Gelungene Premiere auf neuem Terrain

Klötze l „Das war eine gelungene Premiere“, freute sich Drechslermeister Jürgen Kummert aus Klötze am Sonnabend. Als Neumitglied in der Drechslerinnung Brandenburg hatte er die Frühjahrsversammlung der Innung ausgerichtet und in seinem Betrieb gut 20 Gäste begrüßt. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen standen Fachvorträge, eine Betriebsbesichtigung und ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm. Darüber hinaus wurde ein Ausblick auf das aktuelle Jahr 2017 gewagt.

Zu den Gästen gehörte auch der Obermeister der Innung, Steffen Huber aus Ziesar. „Ich war zu Ostzeiten schon einmal hier in der Drechslerei“, erzählte er. Es sei beeindruckend, wie sich der Betrieb mit 200-jähriger Familientradition immer wieder auf die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten einstelle.

Die Drechslerei Kummert wurde im Jahr 1816 gegründet. Der heutige Chef legte 1984 erfolgreich die Meisterprüfung ab und übernahm den Betrieb 1989 von seinem Vater Hermann Kummert (92), der noch heute mindestens einmal täglich in der Werkstatt nach dem Rechten schaut. Dafür, dass der Handwerksbetrieb später in siebter Generation fortgeführt werden kann, ist auch gesorgt. Carsten Kummert, Sohn von Jürgen Kummert und ebenfalls Drechsler von Beruf, hat bereits den Meisterbrief in der Tasche und ist einer der vier Angestellten.

Jürgen Kummert hatte sich der Drechslerinnung Brandenburg angeschlossen, weil es in Sachsen-Anhalt keine eigene Innung mehr für den traditionellen Handwerksberuf gibt. In der Brandenburger Innung sind derzeit acht Betriebe organisiert, davon sind drei in Brandenburg ansässig, drei in Berlin und zwei in Sachsen-Anhalt. „Von den Mitgliederzahlen her halten wir uns seit einiger Zeit stabil“, erklärte Obermeister Steffen Huber. Jedoch sei es tendenziell so, „dass wir mehr Abgänge als Neumitglieder haben“.

Pro Jahr treffen sich die Mitglieder der Brandenburger Drechsler-Innung zweimal zu Versammlungen und unternehmen außerdem gemeinsam mit Berufskollegen anderer Bundesländer eine Innungsfahrt.