei einer mikroskopischen Untersuchung“, erläuterte Uwe Przybilla im Volksstimme-Gespräch. Die Mitglieder des Klötzer Imkervereins würden regelmäßige Proben einreichen, die auf Befall untersucht würden. Zudem gebe es verschiedene Methoden zur Bekämpfung der Faulbrut.