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Ausschuss auf Tour Tiefe Kanten am Darnebecker Berg

Die Gemeinde Beetzendorf will gemeindeeigene Straßen und Wege ausbessern. Der Bauausschuss war deshalb unterwegs.

08.07.2017, 01:00

Beetzendorf l Im Beetzendorfer Gemeindehaushalt stehen Mittel für die Sanierung gemeindeeigener Straßen und Wege bereit. „Doch zunächst müssen wir prüfen, welche Wege in Frage kommen, wo die Sanierung sinnvoll und zukunftsträchtig ist und in welcher Reihenfolge wir die Vorhaben abarbeiten“, stellte Bürgermeister Lothar Köppe klar. Um sich vor Ort ein Bild zu machen, fuhren die Mitglieder des Bauausschusses deshalb am Donnerstag einige der Verbindungen ab.

Erste Station: die Straße über den Darnebecker Berg, die Tangeln und Darnebeck verbindet. Hier sind die Kanten des Bitumenbelags an vielen Stellen abgefahren, und neben der Fahrbahn klaffen mitunter bis zu 20 Zentimeter tiefe Absätze. Der Grund: auf der vielbefahrenen Strecke müssen Pkw und landwirtschaftliche Fahrzeuge immer wieder aufs Bankett ausweichen und haben dort schon tiefe Spuren hinterlassen.

Im unteren Bereich der Straße, kurz vor der Einmündung auf die Kreisstraße bei Tangeln, führt der Weg der meisten Fahrzeuge gleich ganz durchs Bankett, um das Überfahren der Bremsschikanen aus Kopfsteinpflaster zu vermeiden. „Hier könnte man Baken aufstellen“, schlug der Tangelner Jürgen Friedrichs vor. Damit würden die Fahrzeuge gezwungen, auf der Fahrbahn zu bleiben. Der Jeebener Thorsten Massel regte an, die Stellen, an denen die Kante frei steht, mit Schotter aufzufüllen. „Sonst werden die Schäden mit der Zeit noch größer“, meinte er.

Der Käcklitzer Dirk Frenzel brachte die Möglichkeit ins Spiel, den Weg für nicht-landwirtschaftliche Fahrzeuge zu sperren, um Gegenverkehrsituationen zu vermeiden. Doch das ist nach Meinung des Beetzendorfers Dietmar Sommer nicht der richtige Weg. „Das würde längere Wege bedeuten und mehr Verkehr durch andere Orte“, erklärte er. Außerdem würde solch eine Sperrung nur ernst genommen, wenn sie auch wirksam durch die Polizei kontrolliert wird. „Doch das ist nicht zu erwarten“, so Sommer.

Um sich gegen mögliche Regressforderungen geschädigter Autofahrer abzusichern, empfahl Sommer das Aufstellen von Warnschildern, die auf den unbefestigten Fahrbahnrand hinweisen. „Schließlich können wir nicht auf der gesamten Strecke Leitplanken installieren“, meinte der Beetzendorfer.

Die Strecke über den Darnebecker Berg wird vor allem von Autofahrern aus dem Klötzer Raum genutzt, die auf dem Weg zur Arbeit nach Wolfsburg und zurück abkürzen wollen. „Da wird dann auch schon mal mit 80 oder 100 Sachen gefahren“, hat Jürgen Friedrichs beobachtet. Erlaubt ist eigentlich höchstens Tempo 30, wie ein schon stark verwittertes Schild ausweist. „Doch diese Begrenzung ist nicht ernst zu nehmen, zumal die Fahrbahn mehr hergibt“, plädierte Dirk Frenzel dafür, das Tempolimit zumindest auf 50 anzuheben.

Eine Lösung für den Weg wurde zunächst nicht gefunden. Dafür sollen jetzt Gespräche mit dem Landwirtschaftlichen Unternehmen Tangeln als Hauptnutzer geführt werden. Zudem will die Gemeinde einen Voranschlag einholen, was mögliche Maßnahmen an der Straße kosten würden. „Wenn alles auf dem Tisch liegt, können wir entscheiden“, so Bürgermeister Lothar Köppe. Auf jeden Fall waren sich die Ausschussmitglieder einig, dass diese Straße im Sanierungsplan Priorität genießen soll. „Nichts zu machen, wäre hier das Verkehrteste“, fasste Jürgen Friedrichs zusammen.

Eine weitere Station war der Kirschweg von Jeeben in Richtung Poppau, der von Löchern übersät ist. Ein Abschieben bis auf den ursprünglichen Pflasterbelag wäre eine Variante. Doch zunächst soll geprüft werden, ob der Weg nicht im Rahmen der Bodenordnung gemacht werden kann.

Schäden gibt es auch an der Verbindung von Bandau nach Peertz. Hier bröckelt die Asphaltschicht genau dort, wo sich früher der sogenannte Sommerweg befand und der nötige Unterbau fehlt. Ein Überzug mit Spritzasphalt wäre eine Lösung, aber auch nur für kurze Zeit. „Dafür hätte ich kein Verständnis, das ist doch keine Durchfahrtsstraße“, meinte der Peertzer Walter Schwerin. Dennoch soll auch hier ein Kostenvoranschlag eingeholt werden. Welche Baumaßnahmen genau in Angriff genommen werden, darüber entscheidet dann im August der Rat.