Familienfest in Kunrau ein voller Erfolg Jugendfeuerwehr zeigt ihr Können
Die Ortsfeuerwehr von Kunrau richtet zum ersten Mal ein Familienfest aus und bekommt von allen Seiten großes Lob. Die Schauvorführungen begeisterten die Gäste und zeigten eindrucksvoll, warum das Ehrenamt so wichtig ist.
Kunrau. - Das ist ja ein Gewimmel, wie auf einem Ameisenhaufen! Das Gelände der freiwilligen Ortsfeuerwehr Kunrau gleicht Sonnabendnachmittag einem kleinen Rummelplatz. Auf der Hüpfburg toben Kinder, die sich davor oder danach unter dem Pavillon nebenan bunt schminken lassen. Vor der Fahrzeughalle ist eine Technik-Schau eingerichtet. Im Schatten der Bäume sitzen Frauen, Männer und Kinder an Tischen und plaudern, trinken zu Kuchen und Gegrilltem, Kaffee, Limonade und Bier.
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Als es gerade mal eine Stunde im Gange ist, steht fest, dass das Familienfest, zu dem die Frauen und Männer um ihren Ortswehrleiter Andrè Lüders eingeladen haben, ein voller Erfolg wird. Am Abend werden sie gut 300 Gäste gezählt haben, die voller Lob und Begeisterung über die geglückte Premiere sind.
„Mit einem Tag der offenen Tür kann man heute nicht mehr so viele Leute locken“, haben der Wehrleiter und die Führungsriege um ihn festgestellt. Neue Ideen müssen her, um das Interesse am Ehrenamt zu wecken und neue Mitstreiter zu finden. Warum sie selbst Feuer und Flamme für die Arbeit in der Feuerwehr sind, zeigen Lüders und seine Männer in mehreren Schauvorführungen.
Ausbildung hat sich gelohnt
Da retten sie eine Person aus einem verrauchten Raum, befreien eine eingeklemmte Person aus einem Unfallauto und löschen Feuer. Letzteres übernehmen die Jugendfeuerwehrleute, demonstrieren vor großem Publikum, was sie während ihrer Ausbildung schon alles gelernt haben. Der Wehrleiter übernimmt jedes Mal die Moderation der gezeigten Aktion. Außerdem wird alles mit dem Handy gefilmt und direkt in die Kanäle der sozialen Medien übertragen.
So kann, wer will, das Geschehen auf dem Fernseher im Schulungsraum verfolgen. Besonders die älteren Gäste, denen die über 30 Grad Celsius Außentemperatur zu hoch ist, nehmen das Angebot gerne wahr – und sind beruhigt, als sie sehen, dass ihnen im Notfall schnell geholfen werden kann.
Auf Tuchfühlung gehen
Damit diese Hilfe möglichst professionell erfolgt, treffen sich die derzeit 27 aktiven Einsatzkräfte (darunter 12 Atemschutzgeräteträger) jeden ersten und dritten Freitagabend von 19 bis 21 Uhr im Monat zum Ausbildungsdienst. An jedem ersten und dritten Sonntagvormittag steht zudem zwischen 10 und 12 Uhr die Maschinisten-Ausbildung an.
Und Jugendwart Karsten Nieder hat regelmäßig 23 Nachwuchstalente unter seinen Fittichen. Die Gründung einer Kinderfeuerwehr sei in Vorbereitung – und jetzt auch dringend nötig, da während des Familienfestes sechs weitere Jugendliche ihr Interesse bekunden, künftig mitmachen zu wollen. Auch einige Erwachsenen lassen sich begeistern, allerdings als fördernde Mitglieder.
Potenzielle neue Aktive lädt der Wehrleiter ein, ihn oder andere Feuerwehrangehörige anzusprechen oder an einem Ausbildungstag einfach mal im Feuerwehrhaus vorbeizuschauen. „Jeder, der bei uns mitmachen und uns unterstützen möchte, ist willkommen.“
Motto: „Fass an und probiere“
Erste Tuchfühlung mit schweren technischen Geräten wie Schere und Spreizer, mit den Personen aus Fahrzeugen gerettet werden, ist indes schon beim Familienfest möglich. Motto: „Fass an und probiere.“ Wer mag, darf auch mal in Einsatzbekleidung hineinschlüpfen und erahnen, wie es sich anfühlt, Feuerwehrmann oder -frau zu sein. Davon hatten ganz zu Anfang bei ihrem Eröffnungsprogramm schon die Mädchen und Jungen aus dem Kunrauer Kindergarten ein Lied gesungen…
„Es hat alles gut geklappt, das Feedback der Gäste ist sehr positiv“, freut sich am Ende des Tages der Wehrleiter. Ortsbürgermeister Frank Bartels lobt die „sehr gute Organisation“ und freut sich, dass das Engagement der Gastgeber von der Bevölkerung mit zahlreichem Erscheinen honoriert wird. Auch Einheitsgemeinde-Bürgermeister Alexander Kleine ist voll des Lobes und hat als Anerkennung eine Geldzuwendung mitgebracht.