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Rohrbrüche Hunderte Menschen ohne Wasser in Beetzendorf und Rohrberg

Der Wasserverband war am Freitag gefordert. In Beetzendorf und Rohrberg waren Trinkwasserleitungen geborsten. Schul- und Kita-Kinder mussten abgeholt werden.

Von Anke Pelczarski 24.11.2023, 20:15
Eine Wasserleitung brach vor einem Wohnblock an der Humboldtstraße in Beetzendorf.
Eine Wasserleitung brach vor einem Wohnblock an der Humboldtstraße in Beetzendorf. Foto: Katrin Seidel

Beetzendorf/Rohrberg. - Großeinsatz am Freitag, 24. November 2023, für den Wasserverband Klötze: Gleich zwei Wasserleitungen im Verbandsbereich waren am frühen Morgen geborsten. Das lebenswichtige Nass musste abgedreht werden.

Eine Hauptleitung ging in einem Vorgarten eines Neubaublocks an der Humboldtstraße in Beetzendorf kaputt. Etwa 400 Einwohner dieser Straße, der Karl-Marx- und Friedrich-Engels-Straße hätten dadurch nicht mit Trinkwasser versorgt werden können, sagte Detlef Bock, technischer Leiter des Wasserverbandes, auf Nachfrage der Volksstimme. Es sei nicht einfach gewesen, an das defekte Rohr, das zu DDR-Zeiten verlegt wurde, heranzukommen. Der Boden sei durch die starken Niederschläge der vergangenen Tage aufgeweicht gewesen, das habe das Vorankommen erschwert.

Schulen und Kita geschlossen

Betroffen gewesen sind auch die Grund- und die Sekundarschule sowie die Kindertagesstätte, die sich in diesem Versorgungsbereich befinden. Die Eltern der Schüler seien informiert worden mit der Bitte, ihre Kinder abzuholen, wusste Katrin Seidel, amtierende Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf. Diesbezüglich sei auch mit den Eltern der Kita-Kinder gesprochen worden. „Sie waren total verständnisvoll. Bis zum Mittag waren alle Mädchen und Jungen abgeholt“, hat sie von der Kita-Leitung erfahren.

Die weiteren betroffenen Bewohner seien per Kanister mit Trinkwasser versorgt worden, erläuterte Birgit Lange, Geschäftsführerin des Wasserverbandes. Darüber hinaus konnten die Toiletten im Verwaltungsgebäude am Marschweg genutzt und auch Wasser von geholt werden, sagte Beetzendorfs Bürgermeister Enrico Lehnemann, der mit vor Ort war. Feuerwehrleute rückten mit ihrer Technik an. Denn in zwei Kellern im Bereich der geborstenen Hauptleitung stand Wasser, etwa zehn Zentimeter hoch, schätzte der Ortschef. Dies sei abgepumpt worden. „Wir haben zwei Trocknungsgeräte reingestellt, damit die Feuchtigkeit rasch verschwindet“, schilderte Enrico Lehnemann. Er zolle den Aktiven der Wehr Hochachtung: „Sie machen das alles ehrenamtlich, sind immer gleich zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Da geht viel Freizeit drauf.“ Angetan ist der Bürgermeister auch von der Nachbarschaftshilfe. Man habe sich gegenseitig unterstützt, sagte er.

Auch an der Breiten Straße in Rohrberg war eine Wasserleitung kaputt.
Auch an der Breiten Straße in Rohrberg war eine Wasserleitung kaputt.
Foto: Silke Niebur

In Rohrberg heulten gegen 2.30 Uhr die Sirenen. Hier sprudelte das Wasser an der Breiten Straße aus der Erde. Betroffen gewesen sei der Bereich von der Friedenseiche bis zum Abzweig nach Salzwedel. „Unser Ortswehrleiter Mathias Gose hat angeregt, die Betroffenen durch die Feuerwehr mit Wasser für die Toilettenspülung und zum Händewaschen zu versorgen“, sagte Bürgermeisterin Silke Niebur auf Nachfrage der Volksstimme. Sie selbst habe an den Häusern geklingelt und dieses Hilfsangebot unterbreitet, was gern angenommen wurde.

Boden sackt ab

Freitagmittag war der Schaden in Rohrberg wieder repariert. In Beetzendorf gab es ab etwa 15 Uhr wieder Wasser. Die Baustelle müsse noch beseitigt werden, so Detlef Bock.

Warum kam es zu der Häufung der Rohrbrüche? „Wenn es starke Regenfälle gibt, sackt der Boden. Diese hatten wir. Damit kann es zusammenhängen“, sagte Birgit Lange. Hat damit auch der Wasserrohrbruch am Dienstag zwischen Audorf und Käcklitz zu tun? „Zum Glück nicht“, antwortete die Geschäftsführerin. Dort sei das Wasser aus einer verstopften Drainageleitung gesprudelt, für die der Verband nicht zuständig sei.